Cornelia Giese

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Cornelia „Conny“ Giese (* 4. Januar 1959 in Berlin; † 19. Februar 2000) war eine deutsche Jazzsängerin und Komponistin, die zur Wiener Szene gehörte.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Giese, die seit ihrem zehnten Lebensjahr in Wien lebte, erhielt eine Ausbildung an der Jazzabteilung des Bruckner-Konservatoriums. Mitte der 1990er Jahre sang sie im Improvisationsensemble Voces spontane, das teilweise um die Bassisten Achim Tang und Johannes Strasser erweitert wurde.[1] Weiterhin trat sie mit dem Vienna Art Orchestra auf, etwa 1997 beim Jazzfestival Saalfelden, und mit der NDR-Bigband. 1998 veröffentlichte sie mit ihrem ständigen Trio und Gästen ein erstes Album, dessen Songs teilweise von ihr selbst verfasst wurden. Sie lehrte Jazzgesang am Wiener Franz Schubert Konservatorium.

Anlässlich eines Memorial-Konzerts für Giese entstand die Idee, einen sozialen Hilfsfonds des Austrian Music Office für freischaffende Jazzmusiker einzurichten, der nach der Sängerin benannt wurde.[2] Postum produzierte 2001 Gieses Lebenspartner Johannes Strasser die CD Cornelia Giese – Lembranca, ein Livemitschnitt der Künstlerin mit dem Fritz-Pauer-Trio aus dem Radiokulturhaus in Wien vom 27. Februar 1999.[3] Ihre Kompositionen werden weiterhin international aufgeführt.[4] In Wien-Penzing ist seit 2007 der Cornelia-Giese-Platz nach ihr benannt.[5]

Diskographische Hinweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Rainsong (mit Robert Schönherr, Johannes Strasser, Mario Gonzi, Klaus Dickbauer, Fritz Pauer; PG Records 1997)
  • Lembranca (mit Fritz Pauer, Johannes Strasser, Joris Dudli; PG Records 1999)
  • Monika Kornberger: Giese, Cornelia. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
  • Eva Marx, Gerlinde Haas: 210 österreichische Komponistinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart: Biographie, Werk und Bibliographie: ein Lexikon. Residenz-Verlag, Salzburg, Wien, Frankfurt 2001, ISBN 3-7017-1215-8, S. 450–451.
  • Cornelia Giese – Eine Stimme, die etwas zu sagen hatte. Concerto 2/2000, S. 34 (ohne Verfasserangabe)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Presseberichte Voces spontane
  2. vgl. Cornelia Giese Fonds. In: hanskollerpreis.at. Archiviert vom Original am 20. August 2011; abgerufen am 13. März 2019.
  3. vgl. Stefanie Bramböck Die Wiener Jazzszene. Eine Musikszene zwischen Selbsthilfe und Institution. Frankfurt am Main 2010, S. 186
  4. Zach-Auer-Muttenthaler (2012) (Memento vom 15. März 2012 im Internet Archive) sowie Kraut & Rüben (2008) (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) (PDF; 60 kB)
  5. vgl. Brigitte Nemec Straßenumbenennungen in Wien als Medien von Vergangenheitspolitik. 1910-2010. Magisterarbeit Universität Wien 2008, S. 160 sowie Cornelia Giese Memorial Quartet (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)