Benutzer:IrrwahnGrausewitz/Baustelle Polklemme

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Eine Polklemme ist eine steck- oder schraubbare Verbindung zum Anschluss von Kabeln an einzelnen Kontakten elektrischer Geräte oder Baugruppen. Sie ermöglichen eine je nach Ausführung mit oder ohne Werkzeug lösbare stromleitende Verbindung.

Elektrotechnik allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Polklemmen eines historischen Elektromotors

Die Anschlussklemmen von elektrischen Motoren und Generatoren werden gemeinhin als Polklemmen bezeichnet. [1] [2]

Kraftfahrzeugelektrik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Polklemmen an einer Autobatterie

In der Kraftfahrzeugelektrik werden vor allem die geschraubten Klemmverbindungen für die Anschlüsse der Starterbatterie als Polklemmen bezeichnet. Sie gewährleisten eine mechanisch sichere Verbindung und lassen durch ihre große Kontaktfläche hohe Ströme zu, wie sie beim Betätigen des Anlassers auftreten. Auch die Zangenklemmen am Überbrückungskabel für die Starthilfe werden als Polklemmen bezeichnet.

Labortechnik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Polklemmen an Labornetzteilen

In der Labortechnik werden die elektrischen Anschlüsse von Laborgeräten wie z. B. Spannungsquellen und Messgeräten Polklemme genannt. De-facto-Standard für solche Klemmen ist die Buchse für den 4-mm-Federstecker („Bananenstecker“).

Elektroschweißen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elektroschweißen: im Vordergrund die Masse-Polklemme

Beim Elektroschweißen heißt die während des Schweißvorgangs permanent mit dem Werkstück verbundene Masseklemme des Schweißgerätes Polklemme. [3]

Lautsprecherpolklemme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Polklemmen an einem Lautsprecher

In einer Beschallungsanlage versteht man unter Polklemme die Aufnahme (den Anschlussterminal) für das Lautsprecherkabel an einem Lautsprecher beziehungsweise an der signalausgebenden Quelle, dem Voll- oder Endverstärker. Polklemmen werden immer Paarweise im Lautsprechergehäuse eingesetzt, um jeweils die Plus- und Minus-Ader des Lautsprecherkabels anschließen zu können. Als Material für die Herstellung wird häufig Messing oder Kupfer eingesetzt. Polklemmen sind im besten Falle so konstruiert, dass sie sowohl Kabelschuhe, Bananenstecker oder die abisolierte Kabellitze des Lautsprecherkabels fest und sicher vor Kurzschluss aufnehmen können.

Viele höherwertige Lautsprecher verfügen sogar über 2 bzw. 3 Polklemmenpaare im Gehäuse. Der Grund hierfür liegt in der Konstruktion des jeweiligen Lautsprechers (z. B. 2-Wege, 3-Wege). Die Anzahl der Polklemmenpaare wird entsprechend durch den Aufbau und den von der Frequenzweiche definierten Frequenzbereichen bestimmt, die die einzelnen Lautsprechersektionen (z. B. Bass, Mitten, Höhen in einem 3-Wege-System) ansteuern.

Damit erhält man die Möglichkeit zur separaten Ansteuerung der einzelnen Lautsprecherchassis für jeden Frequenzbereich zum Zwecke der Klangverbesserung. Der Lautsprecher lässt sich damit im Bi-Amping bzw. Tri-Amping betreiben oder kann mit entsprechend konfektionierten Lautsprecherkabeln im Bi-Wiring bzw. Tri-Wiring angeschlossen werden.

Polklemmen sind fast immer mit einer Farbcodierung (rot=Plus, schwarz=Minus) versehen, um ein verpolungssicheren Anschluss des Lautsprecherkabels zu gewähren. Beachtet man dies nicht, kommt es zur Verpolung des Lautsprechers bzw. eines Tonzweiges (z. B. des Tieftonzweiges), was fast immer zu einer Klangverschlechterung führt. Die Chassis eines Frequenzbereiches z. B. in einem Stereolautsprechersystem arbeiten dann mit einer Phasenverschiebung von 180 Grad gegeneinander, was im ungünstigsten Fall zu einer Auslöschung dieser Frequenzen führen kann.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 304-315.
  2. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 634-639.
  3. Alfred Böge (Hrsg.): Handbuch Maschinenbau: Grundlagen und Anwendungen der Maschinenbautechnik 19. Auflage. Vieweg+Teubner Verlag 2008, 978-3-8348-0487-7, S. M43.
  4. Michael Ebner: Handbuch der PA Technik. 1. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 2002, ISBN 3-89576-114-1