Benutzer:Numiweidner/Franz Kratochwil (Graveur)

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Franz Kratochwil (* 28. März 1911 in Franzenthal (Böhmen)]; † 16. Dezember 1991 in Stolpen) war ein deutscher Medailleur und Graveurmeister. Er schuf gemeinsam mit seiner Tochter Edith Waurich, die ebenso als Graveurin tätig war, insgesamt mehr als 200 Medaillen und Plaketten zu verschiedensten Anlässen. Er leitete ab 1948 eine in Stolpen ansässigen Metallfirma und war nebenberuflich als Medailleur tätig.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu seinem Leben lassen sich die folgenden Informationen[1] finden. Franz Kratochwil wurde am 28. März 1911 im böhmischen Franzenthal (Františkov) geboren. Er absolvierte nach der Volksschulzeit eine vierjährige Lehre zum Stahlgraveur an der Gravieranstalt Petters in Tetschen (Dečin), die er mit der Gesellenprüfung erfolgreich abschloss. Einigen Jahren als Zeichner und Graveur in Gablonz an der Neiße (Jablonec nad Nisou) folgten Jahre der Wanderschaft durch Italien, Ungarn und Kroatien, um dann wieder nach Gablonz zurückzukehren und an der dortigen Kunstgewerbefachschule seine Meisterprüfung zum Stahlgraveurmeister abzulegen. Es folgte eine Zeit in Frankreich, der Schweiz und Spanien, die 1936 mit dem Umzug nach nach Stolpen endete, um dort eine Meisterstelle in einer Metallwarenfabrik anzunehmen. Im Jahre 1948 gründete er dort mit seinem Bruder als Teilhabereinen eigenen Betrieb für die Herstellung von Schmuckwaren. Nach der Verstaatlichung im Jahr 1972 führte er den Betrieb als Betriebsleiter fort. Nebenberuflich wurde er als Medailleur tätig. Franz Kratochwil starb am 16. Dezember 1991 in Stolpen.

Werke (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • frühe Arbeiten
    • 1932 Plakette auf den 100. Todestag von Johann Wolfgang Goethe (Meisterarbeit)
    • 1932 Medaille auf die Glasmesse in Prag
  • Arbeiten für den Numismatischen Verein zu Dresden
    • 1961 Medaille zum Besuch der Sammlerfreunde des Numismatischen Vereins zu Dresden
    • 1976 Medaille zum 2. Besuch der Sammlerfreunde des Numismatischen Vereins zu Dresden
  • Arbeiten für den Pirnaer Numismatischen Verein
    • ...
  • Arbeiten für Münzausstellungen
    • 1969 Medaille "August der Starke" zur 1. Briefmarken- und Münzausstellung Pirna
    • 1970 Medaille zur 2. Kreismünzausstellung Pirna
    • 1971 Medaille Münzausstellung Dresden
    • 1971 Medaille Meißner Groschen
    • 1971 Medaille zum Albrecht Dürer Jahr
    • 1972 Medaille "Kornboden der Burg Stolpen"
    • 1975 Medaille zum 200. Todestag von Johann Joachim Kändler
    • 1977 DDR Medaille Münzausstellung Pirna
    • 1978 Medaille Münzausstellung Pirna
    • Medaille Kreismünzausstellung Pirna o.J.
  • Für die Tage der Numismatik
    • 1978 Medaille Tage der Numismatik Stolpen
    • 1980 Medaille Tage der Numismatik in Stolpen
  • Numismatikertreffen
    • 1976 Medaille zu dem Numismatikertreffen Pirna / Děčín ( ČSSR )
  • Sonstige
    • 1973 Medaille Meißner Groschen (Souveniermünze für die Staatl. Kunstsammlungen Dresden)
    • 1971 Medaillenserie für den SDAG-Wismutbetrieb
    • 1974 Medaille Goldene Hochzeit Jörgissen in Radebeul
    • 1977 Medaille 100 J. Burgführungen Stolpen
    • 1980 Medaille V. Festival der sorb. Kultur Bautzen
    • 1981 Medaille Dresden - Ausstellung des Münzkabinetts "Vom Erz zur Münze"
    • 1986 Medaille Pirna - 150 Jahre Dampfschifffahrt
    • 1991 Medaille Dresden - Europäische Luftpostausstellung
    • Medaille "Gott segne unser Sachsenland"
    • Nachahmung eines Schmetterlingdsdukaten[2]
    • Nachahmung eines Coseldukaten[3]
    • Medaillen auf die Ausstellung SAXONIA NVMISMATICA 1989 und auf die Gründung der Sächsischen Numismatischen Gesellschaft 1990

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Friebe, Karl-Heinz Heise, Andreas Herzer: Vergleich der Münzabbildungen auf Medaillen von Franz Kratochwil und Edith Waurich, geb. Kratochwil, mit den Originalen. In: Freiberger Münzfreunde (Hrsg.): Freiberger Münzblätter. Band 2018, Nr. 27. Freiberg 2018, S. 39–48.
  • Hans Friebe: Franz Kratochwil und Edith Waurich - ihre Medaillen auf die Ausstellung SAXONIA NVMISMATICA 1989 und auf die Gründung der Sächsischen Numismatischen Gesellschaft 1990. In: Freiberger Münzfreunde (Hrsg.): Freiberger Münzblätter. Band 2017, Nr. 26. Freiberg 2017, S. 43–58.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • [1] Informationen zur Sonderausstellung auf der Website der Stadtinfo Pirna
  • [2] Medaille von Peter Götz Gütler auf Franz Kratochwil
  • [3] Online Collection der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manfred Fickert: Heimatgeschichte mit Hammer und Stichel kunstvoll in Stahl graviert : Franz Kratochwil, ein unbekannter sächsischer Medailleur des 20. Jahrhunderts. In: Numismatischer Verein zu Dresden, Münzkabinett Dresden (Hrsg.): Dresdner numismatische Hefte. Nr. 4. Dresden 2006, S. 92–103.
  2. Sachsen - Nachahmung eines Schmetterlingsdukaten. In: Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Abgerufen am 21. April 2022.
  3. Sachsen - Nachprägung eines Coseldukatens. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, abgerufen am 21. April 2022.