Dorothea Wagner

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Dorothea Maria Anna Wagner (* 22. Juni 1957 in Trier) ist eine deutsche Informatikerin, Hochschullehrerin am Karlsruher Institut für Technologie und vom 1. Februar 2020 bis 31. Januar 2023 Vorsitzende des deutschen Wissenschaftsrates.[1]

Wagner studierte Mathematik und Informatik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und schloss ihr Studium 1983 ab. Im Anschluss arbeitete sie bis 1988 in Aachen als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Walter Oberschelp und wurde 1986 mit einer Dissertation zum Thema Die Splitdekomposition als Methode zur Zerlegung diskreter Strukturen zur Dr. rer. nat. promoviert.[2] 1988 wechselte sie an die Technische Universität Berlin. 1992 folgte ihre Habilitation zum Thema Discrete Algorithms for Routing in Chip Layout, woraufhin ihr 1993 eine Vertretungsprofessur am Lehrstuhl für Theoretische Informatik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg übertragen wurde. 1994 folgte sie einem Ruf auf eine C4-Professur für Informatik an der Universität Konstanz. 2003 übernahm sie einen Lehrstuhl für Algorithmen an der Universität Karlsruhe, heute Karlsruher Institut für Technologie.

Wagners Arbeitsschwerpunkte sind im Spannungsfeld zwischen theoretischen Grundlagen und Anwendungen von Algorithmen angesiedelt. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind Algorithmen für Probleme im Verkehrsbereich, insbesondere für die Routenplanung, für die Optimierung von Energiesystemen, sowie Algorithmen für die Analyse und Visualisierung von Netzwerkdaten. Sie hat das EU Research Training Network „AMORE: Algorithmic Methods for Optimizing the Railways in Europe“ koordiniert und war Sprecherin des DFG-Schwerpunktprogramms SPP 1126 „Algorithmik großer und komplexer Netzwerke“.[3]

Neben ihrer Forschungsarbeit engagiert sich Dorothea Wagner in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien. Sie war von 2000 bis 2007 Fachgutachterin bzw. Fachkollegiatin für Theoretische Informatik und ab 2004 Sprecherin des Fachkollegiums Informatik der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Von 2007 bis 2014 war sie Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft.[3] Von 2015 bis 2023 war Dorothea Wagner Mitglied im Wissenschaftsrat.[3] Sie war 2019 stellvertretende Vorsitzende der wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrates und von 2020 bis 2023 die Vorsitzende des Wissenschaftsrates.

Weiterhin war Wagner unter anderem Mitglied im Hochschulrat der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, im Senatsausschuss für Strategische Vorhaben der Leibniz-Gemeinschaft und in der Internationalen Expertenkommission des Elitenetzwerks Bayern.[3]

Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Wick neuer Vorsitzender des Wissenschaftsrats – Ergebnisse der WR-Wintersitzungen (25.–27. Januar 2023). In: Wissenschaftsrat (Deutschland). 30. Januar 2023, abgerufen am 2. Februar 2023.
  2. Dorothea Wagner. In: Mathematics Genealogy Project. Abgerufen am 3. August 2018 (englisch).
  3. a b c d Lebenslauf von Dorothea Wagner beim Karlsruher Institut für Technologie
  4. GI Fellow (Memento vom 13. August 2011 im Internet Archive) der Gesellschaft für Informatik
  5. Dorothea Wagner in der Datenbank renommierter Wissenschaftlerinnen AcademiaNet (englisch), abgerufen am 17. Januar 2022.
  6. Profil von Dorothea Wagner bei Academia Europaea
  7. Profil von Dorothea Wagner (Memento des Originals vom 7. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.acatech.de bei acatech
  8. Mitglieder: Dorothea Wagner. Heidelberger Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 16. Februar 2023.
  9. Vorsitzende des Wissenschaftsrats ausgezeichnet. Fakultät für Informatik feiert 50-jähriges Jubiläum. TU Dortmund, abgerufen am 16. Februar 2023.