Froitzheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Froitzheim
Gemeinde Vettweiß
Wappen der ehemaligen Gemeinde Froitzheim
Koordinaten: 50° 43′ N, 6° 34′ OKoordinaten: 50° 42′ 44″ N, 6° 34′ 22″ O
Höhe: 190 m ü. NHN
Fläche: 13,8 km²
Einwohner: 776 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 52391
Vorwahl: 02424
Froitzheim, Luftaufnahme (2015)
Froitzheim, Luftaufnahme (2015)
Die Kirche
Froitzheimer Kirche, Luftaufnahme (2015)

Froitzheim ([ˈfʁoːtsˌhaɪ̯m], mit Dehnungs-i) ist zusammen mit dem Wohnplatz Frangenheim ein Gemeindeteil von Vettweiß im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen.

Der Ortsname ist durch die Abwandlung des fränkischen Herrennamens Frovirad entstanden; der Ortsname Frangenheim entstand aus dem fränkischen Herrennamen Franco.

Besiedlung, erste Erwähnung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 750 v. Chr. ist die erste Besiedlung durch Urnenfelderleute erfolgt. Um Froitzheim wurden eine römische Wasserleitung und andere frühzeitliche Geräte gefunden. In der Nähe des Ortes befindet sich eine Villa rustica, zu der auch drei archäologisch erforschte Kleinbefestigungen (Burgi) gehören.

Die erstmalige Erwähnung von Froitzheim in einer umstrittenen Urkunde des deutschen Königs Arnulf von Kärnten ist im Jahre 889 nachweisbar. Bereits im 9. Jahrhundert gab es in Froitzheim das erste Kirchengebäude.

Freiherr Schenk von Nideggen erbaute in Froitzheim eine Wasserburg, die 1487 abbrannte.

Der Würfelturm

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Würfelturm aus Froitzheim datiert aus dem 4. Jhdt. n. Chr.

1984 wurde in Froitzheim ein Würfelturm gefunden. Es ist das einzige Exemplar aus Bronze, welches bisher jemals gefunden wurde. Um Betrügereien beim Würfelspiel zu verhindern wurde er von den Römern seinerzeit (um 368 n. Chr.) für das heute ähnliche Backgammon-Spiel gebaut. Er befindet sich heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn.

Neugliederungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1798 bis 1814 war Froitzheim Hauptort (chef-lieu) eines französischen Kantons der 30 Gemeinden umfasste und dem Département de la Roer zugeordnet war.[2]

Froitzheim und Frangenheim waren seit dem 19. Jahrhundert zwei Gemeinden in der Bürgermeisterei Froitzheim des Kreises Düren, zu der außerdem noch die Gemeinden Ginnick, Kettenheim und Vettweiß gehörten.[3] Im Jahre 1910 hatte Froitzheim 376 und Frangenheim 64 Einwohner.[4]

Am 1. Oktober 1932 wurde Frangenheim nach Froitzheim eingemeindet und außerdem wurden die Gemeinden Drove, Froitzheim, Füssenich, Jakobwüllesheim, Kelz, Sievernich und Vettweiß mit mehreren weiteren Gemeinden zum Amt Vettweiß zusammengeschlossen.[5]

Am 1. Juli 1969 entstanden aus den 13 Vettweißer Gemeinden drei Gemeinden, nämlich Vettweiß, Müddersheim und Füssenich.[6] Aus Vettweiß und Müddersheim entstand am 1. Januar 1972 nach Maßgabe des Aachen-Gesetzes die Gemeinde Vettweiß in ihrer heutigen Form.[7]

In Gold das hinter einem schwarzen Schild mit goldenem Löwen wachsende Brustbild eines rotgekleideten, die rechte Hand erhebenden Bischofs St. Martin mit silbernem Stab und gold-bestickter Mitra. Der goldene Löwe entstammt dem Wappen des ehemaligen Herzogtums Jülich.

Vereine, Vereinigungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort gibt es die Löschgruppe Froitzheim der Freiwilligen Feuerwehr Vettweiß mit Jugendfeuerwehr, die Ortsbauernschaft, die Sportvereine „Spielvereinigung Froitzheim/Ginnick“ und „Sportgemeinschaft Voreifel“, den Kirchenchor, die „IG Froitzheimer Karneval“, die St. Sebastianus Schützenbruderschaft, die Interessengemeinschaft Ortsvereine Froitzheim und in Frangenheim die Dorfgemeinschaft.

Busse des Rurtalbus binden den Ort an den öffentlichen Personennahverkehr über die AVV-Linien 231, 290, 291, 298, SB 15 und N2 an. Bis zum 31. Dezember 2019 wurde der Busverkehr vom BVR Busverkehr Rheinland erbracht.

Linie Verlauf
231 Froitzheim – Ginnick – Embken – Wollersheim – Vlatten – Heimbach Bf – (Hasenfeld – Schwammenauel – Kermeter – Urfttalsperre/Hastenbach / Abtei Mariawald) / (Hergarten – Düttling) – Wolfgarten – Gemünd – Nierfeld – Olef – Schleiden
290 Düren Bf/ZOB – StadtCenter – Kaiserplatz – Stockheim – Soller – Frangenheim – Froitzheim – Zülpich Frankengraben – Zülpich Bf
291 Düren Bf/ZOB – StadtCenter – Kaiserplatz – Stockheim – Soller – Frangenheim – Froitzheim – Ginnick – Embken – (Muldenau ←) Wollersheim – Vlatten
298 Düren Bf/ZOB – StadtCenter – Gneisenaustraße – Binsfeld – Rommelsheim – Bubenheim – Jakobwüllesheim – Vettweiß – Froitzheim – (Ginnick ← Embken ← Juntersdorf ←) Füssenich – Geich – Zülpich Post – (Zülpich Bf –) Zülpich Frankengraben – (Adenauerpl./Schulzentr. –) (Nemmenich –) Ülpenich – (Enzen –) Dürscheven – Elsig – Euenheim – Euskirchen Berufskolleg – Euskirchen Bf
SB15 Schnellbus:
Froitzheim – Vettweiß – Gladbach – Lüxheim – Eggersheim – Hochkirchen – Nörvenich Hommelsh. Weg – Nörvenich Alter Bf – Eschweiler über Feld – Golzheim – Buir
N2 Nachtbus: nur in den Nächten Fr/Sa und Sa/So
Düren Bf/ZOB → Kaiserplatz → Merzenich → Nörvenich → Vettweiß → Stockheim → Binsfeld

In Froitzheim gibt es eine Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt.

Die Bürgerhalle wird von der Interessengemeinschaft der Ortsvereine verwaltet.

Commons: Froitzheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Einwohnerzahlen. In: vettweiss.de. Gemeinde Vettweiß, abgerufen am 15. Juli 2020.
  2. August Christian Borheck: Archiv für die Geschichte, Erdbeschreibung, Statskunde und Alterthümer der deutschen Nieder-Rheinlande. Band 1. Comptoir für Litteratur, 1800, S. 143 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Verlag des Königlichen statistischen Bureaus, Berlin 1888, S. 206 ff. (uni-koeln.de [PDF; 1,3 MB; abgerufen am 13. Januar 2021]).
  4. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. In: gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 13. Januar 2021.
  5. Adressbuch Kreis Düren 1954, Kap. Amt Vettweiß. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Januar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/wiki-de.genealogy.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  7. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 98.