Amtsgericht Stadtlengsfeld

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Gefängnistrakt des ehemaligen Amtsgerichtes Stadtlengsfeld. Der Gefängnistrakt wurde nach 1990 abgerissen.

Das Amtsgericht Stadtlengsfeld (bis 1879 Justizamt Lengsfeld; bis 1896: Amtsgericht Lengsfeld) war ein von 1850 bis 1951 bestehendes Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit mit Sitz in Stadtlengsfeld.

Im Zuge der 1850 im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach erfolgten Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung[1] und der zeitgleichen Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit[2] wurde ein Justizamt zu Lengsfeld geschaffen, dessen Bezirk das aufgelöste Patrimonialamt_Lengsfeld umfasste, also die damaligen Gemeinden Altenroda, Beyershof, Fischbach, Gehaus, Hohenwart, Lengsfeld, Oechsen mit Zollhof, Schrammenhof, Urnshausen mit Hartschwinden und Weilar.[3]

Mit Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 wurde das Justizamt in das Amtsgericht Lengsfeld umgewandelt und gleichzeitig dem neu errichteten Landgericht Eisenach zugeordnet.[4] Dabei wurde Lengsfelder Gerichtsbezirk wie folgt festgelegt: Dermbach, Gehaus mit Hohenwart, Glattbach, Kaiseroda, Lengsfeld mit Schrammenhof, Lindenau, Mebritz, Merkers, Oberalba, Oechsen mit Zollhof, Unteralba, Urnshausen mit Hartschwinden, Weilar mit Beyershof und Wiesenthal.[5][6]

Nachdem 1920 Sachsen-Weimar-Eisenach in Thüringen aufgegangen war, kam es am 1. Oktober 1923 zu einer landesweiten Neuordnung der bisherigen Amtsgerichtssprengel. Der Gerichtssprengel umfasste nun: Bernshausen, Dermbach, Dietlas, Gehaus mit Hohenwart, Glattbach, Lindenau, Mebritz, Oberalba, Oechsen mit Zollhof, Stadtlengsfeld mit Schrammenhof, Unteralba, Urnshausen mit Hartschwinden, Weilar mit Beyershof und Wiesenthal.[7]

Am 1. Oktober 1949 wurde das Amtsgericht Stadtlengsfeld aufgehoben und sein Bezirk dem des Amtsgerichts Kaltennordheim zugeschlagen.[8]

Einzelnachweise

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  1. Gesetz über die Neugestaltung der Staatsbehörden vom 5. März 1850 (Reg.Bl. S. 103 ff.http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10510275~SZ%3D125~doppelseitig%3D~LT%3DReg.Bl.%20S.%20103%20ff.~PUR%3D)
  2. Gesetz, die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit betreffend vom 9. März 1850 (Reg.Bl. S. 152 ff.http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10510275~SZ%3D174~doppelseitig%3D~LT%3DReg.Bl.%20S.%20152%20ff.~PUR%3D)
  3. Ministerial-Bekanntmachung vom 21. Juni 1850 (Reg.Bl. S. 568http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10510275~SZ%3D568~doppelseitig%3D~LT%3DReg.Bl.%20S.%20568~PUR%3D)
  4. Gesetz, betreffend die nach Maßgabe des Deutschen Gerichtsverfassungs-Gesetzes vom 27. Januar 1877 im Großherzogthume zu errichtenden ordentlichen Landesgerichte vom 8. März 1879 (Reg.Bl. S. 65 ff.)
  5. Ministerial-Bekanntmachung, die Abgrenzung der geographischen Bezirke der vom 1. Oktober 1879 ab im Großherzogthum bestehenden Amtsgerichte betreffend vom 24. April 1879 (Reg.Bl. S. 251 ff.)
  6. Plan für die Organisation der Landesgerichte im Großherzogthume Sachsen-Weimar-Eisenach auf dem Grunde des Deutschen Gerichtsverfassungs-Gesetzes vom 27. Januar 1877. In: Landtags-Verhandlungen vom Jahre 1877. Erste Abtheilung. Schriftenwechsel zwischen der Großherzoglichen Staatsregierung und dem ein und zwanzigsten ordentlichen Landtage. Weimar 1878, S. 751–753 (online).
  7. Gesetz über die Sitze und Bezirke der ordentlichen Gerichte im Lande Thüringen vom 15. Juni 1923 (Ges.-S. S. 449)
  8. Ausführungsverordnung über die Sitze und Bezirke der Amtsgerichte im Lande Thüringen vom 16. September 1949 (Ges.-S. S. 55)