Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017/1500 m der Männer

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16. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 1500-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 45 Athleten aus 27 Ländern
Austragungsort Vereinigtes Konigreich London
Wettkampfort Olympiastadion London
Wettkampfphase 10. August (Vorläufe)
11. August (Halbfinale)
12. August (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Elijah Motonei Manangoi (Kenia KEN)
Silbermedaille Timothy Cheruiyot (Kenia KEN)
Bronzemedaille Filip Ingebrigtsen (Norwegen NOR)
Das Olympiastadion London im Jahr 2017

Der 1500-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 wurde am 10., 11. und 13. August im Olympiastadion der britischen Hauptstadt London ausgetragen.

In diesem Wettbewerb erzielten die Mittelstreckenläufer aus Kenia einen Doppelsieg. Es gewann der Vizeweltmeister von 2015 Elijah Motonei Manangoi. Silber ging an den Vizeafrikameister von 2016 Timothy Cheruiyot. Der amtierende Europameister Filip Ingebrigtsen aus Norwegen errang die Bronzemedaille.

Weltrekord Marokko Hicham El Guerrouj 3:26,00 min Rom, Italien 14. Juli 1998[1]
Weltmeisterschaftsrekord 3:27,65 min WM in Sevilla, Spanien 24. August 1999

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Es wurde ein Landesrekord aufgestellt:
3:44,03 min – Harvey Dixon (Gibraltar), dritter Vorlauf am 10. August

Der im Finale zunächst sechstplatzierte Sadik Mikhou aus Bahrain wurde wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass vom 5. September 2018 an für zwei Jahre und drei Monate gesperrt. Seine zwischen dem 3. Juni 2016 und Herbst 2018 erzielten Resultate wurden annulliert.[2]

Es kam zu Benachteiligungen für zwei Läufer. Auf der Grundlage der erzielten Resultate waren dies:

Samuel Tefera (hier als Sieger eines Hallenrennens im Jahr 2018) – ausgeschieden als Achter in 3:46,22 min

10. August 2017, 20:25 Uhr Ortszeit (21:25 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min)
1 Elijah Motonei Manangoi Kenia Kenia 3:45,93
2 Asbel Kiprop Kenia Kenia 3:45,96
3 Timo Benitz Deutschland Deutschland 3:46,01
4 Abdalaati Iguider Marokko Marokko 3:46,03
5 Marcin Lewandowski Polen Polen 3:46,06
6 Jordan Williamsz Australien Australien 3:46,11
7 Mahiedine Mekhissi Frankreich Frankreich 3:46,17
8 Samuel Tefera Athiopien Äthiopien 3:46,22
9 David Torrence Peru Peru 3:46,39
10 Ayanleh Souleiman Dschibuti Dschibuti 3:46,64
11 Josh Kerr Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:47,30
12 Abderrahmane Anou Algerien Algerien 3:47,38
13 David Bustos Spanien Spanien 3:47,52
14 Matthew Centrowitz Vereinigte Staaten USA 3:48,34
DNS Thiago André Brasilien Brasilien

Weitere im ersten Vorlauf ausgeschiedene Läufer:

10. August 2017, 20:37 Uhr Ortszeit (21:37 Uhr MESZ)

Die Niederlande legte nach dem Rennen für ihren Athleten Richard Douma Protest ein, da er durch einen Stoß des Konkurrenten Ronald Musagala aus Uganda ins Straucheln geraten sei und fünfzig Meter vor der Ziellinie stürzte. Die IAAF entschied, Musagala nicht zu disqualifizieren, Douma jedoch als zusätzlichem Teilnehmer ein Startrecht bei den Halbfinalläufen einzuräumen.[3]

Platz Name Land Zeit (min) Anmerkung
1 Jakub Holuša Tschechien Tschechien 3:42,31
2 Chris O’Hare Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:42,53
3 Ronald Musagala Uganda Uganda 3:42,75
4 Nick Willis Neuseeland Neuseeland 3:42,75
5 Robby Andrews Vereinigte Staaten USA 3:43,03
6 Ronald Kwemoi Kenia Kenia 3:43,10
7 Federico Bruno Argentinien Argentinien 3:43,16 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
8 Ryan Gregson Australien Australien 3:43,28
9 Marc Alcalá Spanien Spanien 3:43,28
10 Benjamín Enzema Äquatorialguinea Äquatorialguinea 3:48,39
11 Dominic Lobalu Athlete Refugee Team Athlete Refugee Team 3:52,78 PB Athlet aus dem Südsudan
12 Richard Douma Niederlande Niederlande 3:55,36 nach Protest für das Halbfinale zugelassen
DOP Sadik Mikhou Bahrain Bahrain 3:42,12 für das Halbfinale zugelassen
DNS Brahim Akachab Marokko Marokko
Chala Regassa Athiopien Äthiopien

Im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Läufer:

10. August 2017, 20:49 Uhr Ortszeit (21:49 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min)
1 Luke Mathews Australien Australien 3:38,19
2 Timothy Cheruiyot Kenia Kenia 3:38,41
3 Filip Ingebrigtsen Norwegen Norwegen 3:38,46
4 Jake Wightman Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:38,50
5 Homiyu Tesfaye Deutschland Deutschland 3:38,57
6 Adel Mechaal Spanien Spanien 3:38,99
7 Fouad Elkaam Marokko Marokko 3:39,33
8 John Gregorek Vereinigte Staaten USA 3:39,62
9 Kalle Berglund Schweden Schweden 3:39,62
10 Benson Seurei Bahrain Bahrain 3:39,77
11 Michał Rozmys Polen Polen 3:40,28
12 Ismael Debjani Belgien Belgien 3:43,71
13 Harvey Dixon GibraltarGibraltar Gibraltar 3:44,03 NR
14 Erick Rodríguez Nicaragua Nicaragua 3:52,35 SB
DNF Taresa Tolosa Athiopien Äthiopien

Aus den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die fünf Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Abdalaati Iguider wurde durch einen Dopingbetrug um die Finalteilnahme gebracht

11. August 2017, 20:10 Uhr Ortszeit (21:10 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min) Anmerkung
1 Elijah Motonei Manangoi Kenia Kenia 3:40,10
2 Asbel Kiprop Kenia Kenia 3:40,14
3 Filip Ingebrigtsen Norwegen Norwegen 3:40,23
4 Adel Mechaal Spanien Spanien 3:40,60
5 Abdalaati Iguider Marokko Marokko 3:40,76 eigentlich für das Finale qualifiziert
6 Luke Mathews Australien Australien 3:40,91
7 Jake Wightman Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:41,79
8 Ronald Musagala Uganda Uganda 3:42,01
9 Michał Rozmys Polen Polen 3:42,94
10 Timo Benitz Deutschland Deutschland 3:44,38
DNF Robby Andrews Vereinigte Staaten USA
DOP Sadik Mikhou Bahrain Bahrain 3:40,52 für das Finale zugelassen

Weitere im ersten Halbfinale ausgeschiedene Läufer:

11. August 2017, 20:20 Uhr Ortszeit (21:20 Uhr MESZ)

Platz Name Land Offizielle
Zeit (min)
Zeit in Tausendstel-
sekunden (in offiziell)
1 Jakub Holuša Tschechien Tschechien 3:38,05
2 Timothy Cheruiyot Kenia Kenia 3:38,14
3 Marcin Lewandowski Polen Polen 3:38,32
4 Chris O’Hare Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:38,59
5 Fouad Elkaam Marokko Marokko 3:38,64
6 Nick Willis Neuseeland Neuseeland 3:38,68 3:38,673
7 John Gregorek Vereinigte Staaten USA 3:38,68 3:38,680
8 Jordan Williamsz Australien Australien 3:38,93
9 Ronald Kwemoi Kenia Kenia 3:39,47
10 Homiyu Tesfaye Deutschland Deutschland 3:39,72
11 Kalle Berglund Schweden Schweden 3:40,05
12 Benson Seurei Bahrain Bahrain 3:40,96
13 Richard Douma Niederlande Niederlande 3:47,74

Im zweiten Halbfinale ausgeschiedene Läufer:

13. August 2017, 20:30 Uhr Ortszeit (21:30 Uhr MESZ)

Zu den Favoriten gehörten auch in diesem Jahr wieder die beiden erstplatzierten Kenianer der letzten Weltmeisterschaften Asbel Kiprop – auch Weltmeister von 2013 – und Elijah Manangoi. Der marokkanische WMDritte von 2015 Abdalaati Iguider gehörte ebenfalls zum engeren Favoritenkreis. Unter den Teilnehmern war auch der US-amerikanische Olympiasieger von 2016 und Vizeweltmeister von 2013 Matt Centrowitz. Konkurrenz aus Europa war vor allem von dem spurtstarken aktuellen Europameister Filip Ingebrigtsen aus Norwegen zu erwarten. Centrowitz – im Vorlauf – und Iguider – im Halbfinale – waren allerdings bereits vorher ausgeschieden.

Das Finale begann nicht sonderlich schnell, die Zwischenzeit nach den ersten vierhundert Metern betrug 1:01,63 min. In der zweiten Runde setzten sich die beiden Kenianer Timothy Cheruiyot und Manangoi an die Spitze. Sie erhöhten das Tempo nun erheblich und es entstand eine kleine Lücke zum Rest des Feldes. Der Doppelweltmeister von 2013 und 2015 Kiprop schloss bald zu seinen führenden Landsleuten auf. Mit etwas Abstand folgten Ingebrigtsen, der Spanier Adel Mechaal und der Tscheche Jakub Holuša. Die Rundenzeit für die zweiten vierhundert Meter lautete 55,96 s. Zu Beginn der letzten Runde hatten die drei Verfolger wieder Anschluss an die Kenianer gefunden. Runde drei wurde in 56,09 s absolviert. Auf der Gegengeraden lagen die sechs Führenden mit Cheruiyot an der Spitze vor Manangoi, Ingebrigtsen, Kiprop, Mechaal und Holuša noch eng zusammen. In der Zielkurve konnte Kiprop das Tempo nicht mehr halten. Cheruiyot und Manangoi setzten sich ganz leicht ab, Ingebrigtsen und Mechaal folgten knapp dahinter, während auch Holuša Schwierigkeiten bekam. Zu Beginn der Zielgeraden war Ingebrigtsen wieder dicht hinter Manangoi, doch die beiden Kenianer machten das Rennen schließlich unter sich aus. Elijah Manangoi war im Spurt der Stärkste und lief als neuer Weltmeister durchs Ziel. Timothy Cheruiyot wurde Zweiter vor Filip Ingebrigtsen. Adel Mechaal belegte Rang vier, auf den fünften Platz kam Jakub Holuša vor dem später wegen Dopingmissbrauchs disqualifizierten Sadik Mikhou aus Bahrain und dem Polen Marcin Lewandowski.

Platz Athlet Land Zeit (min)
Elijah Motonei Manangoi Kenia Kenia 3:33,61
Timothy Cheruiyot Kenia Kenia 3:33,99
Filip Ingebrigtsen Norwegen Norwegen 3:34,53
4 Adel Mechaal Spanien Spanien 3:34,71
5 Jakub Holuša Tschechien Tschechien 3:34,89
6 Marcin Lewandowski Polen Polen 3:36,02
7 Nick Willis Neuseeland Neuseeland 3:36,82
8 Asbel Kiprop Kenia Kenia 3:37,24
9 John Gregorek Vereinigte Staaten USA 3:37,56
10 Fouad Elkaam Marokko Marokko 3:37,72
11 Chris O’Hare Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:38,28
DOP Sadik Mikhou Bahrain Bahrain 3:35,81

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 1500 m – Men, sport-record.de, abgerufen am 3. Februar 2022
  2. AIU bestraft Mittelstreckenläufer Sadik Mikhou, runaustria.at, 21. Dezember 2020, abgerufen am 26. Februar 2021
  3. Douma na dramatische val alsnog toegelaten tot halve finale 1500m auf ad.nl, 10. August 2017 (niederländisch), abgerufen am 26. Februar 2021