Nobody ist der Größte

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Film
Titel Nobody ist der Größte
Originaltitel Un genio, due compari, un pollo
Produktionsland Italien, Frankreich, Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1975
Länge 120 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Damiano Damiani
Drehbuch Damiano Damiani
Ernesto Gastaldi
Fulvio Morsella
Produktion Claudio Mancini
Fulvio Morsella
Horst Wendlandt (ungenannt)
Musik Ennio Morricone
Kamera Giuseppe Ruzzolini
Schnitt Nino Baragli
Besetzung
Synchronisation
Chronologie
Terence Hill, Miou-Miou und Robert Charlebois während der Dreharbeiten (1975)

Nobody ist der Größte (Originaltitel: Un genio, due compari, un pollo, wörtlich: „Ein Genie, zwei Freunde, ein Huhn“) ist ein Italowestern mit Terence Hill, den Damiano Damiani zusammen mit Sergio Leone 1975 inszenierte. Deutschsprachiger Kinostart war am 16. Dezember 1975.

Die Helden der Handlung sind der Revolverheld Nobody, sein Kumpan „Lokomotive“ Bill und dessen Freundin Lucy. Major Cabot, der Kommandant des örtlichen Forts, ist als Indianerfeind bekannt. Besonders „Lokomotive“, der aber seine eigene Indianerabstammung vor Nobody abstreitet, würde am liebsten mit einer eigenen Miliz den Indianern Gerechtigkeit verschaffen.

Eine angesetzte Untersuchung durch Colonel Pembroke findet nicht statt, da dieser vorab ermordet wird. Daraufhin schlüpft „Lokomotive“ in die Rolle des toten Colonels, Lucy gibt sich als dessen Tochter Clementine aus. So wollen sie die vom Major unterschlagenen 300.000 $ Entwicklungshilfe, die für die Indianer gedacht waren, aus dem Fort stehlen. Eingeweiht sind zudem Nobody und ein lokaler Outlaw namens Jacky Roll.

Der Plan schlägt scheinbar fehl. Die beiden werden von Jacky Roll verraten und landen in der Arrestzelle.

Als Nobody auftaucht, wird er auch inhaftiert. Der Major entdeckt, dass Nobody vollständig mit Goldstaub überzogen ist und verhört ihn. So erfährt er von einer angeblichen Goldmine auf Indianergebiet. Weil der Indianerhäuptling nur mit dem berühmten Colonel Pembroke verhandeln will, zwingt Cabot „Lokomotive“, als Colonel verkleidet für ihn das Land mit der Mine zu kaufen. Die Indianer erhalten als Tauschobjekt fruchtbares Land.

Nach dem Geschäft wird deutlich, dass die Goldmine nie existierte und die Indianer nun wertvolles Land vom Major geschenkt bekommen haben. Bei einem vorgetäuschten Überfall gelingt es Lokomotive, mit dem Geld zu entkommen, verfolgt von Lucy und Nobody. Mithilfe von Eisenbahnmitarbeitern täuscht Nobody dem Major vor, dass er und Lokomotive bei einer Bergsprengung umkommen und das Geld verloren ist.

Erst am Ende eröffnet Nobody dem immer noch ahnungslosen „Lokomotive“, dass ihr Plan ihnen nicht nur das Geld, sondern auch den Indianern fruchtbares Land gebracht hat. Eingeweiht waren nicht nur die Indianerfreunde Nobody und Jacky Roll, sondern auch die Eisenbahnmitarbeiter und der Indianerhäuptling – der sich als „Lokomotives“ Großvater entpuppt. Zu guter Letzt überlässt Nobody „Lokomotive“ das gesamte Geld, der nun mit Lucy und Indianern in westlichen Kleidern als Miliz „in Amerika aufräumen“ will.

Synchronisation

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Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und der Dialogregie von Rainer Brandt im Auftrag der Deutsche Synchron Filmgesellschaft mbH & Co. Karlheinz Brunnemann Produktions KG, Berlin.[1]

Darsteller Sprecher Sprecher Nachsynchronisation

(falls abweichend)

Rolle
Terence Hill Thomas Danneberg Nobody / Joe Thanks
Miou-Miou Evamaria Miner Lucy
Robert Charlebois Michael Chevalier Jörg Hengstler 'Lokomotive' Bill
Patrick McGoohan Klaus Miedel Major Cabot
Klaus Kinski Friedrich Georg Beckhaus Doc Foster
Raimund Harmstorf Rainer Brandt Sgt. Milton
Friedrich von Ledebur Friedrich W. Bauschulte Reinhard Kuhnert Don Felipe
Jean Martin Arnold Marquis Col. Pembroke
Mario Brega Manfred Grote Kutscher
Piero Vida Gerd Duwner Jelly Roll
Gérard Boucaron Hans Walter Clasen 'Dorftrottel'
Clara Colosimo Luise Lunow Bordellbesitzerin
Rik Battaglia Kurt Mühlhardt Capitano
Miriam Mahler Marianne Lutz Frau in Hotel
Vittorio Fanfoni Edgar Ott Gefängniswächter
Benito Stefanelli Jürgen Thormann Mortimer
Desmond Thompson Knut Reschke Sheriff
Bruno Di Luia Ingo Osterloh Soldat
Mario Valgoi Friedrich Schoenfelder Thomas

„Eine kaum durch Handlung zusammengehaltene Aneinanderreihung meist grotesker Situationen im Comic-Stil; Fortsetzungsfilm zur erfolgreichen Westernkomödie ‚Mein Name ist Nobody‘.“

Lexikon des internationalen Films[2]

Als Lucy und Lokomotive ins Fort geführt werden, kommen sie an einer Reihe von Flaggen vorbei, dort sind die Flaggen der DDR und der EU zu sehen.

Anders als es u. a. der deutsche und der dänische Titel suggerieren, handelt es sich bei Nobody ist der Größte um keine direkte Fortsetzung von Mein Name ist Nobody, sondern um eine Art Prequel, in der Leone die Handlung in die Zeit der Indianerkriege verlegt und der Figur des „Nobody“ hier den Namen „Joe Thanks“ gibt. Ähnlich dem ersten Film wird der Name der Figur für eine Reihe von Wortspielen benutzt, was allerdings durch die deutsche Synchronfassung verloren geht. So ist Nobody ist der Größte zwar inhaltlich ein eigenständiger Film, knüpft jedoch in seiner Konzeption an Mein Name ist Nobody an.

Der Film erschien 2005 als in Bild und Ton komplett restaurierte Fassung zusammen mit Mein Name ist Nobody auf DVD. Im Vergleich zur 1975 erschienenen Kinofassung wurde u. a. die Bordell-Szene inklusive aller Folgeszenen wieder eingefügt; jedoch fehlt auf der DVD-Version die Schlusssequenz, in der man einen Adler am Himmel fliegen sieht, die Rückfahrt von den sich verabschiedenden Lokomotive und Lucy sowie eine finale Einstellung Nobodys, der sich vor der Präriekulisse den Hut ins Gesicht zieht und sich auf einem Felsen sitzend gegen einen Baum lehnt.[3] 2013 folgte eine Blu-ray- und DVD-Veröffentlichung in der die Szene wieder enthalten war.

Das Filmlied Glory, Glory, Glory wird von Catherine Howe gesungen.

Einzelnachweise

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  1. Deutsche Synchronkartei | Filme | Nobody ist der Größte. Abgerufen am 6. März 2024.
  2. Nobody ist der Größte. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Schnittberichte.com Vergleich zwischen Kinofassung und DVD-Version mit Screenshots.