Johann Maria Farina

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Johann Maria Farina (1685–1766)

Johann Maria Farina, italienisch Giovanni Maria Farina, laut lateinischer Geburtsurkunde Johannis Maria Farina (* 8. Dezember 1685 in Santa Maria Maggiore, das damals zum Herzogtum Mailand gehörte, Italien; † 25. November 1766 in Köln), war der Erfinder eines Aqua mirabilis (Duftwassers), das er Eau de Cologne nannte. Inzwischen ist aus Eau de Cologne der Name einer ganzen Duftklasse geworden.

Farina trat 1714 in das 1709 gegründete Handelsunternehmen seines Bruders Johann Baptist in Köln ein und war maßgeblich an der Entwicklung der Firma „Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz“ beteiligt. 1723 bezogen sie das Haus Obenmarspforten 23 „gegenüber dem Jülichs-Platz“.[1] Johann Maria Farina nannte sein unübertroffenes Elixier zu Ehren seiner neuen Heimatstadt „Eau de Cologne“,[2] zu deutsch Kölnisch Wasser. Sein Duft war der Duft der Höfe des 18. Jahrhunderts. Sagte man im 18. Jahrhundert Eau de Cologne, so meinte man den Duft von Farina. Nach der Französischen Revolution, Ende des 18. Jahrhunderts versuchten viele, den Duft und den Namen Eau de Cologne zu kopieren. Da es noch keinen Markenschutz gab, wurde aus Eau de Cologne der Name einer ganzen Duftklasse. Die Stadt ehrte ihren Bürger mit einer Statue am Ratsturm.

„Mein Duft ist wie ein italienischer Frühlingsmorgen nach dem Regen, Orangen, Pampelmusen, Citronen, Bergamotte, Cedrat, Limette und die Blüten und Kräuter meiner Heimat.“

Johann Maria Farina

Johann Maria Farina starb kinderlos.[3] Sein Grab befindet sich auf dem Melaten-Friedhof in Köln. Eine Gedenktafel liegt auf der Grabstelle seines Großneffen Johann Baptist Farina (Hauptweg).[4]

Statue, Reliefs, Gedenktafeln

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Marita Krauss: Die königlich-bayerischen Hoflieferanten, Volk Verlag, München 2008, zu Johann Maria Farina S. 219–230. ISBN 978-3-937200-27-9
  • Dr. Wilhelm Mönckmeier: Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichsplatz in Köln gegründet 1709. Überarbeitet von Hermann Schaefer, Berlin 1934.
  • Robert Steimel: Mit Köln versippt I. Steimel Verlag, Köln-Zollstock 1955, Tafel 48.
  • Hiltrud Kier, Bernd Ernsting, Ulrich Krings (Hrsg.): Köln. Der Ratsturm – Seine Geschichte und sein Figurenprogramm. J.P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1156-0, S. 506, 507 ff.
  • Ulrich S. Soénius, Jürgen Wilhelm: Kölner Personen Lexikon. Greven Verlag, Köln 2008, ISBN 978-3-7743-0400-0, S. 148 f.
  • Ina Knobloch: Der Duftmacher. Historischer Roman über Johann Maria Farina in der Zeit 1685–1714, Piper Verlag, 2010, ISBN 978-3-86612-267-3.
  • Markus Eckstein: Cologne – Wiege der Eau de Cologne, J.P. Bachem Verlag, Köln 2013, ISBN 978-3-7616-2676-4.
  • Das Parfum – Die wahre Geschichte. Dokumentarfilm und szenische Dokumentation, Deutschland, 2014, 52:50 Min., Buch und Regie: Ina Knobloch, Produktion: City Media TV, ZDF, arte, Erstsendung: 14. Juni 2014 bei arte, Inhaltsangabe von ARD.
Commons: Johann Maria Farina – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Johann Maria Farina – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eduard Prüssen (Linolschnitte), Werner Schäfke und Günter Henne (Texte): Kölner Köpfe. 1. Auflage. Univ.- und Stadtbibliothek, Köln 2010, ISBN 978-3-931596-53-8, S. 60.
  2. Der Begriff ist seit 1740 in den Geschäftbüchern der Firma nachweisbar, siehe Adam Wrede: Neuer kölnischer Sprachschatz. Zwölfte Auflage. Dritter Band (S-Z). Greven Verlag, Köln 1999, ISBN 3-7743-0243-X, S. 347 unten.
  3. Ina Knobloch in: Das Parfum - Die wahre Geschichte. In: arte, 14. Juni 2014.
  4. Josef Abt, Johann Ralf Beines, Celia Körber-Leupold: Melaten – Kölner Gräber und Geschichte. Greven, Köln 1997, ISBN 3-7743-0305-3, S. 177.