Smørrebrød

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Smörrebröd zum Selbstbelegen: Leberpastete, Speck, Gurken und Rote Bete

Smørrebrød (dänisch smør ‚Butter‘ und dänisch brød ‚Brot‘), deutsch auch Smörrebröd,[1][2] ist ein reich belegtes Butterbrot und ein traditionelles Mittagessen der dänischen Küche. Die Grundlage bildet eine Scheibe Brot, oft Roggenbrot, der Kombination des Belages sind keine Grenzen gesetzt. Jedoch gibt es einige klassische Rezepte.

Das Smørrebrød wird mit Messer und Gabel verzehrt. Eine weniger üppig belegte Brotscheibe, die aus der Hand gegessen wird, heißt „håndmad“; eine Doppelschnitte aus Roggen- und Weißbrot heißt amagermad.[3]

Sol over Gudhjem
Smørrebrød mit Lachs, Schweinebraten und Roastbeef (v. l. n. r.)

Dünn geschnittene Brotscheiben werden dünn mit gesalzener Butter bestrichen. Als Belag werden Speisefisch, aber auch Krabben oder Kaviar, Käse, Wurst, Pastete oder Fleisch verwendet. Garniert wird mit gekochtem oder gebratenem Ei, rohem Eigelb, frischem, gekochtem oder eingemachtem Gemüse, Salat, Obst, Küchenkräutern und verschiedenen Saucen, wie Mayonnaise oder Remoulade.

Das Smørrebrød mit warmer oder kalter Leberpastete wird mit gebratenem Speck oder mit eingelegter Gurke serviert.

Zu den Klassikern zählen Sol over Gudhjem (dt.: „Sonne über Gudhjem“), mit geräuchertem Hering, Zwiebeln und/oder Schnittlauch und kleingeschnittenen Radieschen sowie rohem Eigelb, Pariserbøf (dt.: „Pariser Tatar“) mit Tatar, Zwiebeln, Roter Bete und einem Spiegelei, Stjerneskud (dt.: „Sternschnuppe“) mit panierter Scholle, Krabben, Spargel und Kaviar, oder auch Dyrlægens natmad (dt.: „Nachtmahl des Tierarztes“).

In Dänemark wird Smørrebrød mittags in eigenen Geschäften oder gehobenen Fleischereien angeboten, wo sie stückweise verkauft und in Pappschachteln transportiert werden. Smørrebrød mit kalten Zutaten werden meist auf Vorrat vorbereitet und in Vitrinen zum Verkauf angeboten.

Ida Davidsens Smørrebrøds-Restaurant in Kopenhagen wurde durch seine umfangreichen Bestellzettel mit 178 wählbaren Varianten berühmt. Der 140 cm lange Zettel mit allen bestellbaren Versionen wurde ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.[4]

Die dänische Smørrebrødsjomfru (dt. wörtlich „Butterbrot-Jungfer“) entspricht der deutschen Kaltmamsell als Berufsbezeichnung für eine Angestellte, die für kalte Speisen und Buffets zuständig ist.

In Literatur und Musik

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Eine der launigen Improvisationen des norwegisch-dänischen Dichters Johan Herman Wessel (1742–1785) hat heute Klassikerstatus:[5]

„At Smørrebrød er ikke Mad,
Og Kierlighed er ikke Had,
Det er for Tiden hvad jeg veed
Om Smørrebrød og Kierlighed.“

„Dass Smörrebröd kein Essen ist
und Liebe niemals Hass –
das ist soweit alles, was
ich über Smörrebröd und Liebe weiß.“

Das dänische Gesangsquartett Four Jacks (u. a. Otto Brandenburg) veröffentlichte 1957 eine Coverversion des Harry-Belafonte-Songs Island in the Sun unter dem Titel Smørbrød Calypso.[6]

Smørrebrød fand in den 1960er und 1970er Jahren Eingang in die deutsche Sprache. Der Begriff Smörrebröd wurde im deutschen Sprachraum zusätzlich durch den Meisterkoch der Muppet Show populär. In der Originalversion ein Schwede (Swedish Chef), trägt der nun dänische Koch stets vergnügt seinen Jingle vor: „Smörebröd, Smörebröd, römm, pömm, pömm, pömm“ (bzw. „Smørrebrød, smørrebrød, røm pøm pøm pøm“; im englischen Original kam der Begriff nicht vor: „Orn desh, dee born desh, de umn bork! bork! bork!“).

  • Horst Fuchs: Pölser, Smörrebröd und Liebe, in: Merian 6/1956 (Kopenhagen), S. 21–24.
  • Chi-Yun Eskelund: Skala auf dem Himmelberg, in: Merian 9/1960 (Jütland), S. 80 f.
  • Mette Herborg: Dänisches Smörrebröd. Høst & Søn, Kopenhagen 1980, ISBN 87-14-28047-7.
  • Søren Gericke, Henrik Skougaard Jacobsen: Smørrebrød und Rote Grütze. Lust auf Dänemark. Edition q, Berlin 1993, ISBN 3-86124-236-2.
  • Hans Klüche: Dänemark. DuMont-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7701-3768-X, S. 40 ff.
  • Günter Pump u. a.: Smörrebröd. Fein belegte Brote für alle Gelegenheiten, Husum 2014. ISBN 978-3898767415.
Commons: Smørrebrød – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Duden. Die deutsche Rechtschreibung: Das umfassende Standardwerk auf der Grundlage der aktuellen amtlichen Regeln, Berlin u. a. 2013. Eintrag Smörrebröd.
  2. Smörrebröd, das. In: Wörterbuch Duden online. Bibliographisches Institut, abgerufen am 7. November 2015.
  3. Jens Erik Mogensen: Den såkaldte uoversættelighed og tosprogsleksikografien, in: Oskar Bandle (Hg.), Verschränkung der Kulturen, Tübingen/Basel 2004, ISBN 3-7720-8030-8, S. 165–176, S. 171.
  4. idadavidsen.dk (englisch) (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive) abgerufen am 12. Juli 2014
  5. Henrik Andersson: Forfatterportræt Wessel (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) Arkiv for Dansk Litteratur, abgerufen am 19. November 2015.
  6. Hörprobe shazam.com, abgerufen am 19. November 2015.