Adam Zoernikav

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Adam Zoernikav, auch Adam Zoernikau, (* 11. September 1652 in Königsberg; † 1692/1694 in Kiew (unsicher)) war ein deutscher evangelischer Theologe und Jurist, der später zum orthodoxen Christentum konvertierte.[1]

Zoernikav stammte aus einer lutherischen Goldschmiedfamilie.[1] Er verlor früh seine Eltern. Unter der Obhut und Vormundschaft seines Stiefvaters begann er zunächst in seiner Heimatstadt ein Studium der evangelischen Theologie.[1] Hier zeigte er die fachliche Neigung zur Patristik. Ab 1673 studierte er, der innerprotestantischen theologischen Kontroversen überdrüssig, in Jena Jura.[1]

Um innerprotestantischen Lehrstreitigkeiten zu entgehen, reiste Zoernikav zum Studium der Kirchenväter im Hinblick auf die diesbezüglichen Sichtweisen der Ost- und der Westkirche schließlich nach Oxford und Cambridge.[1] Er reiste über Paris, Italien, Österreich, Polen 1679 nach Wilna zurück[1] und studierte dabei die jeweiligen Ortsbibliotheken. Bald darauf traf er auf einen russisch-orthodoxen Priester und trat in Černigov zur Orthodoxie über.[1]

1682 vollendete er sein Hauptwerk Über den Ausgang des Heiligen Geistes, das gegen den Krakauer Jesuiten Nikolaus Cichowski gerichtet war.[1] Dieses voluminöse Werk diente Feofan Prokopovič als fundamentaltheologische Argumentationsbasis gegen die Römische Kirche.[1] Eugenios Vulgaris übersetzte dieses Werk 1797 in die griechische Sprache.[1] Andere Werke Zoernikavs über die Taufe und den Antichristen gelten in Form von Manuskripten als in russischen Bibliotheken verschollen.[1]

Gerhard Podskalsky: Zoernikav, Adam. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001, Sp. 1481.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k Gerhard Podskalsky: Adam Zoernikav. In: LThK3.