Sozialistische Warte

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Basisdaten
Sozialistische Warte
Blätter für einen kritisch-aktiven Sozialismus
Kategorie Antiquarische Zeitschrift
Beschreibung Exilzeitschrift des ISK
Verlag Edition Nouvelles Internationales (ENI)
Erstausgabe Mai 1934
Eingestellt 23. Mai 1940
Auflage 2.000 Exemplare
Chefredakteur Willi Eichler
Herausgeber Willi Eichler
Mitarbeiter:
Kurt Hiller, Walter Auerbach, Fritz Eberhard, Walter Fabian, Ernst Fraenkel, Hilde Meisel, Fritz Sternberg, Jacob Walcher u. v. a.
ZDB-ID 2149974-3

Die Sozialistische Warte. Blätter für kritisch-aktiven Sozialismus (SW) war eine Exilzeitschrift und erschien von Mai 1934 bis 23. Mai 1940 als direkter Nachfolger des isk – Mitteilungsblatt des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes. Im Gegensatz zu den im gleichen Zeitraum erscheinenden Reinhart-Briefen wurde auf eine komplette Anonymisierung verzichtet und stattdessen weiträumig unter Pseudonym publiziert. Die aus Deutschland geschmuggelten Hintergrundinformationen wurden unter anderem von den Geheimdiensten der Westalliierten und den Nationalsozialisten regelmäßig ausgewertet.

Geschichtlicher Hintergrund

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Schon vor der Machtergreifung Hitlers entfaltete der ISK im französischen, britischen und US-amerikanischen Sprachraum eine rege Publikationstätigkeit. Allein im Pariser Exil erschienen später vier Zeitschriften. Als Nachfolger für den Verlag Öffentliches Leben gründete der ISK einen Verlag in Paris, die Éditions Nouvelles Internationales (ENI). Auch hier fungierte Willi Eichler wieder als Herausgeber.

Die Sozialistische Warte erschien ab Mai 1934 zunächst monatlich. Seit dem 15. März 1936 erschien sie alle 14 Tage, vom 15. Oktober 1937 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wöchentlich. Danach wurde sie wieder auf ein vierzehntägliches Erscheinen umgestellt, wegen Schwierigkeiten sowohl bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter als auch beim Postvertrieb; darüber hinaus traten die ersten Probleme mit der Papierversorgung auf. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Holland und Belgien wurde die Sozialistische Warte komplett eingestellt, am 23. Mai 1940 erschien die letzte Ausgabe.

Die durchschnittliche Auflage betrug 2000 Exemplare, ein Teil davon wurde zur Tarnung auf Bibelpapier gedruckt, mit einem besonderen Umschlag („Stimme der Zeit“) und geänderten Schlagzeilen. Die Zeitschrift blieb bis zum Schluss ein Zuschussgeschäft, da ein Großteil der Auflage kostenlos abgegeben werden musste. Neue Abonnenten waren in dem Zeitraum nur schwer zu gewinnen, ein funktionsfähiges Vertriebsnetz stand nicht zur Verfügung.

Unter den Pseudonymen Werner Buchholz, Ernst Friesius und Martin Hart verfasste Willi Eichler viele Leitartikel, aber auch andere kleine Artikel. Ab März 1936 erhielt die Sozialistische Warte das Diskussionsforum Freie Sozialistische Tribüne. Das sollte die Zeitschrift auch für Nichtmitglieder der ISK öffnen, etwa für den Schriftsteller Kurt Hiller.

Die Sozialistische Warte und ihre Beilage Freie Sozialistische Tribüne wurden gemeinsam und je Erscheinungsjahr durchgehend gesammelt. Die Deutsche Bibliothek hat von 1998 bis 2003 alle ihre Ausgaben eingescannt.

Veröffentlichungen

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Die Jahrgänge der Zeitschrift wurden in Fortsetzung der Vorgängerzeitschrift isk durchnummeriert und mit „9.“ bis „15. Jahrgang“ (1934 bis 1940) bezeichnet. Lediglich die ersten sechs Hefte des Jahrgangs 1934 wurden als „I. Jahrgang“ ausgewiesen, ehe es dann ab Heft 7 des Jahrgangs 1934 „9. Jahrgang“ hieß.

  • „9. Jahrgang“, 1934: 8 Hefte mit insgesamt 214 Seiten.
  • „10. Jahrgang“, 1935: 12 Hefte mit insgesamt 288 Seiten.
  • „11. Jahrgang“, 1936: 22 Hefte mit insgesamt 536 Seiten.
  • „12. Jahrgang“, 1937: 31 Hefte mit insgesamt 744 Seiten.
  • „13. Jahrgang“, 1938: 52 Hefte mit insgesamt 1248 Seiten.
  • „14. Jahrgang“, 1939: 44 Hefte mit insgesamt 1068 Seiten.
  • „15. Jahrgang“, 1940: 12 Hefte mit insgesamt 354 Seiten.

Zusammen ergibt das 181 Hefte mit insgesamt 4452 Seiten.

(Bei den verwendeten Pseudonymen werden auch die hinzugefügt, die in anderen Publikationen benutzt wurden.)