Allan Evans (Sänger)

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Allan Evans (* 11. März 1941 in Macon, Georgia; † 7. November 2018 in Mannheim[1]) war ein US-amerikanischer Opernsänger (Bassbariton), der hauptsächlich im deutschsprachigen Raum tätig war.

Evans war das älteste von acht Geschwistern und wuchs in Macon im US-Bundesstaat Georgia auf. Er besuchte bis 1959 die Ballard-Hudson Senior High School in Macon und studierte danach am Knoxville College in Tennessee, dann am College of St. Thomas, und schließlich Musikwissenschaft am Macalester College in St. Paul in Minnesota. Mit einem Stipendium der Reader’s-Digest-Verleger DeWitt und Lila Wallace versehen studierte er dann von 1962 bis 1966 Gesang an der Juilliard School in New York.[2][3] Nach seinem Studienabschluss ging er 1966 nach Europa und vervollständigte seine Ausbildung in Bayreuth, an der Musikhochschule München, am Salzburger Mozarteum und bei Hilde Zadek in Wien.

Sein erstes Engagement hatte er 1968–70 an der Wiener Kammeroper,[4] gleichzeitig war er von 1968 bis 1972 am Theater Trier engagiert. Daraufhin war er freischaffend tätig und war häufig Gast am Theater Bremen, am Opernhaus Zürich, an der Oper Graz und an der Oper Köln.

Von 1978 bis 1986 war er Mitglied des Ensembles des Theaters Basel.[3] 1987 wechselte er an das Nationaltheater Mannheim, wo er als Ensemblemitglied bis 1999 sang. Gastauftritte führten ihn u. a. an die Deutsche Oper Berlin, die Staatsoper Stuttgart, die Bayerische Staatsoper, die Oper Bonn, die Deutsche Oper am Rhein, die Oper Köln, die Staatstheater Kassel und Wiesbaden, das Stadttheater Bern sowie nach Kopenhagen und Luxemburg. 2006–07 war er Ensemblemitglied am Staatstheater Kassel.[4] In den 2000er/2010er Jahren sang er vor allem an der Staatsoper Hannover.

Der noch im Klima der Jim-Crow-Gesetze und der Rassentrennung aufgewachsene Evans war in den späten 1960er Jahren im deutschsprachigen Raum einer der ersten schwarzen US-amerikanischen Sänger, die an Opernhäusern Erfolge feierten. War er in den 1970er Jahren als freischaffender Sänger an mehreren deutschsprachigen Theatern zunächst hauptsächlich als Porgy in Gershwins Porgy and Bess zu sehen, eroberte er sich schon früh auch die großen Baritonrollen des deutschen und italienischen Repertoires. Noch 1995 hatte er mit rassistischen Vorurteilen zu kämpfen, als es über die Besetzung des Hans Sachs in Wagners Meistersingern von Nürnberg mit einem schwarzen Sänger in Mannheim „unschöne Bedenken“[5] gab. Das Mannheimer Publikum feierte Evans jedoch als Hans Sachs einmütig, und 1996 wurde ihm dort vom Land Baden-Württemberg der Titel Kammersänger verliehen. Evans sang alle großen Wagner-Partien für Heldenbariton, viele Rollen des italienischen Repertoires und auch viele moderne Opern, darunter mehrere Uraufführungen. Als „Mann von La Mancha“ und „Sweeney Todd“ war er auch in Musicals erfolgreich. Auch in Konzerten war er oft zu hören. Mehrere Tonträger u. a. mit Unterhaltungsmusik und Spirituals erschienen in den 1970er und 1980er Jahren.[6]

Evans war Dozent an der Internationalen Theaterakademie Göttingen (ITA)[4] und leitete Workshops für junge Berufssänger am Mannheimer Nationaltheater[7] und am orffeo studio Mannheim.[8]

Einzelnachweise

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  1. Waltraud Brunst: Charakterkopf mit großer Stimme; Mannheimer Morgen, 12. November 2018, S. 32
  2. Allan Evan's overseas success, Macon Magazine
  3. a b Kutsch/Riemens, siehe Literatur
  4. a b c Biographie bei der ITA Göttingen
  5. Stefan Koch: Zeitzeugen. Allan Evans. 1998, siehe Literatur
  6. Tonträger mit Allan Evans im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  7. Nationaltheater Mannheim - Allen Evans. Abgerufen am 16. Dezember 2017 (deutsch).
  8. orffeo studio - Unsere Lehrer. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 16. Dezember 2017 (deutsch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.orffeostudio.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)