Das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), englisch The German National Committee of the Lutheran World Federation (GNC/LWF), setzt sich zusammen aus den elf deutschen Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB).[1]
Das DNK/LWB bildet die weltweite lutherische Kirchengemeinschaft in Deutschland ab, koordiniert die Arbeit seiner Mitgliedskirchen im LWB und unterstützt den LWB bei seiner theologischen, missionarischen und diakonischen Arbeit.
Die deutschen Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes
Die Arbeit des DNK/LWB wird über die Geschäftsstelle mit Sitz in Hannover koordiniert. Diese arbeitet eng mit den Mitgliedskirchen, dem Büro der Kirchengemeinschaft des LWB in Genf sowie mit weiteren Organisationen und Partnern zusammen. Geschäftsführer des DNK/LWB ist (Stand 11/2022) Oberkirchenrat Norbert Denecke. Neben dem LWB-Zentrum Wittenberg und dem Stipendienreferat des DNK/LWB in Berlin gliedert sich die Geschäftsstelle in fünf Referate.[2]
Bis zum Jahr 2018 nahmen die Leitenden Bischöfe der VELKD den Vorsitz des DNK/LWB in Personalunion wahr. Die Ämter wurden jedoch 2018 getrennt. Seither ist Landesbischof i. R. Frank Otfried July (Württemberg) Vorsitzender (Stand 11/2022).
Als Teil des LWB unterhält das DNK/LWB direkte Beziehungen zu zahlreichen Mitgliedskirchen des LWB weltweit. Dazu gibt es regelmäßigen Informationsaustausch, gegenseitige Besuchen, wechselseitigen Einladungen zu Synoden und anderen Tagungen sowie der Unterstützung von kirchlichen und diakonischen Projekten. Kirchliche und gesellschaftliche Entwicklungen sowie die Zusammenarbeit im LWB werden gemeinsam beraten.[3]
Die theologische, missionarische und diakonische Arbeit des LWB und seiner Mitgliedskirchen wird über den Ausschuss für Kirchliche Zusammenarbeit und Weltdienst unterstützt. Dazu gehört die Förderung von Projekten und Programmen. Die inhaltliche Zusammenarbeit erfolgt in enger Abstimmung mit dem LWB und seinen Abteilungen. Dazu gehören die Abteilung für Theologie, Mission und Gerechtigkeit sowie die Abteilung für Weltdienst und das Büro des Generalsekretärs.[4]
Der Ökumenische Studienausschuss (ÖStA) begleitet die theologische Arbeit und die ökumenischen Dialoge des LWB aus Sicht des deutschen Luthertums. Im ÖStA arbeiten Vertreterinnen und Vertreter der akademischen Theologie und der Mitgliedskirchen zusammen. Sie erarbeiten u. a. Stellungnahme-Entwürfe für das DNK/LWB sowie ökumenisch-theologische Grundsatztexte.
Damit leistet der ÖStA einen Beitrag zur Koordinierung und Bündelung der ökumenischen Positionierung der Mitgliedskirchen des DNK/LWB. Der ÖStA berät ebenfalls die VELKD.[5]
Die Historische Kommission wurde in den 1970er Jahren auf Anregung des Lutherischen Weltbundes gegründet. Zu ihren ursprünglichen Aufgaben gehörte u. a. die Aufarbeitung der Vorgeschichte der VELKD. Heute fördert die Historische Kommission die Forschung zum Luthertum in Form von Publikationen und Konferenzen. Sie gibt u. a.
Publikationen heraus.[6]
Ausschuss für Kirchliche Zusammenarbeit in Mission und Dienst
Der Ausschuss für Kirchliche Zusammenarbeit in Mission und Dienst (AKZMD) ist ein Ausschuss der Kirchenleitung der VELKD, der auch das DNK/LWB berät. Schwerpunkte der Arbeit des AKZMD bilden strukturelle Fragen der ökumenischen Arbeit der evangelischen Kirchen und Werke in Deutschland, genauso wie die Zusammenarbeit mit den Partnerkirchen in Afrika, Asien, Nord- und Lateinamerika, Europa und im Pazifik.[7]
Der Jugendausschuss des DNK/LWB ist das Instrument der Jugendbeteiligung innerhalb des DNK/LWB. Er hat die Aufgabe, Themen und Positionen junger Erwachsener in die Arbeit des DNK/LWB, entsprechender Stellen des LWB und anderer Jugendgremien der deutschen Mitgliedskirchen einzubringen. Er setzt sich aus jungen Delegierten der einzelnen deutschen LWB-Mitgliedskirchen zusammen.[8][9]
Das DNK/LWB fördert seit 1952 den theologischen Austausch zwischen den Mitgliedskirchen des LWB und die akademische Qualifizierung im Bereich Theologie. Es vergibt Stipendien für Studien- und Forschungsaufenthalte in Theologie und kirchenrelevanten Fächern. Ziel ist die Stärkung der lutherischen Weltgemeinschaft sowie die der weltweiten Ökumene. Gefördert werden deutsche und internationale Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen, die einer Mitgliedskirche des LWB angehören.[10]
Das LWB-Zentrum Wittenberg wurde 2008 gegründet und befasst sich mit folgenden Aufgabenstellungen:
jährliche Durchführung von theologischen Seminaren für unterschiedliche Zielgruppen zu Themen lutherischer Theologie
Begleitung des ökumenischen Denkmals „Luthergarten“
Begleitung und Unterstützung von unterschiedlichen Besuchergruppen aus den Mitgliedskirchen des LWB, um ein besseres und vertieftes Verständnis der Reformation und ihrer Wirkungsgeschichte zu fördern[11]