Novo vreme

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Novo vreme

Beschreibung serbische Tageszeitung
Sprache serbisch
Verlag Srpsko izdavačko preduzeće A.D. (Militärverwaltungsgebiet Serbien)
Hauptsitz Belgrad
Erstausgabe 16. Mai 1941[1]
Einstellung 5. Oktober 1944
Erscheinungsweise täglich
Verkaufte Auflage 20.000 Exemplare
Chefredakteure Miloš Mladenović
Herausgeber Stanislav Krakov
Steckbriefe von Josip Broz Tito und Draža Mihailović, veröffentlicht in Novo vreme, 21. Juli 1943.
Steckbriefe von Josip Broz Tito und Draža Mihailović, veröffentlicht in Novo vreme, 21. Juli 1943.
Steckbriefe von Josip Broz Tito und Draža Mihailović, veröffentlicht in Novo vreme, 21. Juli 1943.

Novo vreme (serbisch-kyrillisch Ново време für „Die Neue Zeit“) war die führende[2] Tageszeitung im Militärverwaltungsgebiet Serbien mit Hauptsitz in Belgrad. Neben der Zeitung Obnova (Die Erneuerung) war es das Mitteilungsblatt der serbischen Kollaborationsregierung unter General Milan Nedić.[3] In Kooperation mit deutschen Stellen und einheimischen Verlegern beteiligte sich das Blatt an antisemitischer und antikommunistischer Propaganda.[4][5]

Das Blatt wurde im April 1941 als erste kollaborierende Zeitung unter deutscher Okkupation gegründet und entstand aus der Verschmelzung der Zeitung Vreme (Die Zeit) mit der Zeitung Politika (Die Politik).[6] Novo vreme sollte das Vakuum füllen, das in Belgrad durch die Einstellung der Zeitungen Politika, Vreme und Pravda hinterlassen wurde.[7] Nach dem Balkanfeldzug der deutschen Wehrmacht und der Besetzung bzw. Zerschlagung des ersten Jugoslawiens, hatten sich die wichtigsten kollaborationsbereiten jugoslawischen Journalisten um Novo vreme und die kroatische Zeitung Hrvatski Narod in Zagreb versammelt.[8]

In Übereinstimmung mit deutschen Vorstellungen beschrieb das Blatt den Zusammenbruch des Königreichs Jugoslawien als das Werk einer Gruppe von Verschwörern aus Belgrad unter der Führung von General Dušan Simović und als Ergebnis ausländischer Propaganda und der internationalen jüdisch-freimaurerisch-bolschewistischen Verschwörung gegen die deutsche Neuordnung im Staatsstreich von 1941. Darüber hinaus fand das Papier auf deutsche Weisung die Wurzeln des Zusammenbruchs des Landes in seinen inneren und äußeren Schwächen und in der Idee des Jugoslawismus, die für die Katastrophe des serbischen Volkes verantwortlich gemacht wurde. Der Zweck dieser Art von Propaganda war es, sogar die Idee des zusammengebrochenen Staates zu zerstören und so den Aufbau des „neuen Serbien“ zu ermöglichen, wie es in den Schriften von Novo vreme beschrieben wird.

Im August 1941 veröffentlichte die Zeitung mit dem Appell an die serbische Nation, einen Aufruf von 546 prominenten kirchlichen, intellektuellen und politischen Vertretern Serbiens, der die serbische Bevölkerung von der Sinnlosigkeit und Gefahr des Widerstands gegen die deutsche Besatzung überzeugen und zur Kollaboration bewegen sollte.

Verantwortliche

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Herausgeber von Novo vreme war von 1941 bis 1944 der ehemalige Tschetnik-Offizier, Journalist und Schriftsteller Stanislav Krakov (1895–1968), dessen Onkel mütterlicherseits der Ministerpräsidenten der serbischen Kollaborationsregierung Milan Nedić war.

Chefredakteur war vom 16. Mai 1941 bis zum 3. August 1941 Predrag Milojević (ab 25. Juli 1941 in Abwesenheit). In der Redaktion wechselten sich Nikola Kapetanović, Živojin Vukadinović, Dušan Lopandić, Bora Kesić, Aleksandar Simić, Nikola Aleksić, Dragan Aleksić, Milan Radulović und Miloš Mladenović ab. Ab dem 3. August 1941 wurde der Jurist Miloš Mladenović (1903–1984) Chefredakteur (bis dahin stellvertretender Chefredakteur) und die Redaktion übernahmen Radenko Tomić, Nikola Aleksić, Vojin Đorđević, Svetozar Grdijan.[9]

  • Dragomir Bondžić: „NOVO VREME” O SLOMU KRALJEVINE JUGOSLAVIJE (MAJ-AVGUST 1941). Hrsg.: Institut za savremenu istoriju. Nr. 1. Beograd 2000, S. 77–90.

Einzelnachweise

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  1. John R. Lampe: Yugoslavia as History : Twice There Was a Country. Cambridge University Press, 2000, ISBN 0-521-77401-2, S. 205.
  2. Jozo Tomasevich: War and Revolution in Yugoslavia 1941–1945: Occupation and Collaboration. Stanford University Press, Stanford, Ca. 2001, ISBN 0-8047-3615-4, S. 226, Fußnote 124.
  3. Klaus Buchenau: Orthodoxie und Katholizismus in Jugoslawien 1945–1991 : Ein serbisch-kroatischer Vergleich (= Balkanologische Veröffentlichungen des Osteuropa-Instituts der Freien Universität Berlin. Band 40). Otto Harrassowitz Verlag, 2004, ISBN 3-447-04847-6, S. 78.
  4. Philip J. Cohen: Serbia's Secret War : Propaganda and the Deceit of History (= Eastern European studies. Nr. 2). 4. Auflage. Texas A&M University Press, 1999, S. 73.
  5. Peter Longerich: Propagandisten im Krieg : Die Presseabteilung des Auswärtigen Amtes unter Ribbentrop (= Studien zur Zeitgeschichte. Band 33). München 1987, S. 231.
  6. The Central European Observer. Nr. 19. "Orbis" Publishing Company, 1942, S. 306.
  7. Library of Congress : Slavic and Central European Division: Newspapers of East Central and Southeastern Europe in the Library of Congress. Hrsg.: Robert G. Carlton. U.S. Government Printing Office, 1965, S. 153.
  8. American Jewish Committee. Research Institute on Peace and Post-War Problems (Hrsg.): The Jewish communities of Nazi-occupied Europe. H. Fertig, 1982, ISBN 0-86527-337-5, S. 18.
  9. Olivera Milosavljević: Potisnuta istina : Kolaboracija u Srbiji 1941–1944 [Die unterdrückte Wahrheit : Kollaboration in Serbien 1941–1944]. Hrsg.: Helsinški odbor za ljudska prava u Srbiji. Beograd 2006, ISBN 86-7208-129-3, S. 399.