Clubheim der Deutschen BP

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BP Produktmarkenzeichen (von 1946 bis 1958)

Das Clubheim der Deutschen BP war von 1952 bis 1982 ein Ausstellungs- und Kulturzentrum in Hamburg-Harvestehude. Privater Träger war die BP Benzin und Petroleum GmbH, später die Deutsche BP AG.

Gründer des Clubheims war der 1882 in Wien geborene Hans Ornstein, der im Zweiten Weltkrieg in der britischen Armee als Oberst diente. Nach dem Krieg wurde er Official Representative der BP-Gruppe und 1950 Geschäftsführer der neu gegründeten BP Benzin und Petroleum GmbH in Hamburg.[1] Auf Veranlassung des kunstsinnigen Ornstein sollte in Hamburg ein Haus eingerichtet werden, das allen Mitarbeitern der BP in ihrer Freizeit für kulturelle Veranstaltungen und zur Ausübung ihrer Hobbys zur Verfügung stehen sollte.[2] Der von Ornstein beauftragte junge Bildhauer Jörn Pfab (1925–1986) fand in der Hamburger Abteistraße 13 ein geeignetes Gebäude, das 1952 als Clubheim der Deutschen BP eröffnet wurde. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Das Clubheim sollte „Begegnung der Betriebsangehörigen außerhalb des Betrieblichen herbeizuführer durch außerbetrieblichen und überhaupt außerberufliche Katalysatoren – Spiel, Geselligkeit, Unterhaltung, Steckenpferde Bildung [um] tiefere als nur kollegiale Verbindungen zwischen den Menschen herzustellen.“[3]

Zum Programm und Angebot des Clubheims gehörten Diskussionsabende, Vorträge, Sprachkurse und Ausstellungen von Gemälden, Zeichnungen und Plastiken, aber auch Musik- und Literaturkreise wurden eingerichtet. Pfab unterrichtete in einem Atelier im Dachgeschoss Zeichnen und Modellieren.[4]

Kunst im Clubheim

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Auch mit der Organisation der Ausstellungen wurde Pfab beauftragt. Er zeigte anfangs Arbeiten von jungen Hamburger Künstlern seiner Generation. Später waren Berliner, süddeutsche und Künstler aus der Schweiz zu Gast. In den ersten 10 Jahren wurden 50 Ausstellungen gezeigt, die repräsentativ die inhaltlichen und formalen Auseinandersetzungen in der deutschen Nachkriegskunst widerspiegelten. Auf begleitenden Veranstaltungen wurde mit Museumsdirektoren und Kunsthistorikern über die Positionen abstrakter, gegenständlicher und konstruktiver Kunst diskutiert. Die Ausstellungen des Clubheims standen auch dem Hamburger Publikum offen, die Presse berichtete regelmäßig.

1968 übernahm der Kunsthistoriker und Journalist Karl Graak das Ausstellungsprogramm des Clubheims und zeigte auch didaktische und Themenausstellungen. Ab 1975 betreute der Kunsthistoriker und Kunstsammler Carl Vogel, seit 1976 Präsident der Hamburger Hochschule für Bildende Künste (HfbK), die Konzeption der Ausstellung und der nun regelmäßig erscheinenden Kataloge. Er zeigte in der Folge vor allem druckgrafische Arbeiten der europäischen Avantgarde, stellte aber auch mit Alfred Kubin und Gerhard Marcks traditionelle Positionen vor. 1979 gab er einen Rückblick auf die Druckgrafik des deutschen Informel.

  • Fren Förster (Hrsg.), Gottfried Sello (Text): moderne kunst im clubheim, Zum 10-jährigen Jubiläum, Deutsche BP – Clubheim, Hamburg 1962
  • Eberhard Freitag, Carl Vogel: Sigmar Polke: Sämtliche grafischen Blätter, Deutsche BP – Clubheim, Hamburg 1975
  • Horst Janssen: Selbstportraits. Fünfzig zum fünfzigsten Geburtstag aus der Sammlung Carl Vogel. Deutsche BP – Clubheim, Hamburg 1979.
  • Bettina Reichert-Facilides: Alfred Kubin (1877–1959), Zeichnungen und Grafik, Deutsche BP – Clubheim, Hamburg 1981

Einzelnachweise

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  1. Ornstein auf der Internetseite der Deutschen BP (mit Foto)
  2. Deutsche Gesellschaft für Mineralölwissenschaft (Hrsg.) Erdöl und Kohle, Band 10, Industrieverlag von Hernhaussen, 1957, S. 726
  3. Silke Wenk: Zur gesellschaftlichen Funktion der Kunst: historische Analyse und empirische Untersuchung in Betrieben der Bundesrepublik, Pahl-Rugenstein, 1982. S. 120
  4. Gottfried Sello in: moderne kunst im clubheim, Zum 10-jährigen Jubiläum, 1962, S. 50 ff

Koordinaten: 53° 34′ 53,5″ N, 9° 59′ 34,2″ O