St. Andreas (Babenhausen)

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Kirche St. Andreas von Osten
Grundriss

Die römisch-katholische Pfarrkirche[1] St. Andreas ist eine barocke Kirche in Babenhausen im bayerischen Oberschwaben.

Die ehemalige Hauptkirche der Grafschaft Fugger-Babenhausen steht auf einer Anhöhe inmitten des Marktes. Von Westen führt ein Treppenaufgang, der sogenannte Schneckengang zum Kircheneingang. Im Schneckengang ist ein moderner Kreuzgang in die Wand eingelassen. Am obersten Treppenabsatz befindet sich eine um 1520 in einer Memminger Werkstatt geschnitzte Kreuzigungsgruppe.

Die örtliche Pfarrei erscheint 1235 erstmals urkundlich.[2] 1315 verkaufte Heinrich von Schönegg die Hälfte von Babenhausen inkl. Kirchensatz an Konrad von Rottenstein.[3] 1499 stifteten die Herren von Rechberg auf dem Altar Unserer Lieben Frau eine ewige Heilige Messe.[4] Von der spätgotischen Kirche des 15. Jahrhunderts haben sich der Chor und der Turmunterbau erhalten. 1538 erwarb Anton Fugger die Herrschaft, damit verbunden auch das Patronatsrecht über die Kirche von Babenhausen. Das Gotteshaus wurde zur Hauptkirche und Grablege der Familie bestimmt. Im 16. Jahrhundert wurde ein neues Langhaus errichtet und 1562 der Turm durch ein Oktogon erhöht. Nach Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg erfolgten Instandsetzungsmaßnahmen. 1714 bis 1717 beauftragte man Michael Stiller mit der Umgestaltung des Innenraums im Barockstil. Das Vorzeichen kam Mitte des 18. Jahrhunderts hinzu.[5]

Baubeschreibung

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St. Andreas ist von außen ein schlichter Bau mit vorgelagertem Chor. Der Chorbau mit seinen Kreuzrippen stammt aus gotischer Zeit, das Langhaus ist ein quadratischer barocker Hallenbau. Der Turm steht westlich des nördlichen Vorzeichens. Im Süden ist der Eingang ebenfalls durch ein vorgelagertes Vorzeichen zu betreten. Ein überdachter Gang führt von der Südseite zum Fuggerschloss.

Ausblick von der untersten Empore auf der Westseite.

Die Kirche ist reich mit Stuck, Malereien und Schnitzkunstwerken ausgestattet. Das Langhaus ist dreischiffig. Vier hohe, mit Stuckmarmor verzierte Säulen tragen eine stuckierte Flachdecke und trennen das Hauptschiff von den Nebenschiffen. Eine nördliche und eine südliche Kapelle sind den Nebenschiffen angegliedert. An der Ostseite der Nebenschiffe steht jeweils ein Altar.

Blick auf die südliche Chorwand und Chordecke.

Der Chorraum besitzt ein gotisches Rippengewölbe, das 1717 mit Stuck von Michael Stiller barockisiert wurde. Im Gewölbe sind mehrere Fresken von Melchior Steidl zu sehen, von denen die beiden größeren den Heiligen Andreas und den Heiligen Joseph zeigen, die kleineren die vier Evangelisten, die vier abendländischen Kirchenväter und vier Embleme. Dem Chor sind zwei Seitenkapellen angegliedert, in denen sich die Aufgänge zu den Choremporen befinden. Über dem Choreingang hängt ein großes Kruzifix. Der Hochaltar steht an der Ostseite des Chores und wird von in Weiß und Gold gefassten Statuen von Jesus und dem Heiligen Andreas flankiert.

Die Emporen auf der Westseite befinden sich auf drei Ebenen, von denen die oberste durch die nach oben strebende Orgel geteilt wird. Die oberste Emporenbrüstung ist mit Stuck und kleinen Bildern geschmückt, die anderen haben nur Stuck als Verzierung.

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Östliches Schwaben. Neu bearbeitet von Ernst Gall. Deutscher Kunstverlag, München 1954.
Commons: St. Andreas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bistum Augsburg
  2. Babenhausen - Wer wir sind. Abgerufen am 23. Februar 2022.
  3. Schwäbische Kunstdenkmale. Konrad, 1990 (google.com [abgerufen am 23. Februar 2022]).
  4. Andreas Stipfler: Geschichtliche Beschreibung der Merkwürdigkeiten des Günzthales, Landg. Babenhausen und des in der Nähe befindlichen Römerthurmes zu Oberschönegg: nebst Ursprung des Klosters Ottenbeuren und der zwei Städte Mindelheim und Memmingen, auch über die schöne romantische Lage des Pfarr-Curatie-Ortes Weinried, und was dasselbe noch Alterthümliches besitzt : eingetheilt in drei Perioden, nämlich: Der alten, neuen und jüngsten Zeit. 1853 (google.com [abgerufen am 23. Februar 2022]).
  5. Bruno Bushart: Schwaben. Deutscher Kunstverlag, 2008, ISBN 978-3-422-03116-6 (google.com [abgerufen am 23. Februar 2022]).

Koordinaten: 48° 8′ 36,9″ N, 10° 15′ 16,7″ O