Peter Sommer (Oberst)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Peter Sommer (* 25. Februar 1907 in Hildesheim; † 17. März 1978[1]) war ein deutscher Offizier, zuletzt Oberst der Wehrmacht und SS-Standartenführer der Waffen-SS, Funktionär und Gewerkschafter der Fischerei.

Peter Sommer wird in einigen Quellen als Vierteljude bezeichnet und ein Beleg gibt an,[2][3] dass er 1936 nur nicht aus der Armee entlassen wurde, weil sein Vater als Hauptmann im Ersten Weltkrieg gefallen war.[2] Er trat 1925 in das 6. Infanterie-Regiment ein. Es folgten bis Ende 1937 hauptsächlich Posten als Adjutant in unterschiedlichen Verbänden. Nach Absolvierung der Kriegsakademie übernahm er den Posten als Dritter Generalstabsoffizier in der 22. Infanterie-Division und hatte diese Position zu Kriegsbeginn inne. In dieser Division diente er gemeinsam mit seinem späteren Freund Kurt Ditzen, welcher dort Ordonnanzoffizier (Ic) war.

Tätigkeiten im Zweiten Weltkrieg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang 1941 wurde er Erster Generalstabsoffizier der 98. Infanterie-Division und nahm in dieser Position u. a. am Unternehmen Taifun teil. Von November 1942 bis Mitte 1943 war er Führer des Grenadier-Regiments 282 der 98. Infanterie-Division.

Kurzfristig in der Führerreserve, wurde er zur Waffen-SS versetzt ohne eine SS-Nummer zu erhalten und unter SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Walter Krüger mit dem Recht die Uniform eines SS-Obersturmbannführers zu tragen, als Erster Generalstabsoffizier der 2. SS-Panzer-Division[4] bis Mitte 1944 eingesetzt. Er kämpfte mit der Division an der Ostfront, u. a. während des Unternehmens Zitadelle. Ab November 1943 führte er kommissarisch die SS-Division „Reich“ und wurde nach einem Monat durch Heinz Lammerding ersetzt.[5] Anfang 1944 wurde er zum Oberst i. G. (mit der Uniform der Waffen-SS als SS-Standartenführers) ernannt und übernahm kurzfristig für den neu besetzten Nikolaus Heilmann die Stelle des Chef des Stabes des IV. SS-Panzerkorps.[6] Sommer war Mitte 1944 durch seinen Förderer Walter Krüger für das Ritterkreuz vorgeschlagen, aber durch Wilhelm Burgdorf abgelehnt worden. Mit dem Wechsel von Walter Krüger zur VI. SS-Freiwilligen-Armeekorps wurde auch er als Chef des Stabes in dieses Korps versetzt.[6] Anfang 1945 endete sein Einsatz für die Waffen-SS.

Er war von Januar bis Februar 1945 Kommandeur der neu aufgestellten Infanterie-Division Köslin und kam mit der Division an die Front zur Heeresgruppe Weichsel. Anschließend übernahm er im Februar 1945 das Kommando über die aus der Infanterie-Division Köslin hervorgegangenen Infanterie-Division Pommernland. Er wurde durch einen Granatensplitter verwundet.[7] Ab Ende März 1945 wurde ein Oberst Sommer als Kampfkommandant Bielefeld geführt.[8]

Tätigkeiten nach dem Zweiten Weltkrieg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Sommer war nach dem Zweiten Weltkrieg in verschiedenen Funktionärsposten und in Gewerkschaften aktiv. Ab 1952 war er bis 1957 gewählter Geschäftsführer; er war davor bereits Vertreter des Geschäftsführers gewesen; der Deutschen Fischwerbung Bremerhaven (DFW).[1][9][10] Auf seine Idee hin wurde 1953 der Ernährungswissenschaftliche Beirat der Deutschen Fischwirtschaft (EWB) gegründet. Ab Juli 1957 war er Hauptgeschäftsführer der DGE in Frankfurt.[9][11] Seit 1963 war er für die Nordsee-Zeitung, als Unterstützung seines Freundes Kurt Ditzen, aktiv.[12] Um 1969 wird er als Verlagsdirektor des Nordwestdeutschen Verlages Ditzen & Co KG., welche die Nordsee-Zeitung herausbrachte, in Bremerhaven geführt.[13] Ende 1972 ging er in Ruhestand.[12]

Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • mit Walter Schwedtke: Das Fischsortiment. Fachwissen hilft verkaufen, Heft I und Heft II, Hamburg, 1954.
  • John Donoghue: The Death's Head Chess Club. Roman, Atlantic Books, 2015.[A 1]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Allgemeine Fischwirtschaftszeitung. C. Th. Görg., 1978, S. 38 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2019]).
  2. a b Bryan Mark Rigg: Hitler's Jewish Soldiers: The Untold Story of Nazi Racial Laws and Men of Jewish Descent in the German Military. University Press of Kansas, 2002, ISBN 978-0-7006-1178-2, S. 100 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2019]).
  3. Arcana. ARCANA, 2003, S. 210 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2019]).
  4. George M. Nipe Jr: Decision in the Ukraine: German Panzer Operations on the Eastern Front, Summer 1943. Stackpole Books, 2012, ISBN 978-0-8117-4864-3, S. 150 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2019]).
  5. Andreas Schulz, Günter Wegmann: Die Generale der Waffen-SS und der Polizei: Lammerding-Plesch. Biblio-Verlag, 2008, ISBN 978-3-7648-2375-7, S. 5 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2019]).
  6. a b Douglas E. Nash: From the Realm of a Dying Sun. Volume 1: IV. SS-Panzerkorps and the Battles for Warsaw, July–November 1944. Casemate, 2019, ISBN 978-1-61200-636-9, S. 8 (google.de [abgerufen am 6. Februar 2020]).
  7. Helmut Lindenblatt: Pommern 1945: eines der letzten Kapitel in der Geschichte vom Untergang des Dritten Reiches. G. Rautenberg, 1984, ISBN 978-3-7921-0286-2, S. 256 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2019]).
  8. Osnabrücker Mitteilungen. Verein für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück., 1976, S. 164 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2019]).
  9. a b Allgemeine Fischwirtschaftszeitung. C. Th. Görg., 1957, S. 7 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2019]).
  10. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten: Jahresbericht über die deutsche Fischerei. 1951, S. 319 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2019]).
  11. Informationen für die Fischwirtschaft. Bundesforschungsanstalt für Fischerei, 1961 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2019]).
  12. a b Der Druckspiegel. 1973, S. 48 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2019]).
  13. Fisch das zeitgemässe Lebensmittel. H. Heenemann, 1969, S. 193 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2019]).
  1. Briefe an und Anmerkungen des SS-Obersturmführers Paul Meissner zu seinem ehemaligen Kameraden Peter Sommer.