Deutsches Burgenmuseum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Veste Heldburg

Das Deutsche Burgenmuseum ist ein historisches Museum auf der Veste Heldburg bei Heldburg im Heldburger Land, dem südlichsten Teil im Landkreis Hildburghausen in Thüringen und wurde am 8. September 2016 eröffnet.

Die Ausstellung schließt ein Informationsdefizit über das Leben auf Burgen und den Burgenbau im Mittelalter. Das Museum umfasst 40 Räume und eine Fläche von 3000 Quadratmetern im Französischen Bau der Veste Heldburg.[1]

Hof der Veste Heldburg 1872, links der Französische Bau mit Herren- und Frauenerker

Zunächst war die Einrichtung des Deutschen Burgenmuseums in der Cadolzburg in Bayern vorgesehen, ein erstes Konzept erarbeitete der damalige Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, Prof. Dr. G. Ulrich Großmann. Ende 2001 begann ein von der Bayerischen Schlösserverwaltung und dem Staatshochbauamt Nürnberg beauftragtes Architekturbüro mit der Erarbeitung von Bauplänen, nachdem eine Grobplanung durch den Burgenforscher und Historiker Dr. Daniel Burger (Nürnberg) erarbeitet worden war.[2] Die Pläne zerschlugen sich; die Wahl fiel auf die Veste Heldburg.[3]

2005 wurde ein Trägerverein für das Museum gegründet. Ihm gehören das Germanische Nationalmuseum, die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und das Deutsche Historische Museum an, außerdem der Landkreis Hildburghausen, die Stadt Heldburg, die IHK Südthüringen sowie weitere Vereinigungen und Unternehmen.

Zunächst war die Eröffnung des Museums für 2011 vorgesehen. Die Umbauarbeiten verzögerten sich; die Bauarbeiten für die Sanierung der Veste wurden am 2. Juni 2009 begonnen.[4] Die Baukosten wurden 2009 mit vier bis sieben Millionen Euro veranschlagt.[5] Die große Eröffnungsfeier des Deutschen Burgenmuseums fand am 8. September 2016 statt. Seit dem 9. September 2016 ist das Museum für den regulären Besucherverkehr geöffnet.[6]

2007 wurde in der Veste Heldburg eine Ausstellung mit 30 Schautafeln eröffnet, die bis zur Eröffnung über Ziele und Inhalte des künftigen Museums informiert. Sie bietet zugleich einen Überblick über Typologie und Geschichte der Burgen, ihre Funktion während des Mittelalters, ihre Funktionen als Amtssitz im 18. und 19. Jahrhundert, sowie die Rolle im 19. Jahrhundert. Erläutert wird die Burgenforschung; außerdem wird die Arbeit der internationalen Wartburg-Gesellschaft vorgestellt.

Zur Eröffnung erschien in den Schriften des Deutschen Burgenmuseums die Publikation Burgen in Deutschland, Österreich und der Schweiz von Anja Grebe und G. Ulrich Großmann.[7]

  • E. Fritze: Die Veste Heldburg. Jena 1903. (Reprint: Frankenschwelle, Hildburghausen 1990, ISBN 3-86180-016-0)
  • Petra Niedziella: Veste Heldburg wird Deutsches Burgenmuseum. In: ARX. 27. Jahrgang, 1/2005, Publikationen des Südtiroler Burgeninstituts[8]
  • Die Veste Heldburg. Burganlage – Bergschloss – Deutsches Burgenmuseum. (= Berichte der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Bd. 11). Petersberg 2013, ISBN 978-3-86568-975-7.
  • Niels Fleck, G. Ulrich Großmann, Helmut-Eberhard Paulus: Veste Heldburg. Amtlicher Führer. 2., vollständig überarbeitete Auflage. München/Berlin 2016, ISBN 978-3-422-02427-4.
  • Norbert Klaus Fuchs: Das Heldburger Land–ein historischer Reiseführer. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2013, ISBN 978-3-86777-349-2.
  • G. Ulrich Großmann, Anja Grebe: Burgen. Geschichte – Kultur – Alltagsleben. (Mit einem Katalog aller Exponate des Deutschen Burgenmuseums). Elsengold Verlag. Berlin 2016, ISBN 978-3-944594-59-0.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. „Feinplanung“ für Burgenmuseum in Veste Heldburg@1@2Vorlage:Toter Link/www.n24.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven). In: N24. 31. Dezember 2008.
  2. Deutsches Burgenmuseum Cadolzburg (Memento vom 12. Mai 2003 im Internet Archive). In: Rundbrief der Wartburggesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern. Nr. 25, Februar 2002.
  3. Ende der Wirrungen um den Cadolzburger Altar (Memento vom 22. Februar 2006 im Internet Archive). In: Evangelischer Presseverband für Bayern. 20. Mai 2005. Ein umfangreicher Aktenbestand befindet sich in den Archiven des Deutschen Burgenmuseums (Heldburg) und im Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseums (Vorlass Großmann).
  4. Startschuss für Sanierung der Veste Heldburg zum Ausbau für das Deutsche Burgenmuseum. In: Thüringer Schlösser Informationen. Nr. 32, 15. August 2009, S. 15 (PDF@1@2Vorlage:Toter Link/www.thueringerschloesser.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven))
  5. Birgit Ruf: Mythos Burg: Zu viele Märchen übers Ritterleben. In: Nürnberger Nachrichten. 10. Februar 2009.
  6. Ekkehart Eichler: Herrschen, tafeln, feiern, jagen. Das Deutsche Burgenmuseum in der Veste Heldburg im Südthüringen zeigt Erstaunliches über Burgen und ihre Bewohner. In: Neues Deutschland. 1./2. Dezember 2018, S. 31.
  7. Germanisches Nationalmuseum: Deutsches Burgenmuseum auf der Veste Heldburg widerlegt Klischees über das Mittelalter (Memento vom 25. Dezember 2010 im Internet Archive). Pressemitteilung vom 4. Mai 2007 (PDF; 79 kB – Internet Archive)
  8. Seite des Südtiroler Burgeninstituts

Koordinaten: 50° 17′ 20″ N, 10° 43′ 45″ O