Max Trapp

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Hermann Emil Alfred Max Trapp (* 1. November 1887 in Berlin; † 31. Mai 1971 ebenda) war ein deutscher Komponist und Musikpädagoge.

Trapp war der Sohn eines Großkaufmanns. Er studierte von 1905 bis 1911 an der Hochschule für Musik seiner Heimatstadt und war dort Schüler von Paul Juon (Komposition) und Ernst von Dohnányi (Klavier). Nach Beendigung seines Studiums war er zunächst ohne feste Anstellung und trat als Pianist und Kammermusiker auf. 1920 bekam er eine Anstellung als Lehrer für Klavier an der Berliner Musikhochschule und wurde dort 1926 zum Professor ernannt. Dort waren seine bekanntesten Schüler Günter Bialas, Saburo Moroi, Günter Raphael und Josef Tal. Außerdem leitete Trapp in den Jahren 1924 bis 1930 in Dortmund eine Meisterklasse für Klavier und Komposition am dortigen „Städtischen Konservatorium“. 1929 wurde er Mitglied der Sektion Musik der Preußischen Akademie der Künste.[1]

Spätestens seit 1932 war Trapp Obmann der Fachgruppe Musik im völkisch gesinnten, antisemitischen Kampfbund für deutsche Kultur.[2] Er forderte im selben Jahr von Hochschuldirektor Schünemann die Entlassung des jüdischen Gesangsprofessors Jacques Stückgold, die im September 1932 erfolgte.[3] Daneben trat er 1932 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.332.058).[2] Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten gehörte er zum Vorstand des Allgemeinen Deutschen Musikvereins.[2] Im Juni 1933 bekannte sich Trapp in einem persönlichen Appell an die Schaffenden zum Nationalsozialismus.[4] 1934 wurde er Ehrenvorsitzender im „Arbeitskreis nationalsozialistischer Komponisten“ (Duisburg).[2]

Im Jahr 1934 gab Trapp seine Professur an der Berliner Musikhochschule auf und war dann bis 1945 für die Preußische Akademie der Künste als Leiter einer Meisterklasse für Komposition tätig. 1935 erhielt er den Beethoven-Preis. 1938 wurde Trapps Cellokonzert op. 34 im Rahmen der Reichsmusiktage in Düsseldorf uraufgeführt, der Solist war Ludwig Hoelscher.[2] In der Zeit des Zweiten Weltkriegs gehörte er dem Kuratorium der „Goebbels-Stiftung für Kulturschaffende“ an. Im Jahr 1940 erhielt er durch Joseph Goebbels zusammen mit Karl Höller und Kurt Hessenberg den Nationalen Kompositionspreis.[5] In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde Trapp im August 1944 in die Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Künstler aufgenommen, was ihn vor einem Kriegseinsatz bewahrte.[2]

Von 1950 bis 1953 lehrte Trapp Komposition am Berliner Städtischen Konservatorium. Danach lebte er freischaffend in Berlin-Frohnau. 1955 wurde er Mitglied der West-Berliner Akademie der Künste. Trapp ist auf dem Friedhof Hermsdorf II begraben (Abt. 5, R. 1a).[6]

Beeinflusst durch Richard Strauss und Max Reger komponierte Trapp Orchester-, Kammer- und Klaviermusik, darunter sieben Sinfonien, Chorwerke, Bühnenmusik und diverse Lieder. Aufgeführt wurden sie durch Künstler wie Hermann Abendroth, Karl Böhm, Wilhelm Furtwängler, Siegmund von Hausegger oder Willem Mengelberg.

Nachweisbar ist lediglich eine Schellackplatte 78 UpM:

Auf CD wurden zwei Rundfunkmitschnitte veröffentlicht:

Auf Kanälen wie YouTube sind diese und weitere Rundfunkmitschnitte verfügbar.

  • Trapp, Max. In: Mueller von Asow (Hrsg.): Kürschners Deutscher Musiker-Kalender 1954. de Gruyter, Berlin 1954. Spalte 1364 f (mit Werkverzeichnis opp. 1 bis 26)
  • Trapp, Max. In: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil L–Z. B. Schott‘s Söhne, Mainz 1961, S. 810 f
  • Trapp, Max. In: Fred K. Prieberg: Handbuch deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Ausgabe, 2. Edition 2009. ISBN 978-3-00-037705-1. S. 7714–7719 online

Einzelnachweise

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  1. Neue Zeitschrift für Musik, April 1929, S. 242
  2. a b c d e f Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 617.
  3. Dietmar Schenk: Die Hochschule für Musik zu Berlin. Steiner, Stuttgart 2004. S. 101 und 138
  4. Die Musik (Zeitschrift), Jg. 25, H. 9, Juni 1933, S. 649–651 Volltext
  5. Illustrierte Kronen-Zeitung vom 6. Juli 1940, S. 9 (online)
  6. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Grabstätten. Haude & Spener, Berlin 2006, ISBN 3-7759-0476-X, S. 446