Standalone

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ein Standalone-HD-DVD-Player

Der Anglizismus Stand-alone (deutsch „allein stehen“, selbstständig) ist ein englisches Adjektiv, das in den Bereichen EDV, Technik und Computing verwendet wird, um Elektrogeräte, Hardware oder Software zu bezeichnen, die eigenständig, also ohne weitere Zusatzgeräte, ihre Funktion erfüllen können (etwa Stand-alone-Geräte oder Stand-alone-Lösungen).[1][2] Stand-alone-Computer bzw. Stand-alone-Software können selbstständig arbeiten, sie sind nicht Teil eines Sets und sind nicht mit anderen Systemen verbunden.[3]

Stand-alone-Geräte unterscheiden sich von vernetzbaren Geräten oft nur dadurch, dass sie keine Schnittstelle zu einer übergeordneten Kontrolleinheit haben.[4]

Stand-alone-Computer ist eine Fachbezeichnung für eigenständige PCs, die mit keinem anderen Computersystem verbunden sind. Benutzer können mit einem Stand-alone-Computer interagieren, Daten eingeben und verarbeiten, es werden jedoch keine Daten und Informationen mit anderen Systemen ausgetauscht. Da ein Stand-alone-Computer nicht mit einem anderen Computer oder Netzwerk verbunden ist, sind diese Computer sicherer als die sogenannten Netzwerk-Computer, da sie weniger anfällig für Angriffe durch bösartige Software sind.[5][6]

Ein Faxgerät ist ein Stand-alone-Gerät, wenn es zur Durchführung seiner Funktionen nicht auf andere Geräte wie z. B. einen Drucker oder ein Modem zurückgreifen muss.[7]

Häufig trifft man auf diesen Begriff in Verbindung mit Wiedergabegeräten der Unterhaltungselektronik. Bei Hifi-Anlagen unterscheidet man das Tower-Prinzip aus Standalone-Geräten und die Kompaktanlage. Ein Standalone-CD-Spieler, der prinzipiell ohne weitere Geräte funktionsfähig ist, wird so unterschieden von einem CD-Laufwerk, das zum Betrieb in einem PC eingebaut sein muss.

Im Bereich der Software wird als Standalone ein Programm bezeichnet, das unabhängig von externen Programmbibliotheken funktioniert, nicht installiert werden muss und somit überall eingesetzt werden kann oder bei dem der Interpreter der Programmiersprache mitkompiliert ist, so dass eine ausführbare Datei entsteht (siehe Artikel Portable Software). Manchmal wird so auch Software bezeichnet, die ohne Betriebssystem ausgeführt wird.

Erweiterungen in Webseiten-Frameworks (Komponente, Modul)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Web bilden die längst weit verbreiteten Inhaltsmanagementsysteme oftmals den Kern einer Internetpräsentation. Diese Systeme lassen sich auf unterschiedliche Weise, aber meist beliebig, mit spezifischen Funktionen erweitern. Finden solche Funktionserweiterungen eine breite Anwenderschaft, begünstigt durch deren intensive Nutzung, führt der Fokus dort auf die stetige Weiterentwicklung. Der ursprüngliche Kern, worauf die Erweiterung anknüpft, hat dann meist nur noch eine Boot-Funktion und kann, im Hintergrund ausgeführt, unter Umständen das gesamte Aggregat verlangsamen. Um dem entgegenzuwirken und aus diesem Prozess heraus, wurden schon so manche Erweiterungen, wie heute besser als z. B. Blog, Internetforum oder Webgalerie bekannt, zu eigenständigen Webseiten-Frameworks umgeschrieben und dadurch von der „Starthilfe“ befreit, sodass sich diese nun autonom als Standalone-Variante betreiben lassen.

Weiterhin findet man den Begriff „Standalone-Add-on“ häufig in Verbindung mit Computerspielen, die nach ihrem Namen ein Add-on sein könnten, aber auch allein ohne das Hauptspiel spielbar sind. So stellt zum Beispiel Dawn of War: Dark Crusade oder Far Cry 3: Blood Dragon sowohl ein Add-on als auch eine eigenständig laufende Software dar. Solche Standalone-Titel enthalten dann zwar die lauffähige Spielesoftware und eigene Inhalte wie Missionen, Karten, Einheiten usw., jedoch nicht die alten Inhalte des Originalspieles.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Dudenredaktion (Hrsg.): Duden - Deutsches Universalwörterbuch: Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. Bibliographisches Institut GmbH, 2019, ISBN 978-3-411-91287-2, S. 1702.
  2. Dudenredaktion, Oxford University Press (Hrsg.): The Oxford-Duden German Dictionary: German-English, English-German. Oxford University Press, 1999, ISBN 978-0-19-860248-4, S. 1561.
  3. Roz Combley: Cambridge Business English Dictionary. Cambridge University Press, 2011, ISBN 978-0-521-12250-4, S. 803.
  4. Georg Walz: Handbuch der Sicherheitstechnik: Freigeländesicherung, Zutrittskontrolle, Einbruch- und Überfallmeldetechnik. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-95683-6, S. 210.
  5. Marie-Helen Maras: Computer Forensics: Cybercriminals, Laws, and Evidence. Jones & Bartlett Publishers, 2014, ISBN 978-1-4496-9223-0, S. 303.
  6. A. S. Clarke: GCSE Computer Science. Hrsg.: Computing Academy. Computing Academy, 2013, S. 95.
  7. Bernd W. Wirtz: Gabler Kompakt-Lexikon eBusiness: 2.000 Begriffe zu Electronic Commerce, Electronic Communication und Information, Informations- und Web-Technologie nachschlagen, verstehen, anwenden. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-82362-5, S. 246.