Die Celtic Glasgow Saison 1966/67 war die 79. Spielzeit des schottischen Fußballvereins aus Glasgow seit deren Gründung am 6. November 1887. In dieser Saison gewann Celtic als erster britischer Verein den Europapokal der Landesmeister im Finale gegen Inter Mailand in Lissabon, wodurch die Siegermannschaft den Spitznamen Lisbon Lions erhielt. In der Saison 1966/67 gewann der Verein zudem vier weitere Titel; die nationale Meisterschaft, den nationalen Pokal, Ligapokal und Glasgow Cup. Es gilt bis heute als Annus mirabilis in der Vereinshistorie von Celtic Glasgow. Mit 196 Pflichtspieltoren stellt Celtic bis heute den Rekord für die meisten erzielten Treffer in einer Saison vor dem FC Barcelona, der 2011/12 190 Mal getroffen hatte.[1]Celtic verlor in der gesamten Spielzeit nur drei Pflichtspiele: Einmal gegen den FK Vojvodina im Europapokal und zweimal gegen Dundee United in der Liga. Jimmy Johnstone beschrieb die Spielweise von Celtic als „like the Dutch speeded-up“, verglich sie also mit einer beschleunigten Version des niederländischen Totalen Fußballs.
Celtic gewann die Schottische Meisterschaft mit drei Punkten Vorsprung vor den Glasgow Rangers, und holte damit zum insgesamt 22. Mal in der Vereinsgeschichte den Titel. Von den 34 Spielen wurden 26 gewonnen, sechs Unentschieden gespielt, und zwei Partien verloren. Beide Niederlagen kassierte die Mannschaft gegen Dundee United. Mit Stevie Chalmers stellte Celtic auch den besten Torjäger, der 21 Mal traf.
Auf dem Weg ins Endspiel von Lissabon fegte Celtic in den ersten beiden Runden den FC Zürich und FC Nantes aus dem Wettbewerb, bevor sie im Viertelfinale den hoch favorisierten FK Vojvodina aus Jugoslawien in einem harten Kampf nach Hin- und Rückspiel 2:1 bezwangen. Gegen den Halbfinalgegner FK Dukla Prag spielten sie zu Hause im Celtic Park 3:1 und holten im Rückspiel in Prag ein 0:0. Zum Finale gegen Inter Mailand reisten über 15.000 Celtic-Fans nach Portugal, von denen viele noch nie im Ausland gewesen waren. Die Kosten für Flug und Ticket beliefen sich auf rund 23 Pfund, was mehreren Wochengehältern entsprach. Im Finale erzielten die favorisierten Italiener bereits nach sieben Minuten den Führungstreffer. Nachdem Renato Cappellini von Jim Craig gefoult worden war, entschied der deutsche Schiedsrichter Kurt Tschenscher auf Elfmeter den Sandro Mazzola sicher verwandelte. Inter zog sich im weiteren Spielverlauf in die Verteidigung zurück und spielte im Catenaccio um das 1:0 zu halten. In der 63. Spielminute konnte Tommy Gemmell den Treffer zum Ausgleich erzielen. Fünf Minuten vor dem Spielende traf Stevie Chalmers zum 2:1 für Celtic. Die Schotten hielten den Ball in den letzten Minuten des Spiels in den eigenen Reihen – bis der Schiedsrichter abpfiff. Tausende Celtic-Fans erstürmten nach Spielende den Platz. Bei der Heimkehr nach Glasgow wurden die Spieler von 200.000 Fans empfangen, die die Straßen säumten.
“There is not a prouder man on God's Earth than me at this moment. Winning was important, but it was the way that we won that has filled me with satisfaction. We did it by playing football; pure, beautiful, inventive football. There was not a negative thought in our heads.”