Nahid Taghavi

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Nahid Taghavi (persisch ناهید تقوی; geboren 1954 in Teheran[1]) ist eine iranisch-deutsche politische Gefangene, die im Evin-Gefängnis in Iran inhaftiert ist. Ihr Fall sorgte in der internationalen Öffentlichkeit für Aufmerksamkeit.

Taghavi studierte in den 1970er-Jahren in Italien Architektur.[1] Sie war zwar in ihrer Jugend politisch aktiv, hatte aber seit der Islamischen Revolution (1979) keine politische Aktivität in Iran gezeigt.[1] Sie reiste zum Besuch ihrer Familie regelmäßig zwischen Deutschland und Iran hin und her.[1] Anlässlich eines dieser Besuche im Oktober 2020 in Iran wurde sie von der Islamischen Revolutionsgarde verhaftet und nach über 1000 Stunden Verhör ohne rechtlichen Beistand und über sieben Monaten in Isolationshaft durch den Richter Iman Afshari zu einer mehr als zehnjährigen Haftstrafe verurteilt.[2] Ihre Inhaftierung und der darauffolgende Prozess waren von Verfahrensfehlern und Verletzungen ihrer Menschenrechte geprägt, einschließlich willkürlicher Inhaftierung, Verweigerung rechtlicher Vertretung und Misshandlungen im Gefängnis.[1] So war sie während der Haftstrafe „weißer“ Folter ausgesetzt und entwickelte infolge der Haftbedingungen zahlreiche medizinische Probleme, über die im Juni 2023 ihre Zellengenossin, die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi, in einem Brief aus dem Gefängnis die Öffentlichkeit informierte.[2] Zwischen Juli und November 2022 war Taghavi in einen medizinischen Hafturlaub entlassen worden.[2] Nachdem Taghavi am 9. Januar 2024 mit einer elektronischen Fußfessel erneut in einen medizinischen Hafturlaub entlassen worden war, musste sie am 28. Februar in das Evin-Gefängnis zurückkehren.[2]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Human Rights Council: Working Group on Arbitrary Detention (2022): Opinion No. 54/2022 concerning Nahid Taghavi (Islamic Republic of Iran) (PDF; 0,2 MB).
  2. a b c d Daniela Sepehri: Deutsch-Iranerin Taghavi im Gefängnis: Nach 50 Tagen wieder in den Knast. In: taz.de. 29. Februar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024.