Silberbromid

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Kristallstruktur
Struktur von Silberbromid
_ Ag+ 0 _ Br
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Fm3m (Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225

Koordinationszahlen

Ag[6], Br[6]

Allgemeines
Name Silberbromid
Verhältnisformel AgBr
Kurzbeschreibung

weißer bis gelblich-grüner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7785-23-1
EG-Nummer 232-076-8
ECHA-InfoCard 100.029.160
PubChem 66199
ChemSpider 59584
Wikidata Q407515
Eigenschaften
Molare Masse 187,77 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

6,47 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

430 °C[2]

Siedepunkt

1502 °C[2]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser, 0,14 mg·l−1 (25 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 410
P: 273​‐​391​‐​501[2]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−100,4 kJ/mol[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Silberbromid ist eine chemische Verbindung des Silbers, die zu den Bromiden zählt. Es ist eine viel verwendete Chemikalie in der Fotochemie, die unter Lichteinfall zerfällt.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silberbromid kommt in der Natur in Form des Minerals Bromargyrit vor.[5]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silberbromid fällt beim Zusammentreffen von einen Silbersalz, meist Silbernitrat und einem löslichen Bromsalz, als gelblich-weißlicher Niederschlag aus.[6][7]

Die Verbindung kann auch durch Reaktion von Silber mit Brom unter Überdruck bei 500 °C gewonnen werden.[7]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silberbromid

Trockenes, frisch gewonnenes Silberbromid sieht gelblich aus. Seine Schmelze ist orangerot.[7] Es ist in Wasser sehr schwer, in konzentrierter Ammoniak-Lösung schwer und in Thiosulfat- und Cyanidlösung leicht löslich. Es färbt sich im Licht rasch dunkel infolge Silber-Abscheidung durch die photolytische Zersetzung.[6] Silberbromid besitzt eine kubische Kristallstruktur vom Natriumchlorid-Typ.[8]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Salz wird in kleinen Kristallbröckchen in eine Gelatineschicht (o. ä. Substanzen) eingelagert. Wenn auf diese Licht fällt, zersetzt sich das Silberbromid in seine elementaren Bestandteile – Silber und Brom; das Brom verdunstet. Die belichteten Kristalle heben sich vom Hintergrund ab, da das fein zerteilte Silber schwarz erscheint.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu Silberbromid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 12. November 2014.
  2. a b c d e Eintrag zu Silberbromid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
  3. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Inorganic Compounds, S. 4-88.
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-4.
  5. C. Doelter, H. Leitmeier: Haloidsalze, Fluoride, organische Verbindungen (Kohlen, Asphalt, Erdöl), Nachträge, Generalregister (Schlußband). Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-49884-8, S. 72 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b c Egon Wiberg: Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 1952, ISBN 978-3-11-143954-9, S. 442 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. a b c Rudolf Keim: Silber Teil B 2. Verbindungen mit Brom, Jod und Astat. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-13330-9, S. 94 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. R. W. BERRIMAN, R. H. HERZ: Twinning and the Tabular Growth of Silver Bromide Crystals. In: Nature. 180, 1957, S. 293, doi:10.1038/180293a0.