Diskussion:Gefecht bei Blickensdorf

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Hb309 in Abschnitt missverständliche Formulierung
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missverständliche Formulierung

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@Wolvus: "...übermittelte Schwyz ... namens der Herrschaft Österreich die Kriegserklärungen" ist sehr missverständlich. Mit den Österreichern haben doch immer die Zürcher paktiert, nicht die richtigen Schweizer. --Hb309 (Diskussion) 10:34, 7. Feb. 2018 (CET)Beantworten

"namens der Herrschaft Österreich" bezieht sich auf Markgraf Wilhelm von Hachberg, der ab dem 17. Juni 1442 (Bündnis Zürichs mit König Friedrich III) die diplomatische Vertretung des Herzogtums Österreich war. Was ist denn da missverständlich?
Wirklich missverständlich für mich ist allerdings dann dieser Satz: "Mit den Österreichern haben doch immer die Zürcher paktiert, nicht die richtigen Schweizer." Die Zürcher sind demnach keine richtigen Schweizer und haben immer (!) mit den Österreichern paktiert... WTF?? -- Wolvus (Diskussion) 17:47, 7. Feb. 2018 (CET)Beantworten
Na ja sie waren damals mit der Schweiz im Krieg. Anstatt "namens" (bezieht sich auf übermitteln durch die Schwyzer) wäre vielleicht etwas wie "zuhanden" besser (bezieht sich auf die Entgegennahme durch Herrn Hachberg). --Hb309 (Diskussion) 18:17, 7. Feb. 2018 (CET)Beantworten
Die Formulierung "namens der Herrschaft Österreich" (gemeint: im Namen von) habe ich sogar direkt von der Literatur (Niederstätter: Alter Zürichkrieg) übernommen, ist also keineswegs eine Erfindung von mir. Im übrigen ist die Realität im Bezug auf den Zürichkrieg wesentlich komplexer. Ich versuche es, möglichst einfach zusammenzufassen:
1. Zürich hat keinen Krieg mit der "Schweiz" geführt. Korrekt müsste es wohl heissen: Die Reichsstadt Zürich, seit 1351 Mitglied des eidgenössischen Bündnisgeflechts der sog. Acht Alten Orte (und seit Juni 1442 im Bündnis mit König Friedrich III., der auch Oberhaupt der Herzöge von Habsburg-Österreich war), war im Krieg mit Schwyz und dessen Juniorpartner Glarus (beide ebenfalls Mitglied dieses Bundes, der eine vollberechtigt, der andere nicht so ganz), dem sich 1443 die fünf unbeteiligten Orte (teilweise sehr zögerlich) anschlossen und der Krieg sich in der Folge ausweitete. Die "Schweiz" existierte damals noch nicht. Erst im Friedensschluss des Alten Zürichkriegs 1450 verfestigte sich das Bündnisgeflecht so weit, dass eine gewisse Verbindlichkeit zustandekam. Zürich hat übrigens während und trotz des Krieges den Zürcherbund nie aufgelöst. Im Gegenteil, es berief sich sogar darauf, dass im Zürcherbund von 1351 seine Bündnisfreiheit vorbehalten war, es sich also zum Bündnis mit dem König berechtigt fühlte.
2. Ein oft übersehenes Detail: Es war Schwyz, das in den Jahren 1436/37 bis 1439/40 mit den Österreichern "paktiert" hat (etwa die österreichische Überschreibung der Herrschaft Windegg), während es Zürich war, das mit Österreich im Kriegzustand lag. Schwyz hatte in dieser Zeit im Grunde einfach pure Machtpolitik betrieben. Und es war übrigens auch Schwyz, das im Mai 1443 als erstes den Krieg erklärte und die "Herrschaft Österreich" fortan als Erzfeind und die Zürcher als "Verräther" hochstilisiert hatten.
Ich erwähne das nur, weil die Zürcher in diesem Kontext leider teilweise noch immer als das "ausscherende" Mitglied einer gefestigten "Schweiz" angesehen werden, was nach heutigem Forschungsstand etwas veraltet ist und nicht mehr ganz so wiedergegegeben kann. Es geht nur um Fairness und Korrektheit. Sorry für den langen Text, ich habe mich bemüht, mich kurz zu fassen ;) -- Wolvus (Diskussion) 03:50, 8. Feb. 2018 (CET)Beantworten
Ich sage nicht, du hättest die Formulierung erfunden. Ich sage, sie sei missverständlich. Die Schweizer haben sicher nicht "namens der Herrschaft Österreich" eine Kriegserklärung übermittelt. Dass die Zürcher mit ihrer "Reichsstadt" schon damals nicht richtig dazugehörten zur Schweiz, sieht man schon daran, dass sie sich "zum Bündnis mit dem König berechtigt" fühlten. --Hb309 (Diskussion) 09:34, 8. Feb. 2018 (CET)Beantworten