Brill (Verlag)

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Brill
Rechtsform Familienunternehmen
ISIN NL0000442523
Gründung 1683
Sitz Berlin
Mitarbeiterzahl 750
Umsatz 140 Mio. €
Branche Verlagswesen
Website De Gruyter Brill. Abgerufen am 20. Mai 2024.
Stand: 31. Dezember 2016
Die Buchhändler-Familie Luchtmans in Leyden
E. J. Brill (Lith. Deutsches Buch- und Schriftmuseum Leipzig)

Koninklijke Brill NV, kurz Brill und früher auch N. V. Boekhandel en Drukkerij vorheen E. J. Brill genannt, ist ein international tätiger niederländischer Wissenschaftsverlag und ein bei Euronext Amsterdam N.V. börsennotiertes Unternehmen. Im Oktober 2023 wurde der Brill-Verlag vom deutschen Verlag Walter de Gruyter übernommen. Der Name ist jetzt De Gruyter Brill.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegründet wurde der Verlag am 17. Mai 1683 durch den Buchhändler Jordaan Luchtman (1652–1708) in Leiden, Niederlande, wo das Unternehmen bis 2023 seinen Hauptsitz hatte. Der Verlag unterhielt eine Niederlassung in Boston (USA). Erscheinungsort aller Brill-Publikationen war daher Leiden/Boston. Der Umsatz betrug 2016 rund 32 Millionen Euro. Brill beschäftigte rund 120 Mitarbeiter, verlegte über 100 akademische Zeitschriften und jährlich rund 500 neue Bücher und Nachschlagewerke.

Im Juni 2014 übernahm Brill den niederländischen Verlag Rodopi. Seitdem ist Rodopi ein Imprint von Brill. Am 1. Januar 2017 wurden die deutschen Verlage Ferdinand Schöningh und Wilhelm Fink von Brill übernommen; zum 1. Januar 2018 auch der Mentis-Verlag. Am 1. März 2021 wurde bekannt, dass auch „sämtliche Inhalte“ der Vandenhoeck & Ruprecht-Verlage, dem auch der Böhlau Verlag angehört, von Brill übernommen werden; deren Verlagssitz bleibt in Göttingen.[2]

Verlagsprogramm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brill ist spezialisiert auf internationale wissenschaftliche Publikationen folgender Gebiete:

  • Geschichte des Mittleren Ostens und Ägypten
  • Asiatische und Islamische Studien
  • Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit
  • Religionswissenschaften
  • Klassisches Altertum
  • Sozialwissenschaften
  • Kunstgeschichte
  • Naturwissenschaft und Biologie
  • Menschenrechte und Humanitätsrecht
  • Internationales Recht/Völkerrecht

Brill veröffentlichte unter anderem 1913 die Encyclopaedia of Islam in englischer, französischer und deutscher Sprache, gefolgt von einer Neuauflage von 1987 auf Englisch und Französisch. Seit 2007 wird an der dritten, nur auf Englisch erscheinenden Auflage gearbeitet.

Brill zählt international zu den renommiertesten Wissenschaftsverlagen und gehört überdies über den eigenen IDC Publishers-Zweig auch zu den wichtigsten Online- sowie Mikrofilm-Anbietern von Primärliteratur für Wissenschaftler aus den geisteswissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Bereichen. Sämtliche Veröffentlichungen sind daher gedruckt, als Mikrofilm/-fiche sowie in elektronischer Form verfügbar.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Luchtmans & Brill: Driehonderd Jaar Uitgevers en Drukkers in Leiden 1683–1983. In: Bulletin (British Society for Middle Eastern Studies). Band 12, Nr. 1, 1985.
  • Johannes M. van Ophuijsen: E. J. Brill, three centuries of scholarly publishing, since 1683. Brill, Leiden 1994.
  • Paul Hoftijzer: Tuta sub aegide Pallas: printer’s marks through the Ages. In: Brill Annual Report 2004 (PDF; 2,5 MB). 2004, S. 69–81.
  • Sytze van der Veen et al.: Brill. 325 Years of Scholarly Publishing. Brill, Leiden 2008, ISBN 9789004170322.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Brill Publishers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. De Gruyter acquires Brill for €51.5m. In: thebookseller.com. 12. Oktober 2023, abgerufen am 12. Oktober 2023 (englisch).
  2. Brill kauft Vandenhoeck & Ruprecht. In: boersenblatt.net. Börsenblatt, 1. März 2021, abgerufen am 9. März 2022.

Koordinaten: 52° 8′ 31,5″ N, 4° 29′ 19,2″ O