Diskussion:Lost Generation

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 77.118.147.174 in Abschnitt Genaues Lemmathema
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Übersetzung / Interpretation des Zitates von F. Scott Fitzgerald im Abschnitt 'Hintergrund'

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Ich finde, die Übersetzung bzw. Interpretation des o.g. Zitates ist ein wenig verunglückt. Fitzgerald meinte sicherlich nicht, dass die lost generation in dem Bewusstsein (mit der Erkenntnis) aufgewachsen sei, dass alle Götter tot etc. seien, sondern vielmehr, dass sie frühzeitig, nämlich bereits (aber immerhin doch erst) mit Eintritt ins Erwachsenenleben ihre Illusionen verloren habe. Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen habe ich den Artikel entsprechend abgeändert. -- Fangdaslicht 23:30, 1. Jun. 2011 (CEST)Beantworten

Unterschiede der Generationen in USA und Europa

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Ich finde, bei der Entwicklung der einzelnen Generationen, so auch der "Lost Generation" hat es speziell bei den Generationen vor den "Babyboomern" in USA und Europa stärker voneinander abweichende Entwicklungen gegeben. In den 1920er-Jahren war die Lage in Europa viel krisenhafter als in der USA, die "Lost Generation" stellte in den 1930er-Jahren die politische und militärische Führungsebene und schickte die nächste Generation in einen Krieg, der noch viel grauenhafter und apokalyptischer wurde als der Erste Weltkrieg. Die neuen europäischen Demokratien der Zwischenkriegszeit standen auf wackeligen Füßen, da viele Menschen und die politischen Parteien mit dieser neuen Errungenschaft noch nicht so gut umgehen konnten. Es muss gesagt werden, dass die "Lost Generation" Erfindungen und Neuerungen sehr offen gegenüberstand und diese auch einzusetzen verstand - in welcher Weise auch immer! 77.118.147.174 20:58, 27. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Übersetzung, die Zweite

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"...all faith in man shaken" würde ich mit "allen Glauben an die Menschheit erschüttert" übersetzen, nicht *...zerstört*.-- 77.180.46.227 17:32, 3. Jul. 2011 (CEST)Beantworten

Hmm... Da hast Du nicht ganz unrecht. Allerdings ist vermutlich schon etwas mehr als "erschüttert" gemeint. Wie wäre es mit "zerrüttet"? Aber das soll mal ein unverdächtiger Dritter entscheiden...;) -- Fangdaslicht 13:40, 21. Jul. 2011 (CEST)Beantworten

Kann nicht auch "abgeschüttelt" gemeint sein? -- Leif Czerny 09:36, 16. Dez. 2011 (CET)Beantworten

"andere Generationen": zB BEAT GENERATION ? --88.116.188.238 19:35, 13. Okt. 2012 (CEST)Beantworten

Generation Corona

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@Corradox: Ich kann keinerlei Zusammenhang zwischen dem Lemma und einer Generation Corona (über 100 Jahre später) erkennen, ich wäre für die Streichung der neuen Passagen. Bei irgendeinem Corona-Lemma wäre das wohl besser aufgehoben. --Kuhni74 (Diskussion) 20:04, 25. Okt. 2022 (CEST)Beantworten

@Kuhni74: Dass irgendwann der Artikel Generation Corona „wiederbelebt“ werden sollte (mit überwiegend wissenschaftlichen Quellen), ist Konsens in der Löschungsdiskussion zu dem Artikel. Dorthin gehört auch die Frage, was davon zu halten ist, dass einige die besonders von COVID-19 betroffenen Jahrgänge als „verlorene Generation“ einstufen.
Dein Befremden kann ich allerdings nachvollziehen. „Lost Generation“ war ursprünglich nur eine Bezeichnung für US-amerikanische Schriftsteller, die in Frankreich über ihre Zeit als Soldaten im Ersten Weltkrieg nachdachten. Dann wurde der Begriff unter der Kategorie „zeitgenössische Generation“ scheinbar auf alle übertragen, die zu den US-amerikanischen Kämpferjahrgängen zählten, nämlich auf die Jahrgänge 1883 bis 1900; Frauen, die den Jahrgängen angehörten, waren aber nicht mitgemeint. Im nächsten Schritt sprang der (von dort stammende) Begriff als „génération du feu“ auf Frankreich über. Noch nicht im Text steht, dass es diesen Begriff inzwischen im Französischen auch im Plural gibt.
Es ist, wie so oft in der Etymologie eines Begriffs, ein Bedeutungswandel erkennbar. Der Begriff „verlorene Generation“ wird inzwischen auf alle möglichen Sachverhalte angewendet, auch auf solche, die nichts mit Kriegsfolgen zu tun haben. Diese Verallgemeinerung wird in der von Remarque inspirierten Äußerung Michael Corstens deutlich: Benachteiligt seien Angehörige bestimmter Jahrgänge, wenn sie abrupte Zäsuren erlebt hätten, „die auch zeitlich einander nahe Altersgruppen ganz unterschiedlich erfuhren. Die einen hatten noch bestimmte Entwicklungen durchlaufen, die anderen standen unter veränderten Vorzeichen vor ganz neuen Herausforderungen.“ Das Attribut „verlorene Generation“ für die so gekennzeichnete Geburtsgeneration haben anschließend andere ins Spiel gebracht, insbesondere die UNICEF.
Richtig ist: Der Abschnitt „Begriffsverwendung außerhalb der USA“ ist zu lang, das allerdings vor allem deshalb, weil ich die Ausführungen, die ich aus dem Artikel Im Westen nichts Neues übernommen habe, nicht genügend gekürzt habe. --CorradoX (Diskussion) 09:42, 26. Okt. 2022 (CEST)Beantworten
Der Artikel folgt in seiner aktuellen (Stand: 3. November) Fassung der in der Begriffsgeschichte begründeten Tendenz zur „inflationären“ Ausweitung der Extension des Lemmabegriffs. Insofern, als wohl niemand bestreiten wird, dass Wolfgang Borchert derselben Art von „verlorener Generation“ angehörte wie die Opfer des Ersten Weltkriegs, ist diese Ausweitung im Prinzip legitim.
Jedoch gehören Begriffsverwendungen, die nichts mit Kriegen und deren Auswirkungen zu tun haben, nicht in diesen Artikel. Sie drohen ihn zu sprengen, da sie andere Intensionen des Begriffs betreffen (Verlorenheit nicht nur durch Kriege, sondern auch durch… [hier: Pandemien]). Solche Begriffsverwendungen können in einem noch zu schreibenden Artikel Verlorene Generation (Schlagwort) berücksichtigt werden. Ob dorthin auch Hannah Arendts „zweite“ und „dritte verlorene Generation“ gehören, müsste noch diskutiert werden. --CorradoX (Diskussion) 12:17, 3. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Genaues Lemmathema

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@Kuhni74: @Corradox: Der Artikel leidet unter grundsätzlichen Problemen, nämlich

  • der genauen Schreibweise des Begriffs (im Englischen, aber auch in Übersetzungen ins Deutsche): Darf man „Lost“ auch mit kleinem „l“ schreiben und sich aussuchen, ob man „verloren“ mit großem oder mit kleinem „V“ schreibt?
  • Bedeutet die englischsprachige Variante dasselbe wie ihre Übersetzungen in andere Sprachen? Zumindest bei dem Begriff «génération du feu» bestehen hier erhebliche Zweifel. Auch haben US-Amerikaner am 1. Weltkrieg weniger als zwei Jahre mitgewirkt, in denen das Leben der Zivilbevölkerung in den USA sich nur unwesentlich (im Vergleich zu dem von Franzosen in Frontnähe) änderte. Fühlten sich Autoren wie Ernest Hemmingway auch deshalb in Frankreich wohler als in den USA, weil Zivilisten sie in Frankreich besser verstanden als in den USA?
  • Gehören alle mindestens drei Bedeutungen des Begriffs „Generation“ zum Lemma, nämlich „Gruppe von Künstlern“, „Geburtsgeneration“ und „zeitgenössische Generation“?
  • Muss man nicht aus der „Generation“ (= der zeitgenössischen Generation) der 1883 bis 1900 Geborenen diejenigen herausnehmen, die nicht an der Dekonstruktion des Heldenbegriffs wirkten, sondern im Gegenteil diejenigen verherrlichten, die „in Stahlgewittern“ (Titel eines Buchs von Ernst Jünger) die „Wahrheit“ des Spruchs belegten: „Was uns nicht umbringt, macht uns nur härter.“? Nicht umsonst wurden Remarques Bücher von Nazis 1933 mit besonderer Inbrunst verbrannt.
  • Was ist von der Benutzung des Lemmabegriffs im Plural zu halten? Die Gefahr ist groß, dass sich eine problematische Entwicklung der Begriffsverwendung fortsetzt. Zunächst ist demnach von mehreren Generationen überlebender junger Leute, die mit Erfahrungen an der Front fertig werden mussten, die Rede. Daraufhin werden Generationen als „verloren“ bezeichnet, die durch Ereignisse beeinträchtigt wurden, die nichts mit Kriegshandlungen zu tun haben, und die Maßstäbe dafür werden banaler, was zur „Verlorenheit“ führen soll.

Mein Vorschlag zum Verfahren:

  • Nichtberücksichtigung weiterer „verlorener Generationen“ und Beschränkung auf die Lost Generation (= diejenigen, die mit ihren Erlebnissen im Ersten Weltkrieg fertig werden mussten)
  • Ausschluss von Strömungen, für die Ernst Jünger exemplarisch steht.
  • Im Artikel erhalten bleiben sollten Aussagen über „Brüder“ derer, die Gertrude Stein meinte, außerhalb der USA mit gleichem Werdegang. Das gilt besonders für die von Remarque begründete Tradition „antiheroischer“ Werke.
  • Was Frankreich anbelangt, habe ich den Verdacht, dass die «génération du feu» mehr mit Jünger als mit Remarque zu tun hat (vgl. den Stolz, mit dem der zitierte General über die vier von ihm „erkannten“ Generationen von Kämpfern spricht). Dabei ist der Ausgangspunkt der Geschichte des Begriffs „Lost Generation“ (als Eigenname immer groß zu schreiben) die kolportierte Bemerkung eines französischen „Patrons“, die Gertrude Stein aufgegriffen hat: «Vous êtes tous une génération perdue».

Dem Artikel fehlt noch ein Hinweis auf das „Museum der Verlorenen Generation“ in Salzburg. Das große „V“ liegt die Vermutung nahe, dass der Betreiber keinen Unterschied zu den Malern der in dem Museum ausgestellten Bilder und der Verlorenen Generation sieht. „Verloren“ bedeutet allerdings, dass die Maler wegen der Etikettierung ihrer Werke als „Entartete Kunst“ lange Zeit um eine öffentliche Resonanz gebracht wurden, was mit dem Wirkungsentzug durch Buchverbrennung 1933 durchaus vergleichbar ist. Daher wäre ich dafür, diese Maler in diesem Artikel zu erwähnen. --91.97.54.5 10:08, 27. Okt. 2022 (CEST)Beantworten

Strömungen, für die ein Ernst Jünger steht, sind ebenfalls Teil dieser Generation. Eine Reihe von Autoren versuchte, das Soldatentum besonders "heroisch" darzustellen. In Deutschland empfanden viele Wut und Enttäuschung über die Friedensverträge von Versailles, nationalistische Strömungen, die Revisionismus bezweckten, erhielten rasch Zulauf. Für eine Partei wie die NSDAP war somit ideale Grundvoraussetzungen geschaffen. 77.118.147.174 21:49, 27. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Ausgrenzungsversuche

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Beim Artikel Kalter Krieg gab es ähnliche Probleme wie bei diesem Artikel: Dass der Kalte Krieg bis um 1990 dauerte (und mit dem Fall der Mauer sowie dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion endete) sowie dass es keine weiteren „Kalten Kriege“ gebe, schien lange Zeit selbstverständlich. Im Vorfeld der „Zeitenwende 2022“ wurde aber sowohl bezweifelt, dass der Kalte Krieg beendet sei, als auch, dass es unzulässig sei, den Lemmabegriff mit dem unbestimmten Artikel sowie im Plural zu benutzen. Damit der Artikel nicht zerfaserte, einigten sich die Bearbeiter darauf, dass der Artikel nur die Ost-West-Konfrontation bis um 1990 behandeln solle.
So einfach kann man die mit dem Artikel Lost Generation verbundene Problematik offenbar nicht lösen. Im Fall des Salzburger Museums wird Hannah Arendt an die Seite Gertrude Steins gestellt, um zu begründen, dass die „Verlorenheit“ „verschollener“ bildender Künstler in Deutschland und Österreich es rechtfertige, sie der „Verlorenen Generation“ (großes „V“ + bestimmter Artikel im Singular!) zuzurechnen.
Was genau hat Hannah Arendt zum Thema „Lost Generation“ geäußert?
Sie untersuchte ([1], S. 535 – 542) genau den Fall Bertolt Brecht, der 1898 geboren wurde, von daher also automatisch der „Verlorenen Generation“ zugerechnet werden müsste (wenn man in dieser eine „Generation an sich“ sieht), da er in der Adoleszenzphase Teilnehmer des Ersten Weltkriegs wurde und danach künstlerisch (vor allem als „Stückeschreiber“ und Lyriker) tätig war. Tatsächlich sah Brecht in der „Stunde Null“ des Jahres 1918 weniger das Ende der Welt, in die er hineingeboren worden war, als die Chancen, die in der Möglichkeit zu einem Neuanfang lagen. Nicht nur Linke, sondern auch Rechte (vgl. den Hinweis auf Ernst Jünger im Artikeltext) waren wenig geneigt, die resignative, zur Depression neigende „Kaputtheit“ der typischen Vertreter der Verlorenen Generation zu kultivieren. Man müsste also genauer hinschauen, wen Gertrude Stein eigentlich mit "you all" meint.
Hannah Arendt benutzt bedenkenlos den Begriff „Verlorene / verlorene Generation“ auch im Plural. Auf die „erste verlorene Generation“ der vom Ersten Weltkrieg nachhaltig Traumatisierten sei in Deutschland eine zweite gefolgt, die Opfer der Wirtschaftskrisen der Weimarer Republik geworden sei, und auf diese eine dritte, die durch den Nationalsozialismus und den Stalinismus der 1930er Jahre fehlgeprägt worden sei. Alle drei Generationen hätten als Teilnehmer am Zweiten Weltkrieg zusammengefunden („Diese drei Gruppen standen sich altersmäßig noch nah genug, um im zweiten Weltkrieg in eine einzige zusammenzuschmelzen — als Soldaten oder als Flüchtlinge, als Mitglieder von Widerstandsbewegungen oder als Insassen von Internierungs- und Vernichtungslagern, als Zivilisten unterm Bombenhagel und Überlebende von Städten“).
Zumindest der Entschluss, Begriffsvarianten im Plural und mit dem unbestimmten Artikel in diesem Artikel nicht zu benutzen, ist also wohl nicht aufrecht zu erhalten. --CorradoX (Diskussion) 12:19, 28. Okt. 2022 (CEST)Beantworten

Neues Problem: Man könnte argumentieren, die politische Landschaft in den USA sei zwischen den beiden Weltkriegen eine ganz andere gewesen als in Deutschland, so dass die Befindlichkeit der zwischen 1883 und 1900 geborenen USA-Amerikaner viel homogener gewesen sei als die ihrer deutschen Altersgenossen. Eine Ausgrenzung links- oder rechtsradikaler Jahrgangsangehöriger sei also im Fall der USA nicht nötig.
Einwand: Niemand bezweifelt Ezra Pounds Zugehörigkeit zur „Lost Generation“ im engsten Wortsinn. Zumindest dieser Schriftsteller driftete nach weit rechts ab. Resignation oder ziellose Aggression als Dauerzustand bei allen Generationsangehörigen? Wohl kaum! --91.97.53.93 17:10, 28. Okt. 2022 (CEST)Beantworten
Zum Nachdenken für Generationskonstrukteure mit Hilfe von „Schubläden“ und deren „Follower“: Wenn alle zwischen 1883 und 1900 geborenen Männer der „Verlorenen Generation“ angehörten und wenn das auch auf Deutschland zutraf, dann war auch Adolf Hitler (Jahrgang 1889) Angehöriger der „Verlorenen Generation“. Sogar das Merkmal: „Versuch einer Karriere als Künstler“ trifft auf ihn zu. --CorradoX (Diskussion) 12:26, 29. Okt. 2022 (CEST)Beantworten
Neue Frage: Gehört die Darstellung einer „Generation für sich“ (d. h. einer bestimmten Künstlergruppe, die das von Gertude Steine ausgehende Fremdbild „Lost Generation“ in ihr Selbstbild übernommen hat) in denselben Artikel wie Aussagen über eine von vielen Generationen, in die Wissenschaftler Menschen der Zeit zwischen 1584 und 2067 eingeteilt haben? Wenn Marketingsexperten z. B. über die „Generation Y“ sprechen und schreiben, dann geht es nur selten um Erlebnisse, die die Generationsangehörigen persönlich in einem Krieg gemacht haben oder um ihre Einstellung zum Krieg bzw. zu bestimmten Kriegen, sondern vor allem um deren Verhalten als Konsumenten und als Arbeitnehmer. --91.97.57.230 19:09, 30. Okt. 2022 (CET)Beantworten

Ein Blick über den Tellerrand

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Die französische Wikipedia beschränkt sich in dem Artikel «Génération perdue» auf eine Beschreibung des Milieus in Paris, in das die US-amerikanischen Schriftsteller der „Lost Generation“ eingebettet waren. Der Artikel geht weder auf französische noch gar auf „feindliche“ Teilnehmer am Ersten Weltkrieg ein. Auch die Erweiterung zur Erlebnisgeneration durch Strauss / Howe kommt in dem Stub nicht vor.
Die Autoren der englischsprachigen Wikipedia können sich in ihrem ellenlangen Artikel nicht entscheiden, ob sie sich auf das beziehen sollen, was ihre französischsprachigen Kollegen bearbeitet haben, oder ob sie die Lebensumstände aller möglichen Leute in allen möglichen Ländern besprechen sollen, und zwar über ihre gesamte Lebenszeit, die zwischen 1883 und 1900 geboren wurden.
Durch den englischsprachigen Artikel wird deutlich, dass es mindesten zwei Artikel geben muss:

  • einen über die „Lost Generation / Verlorene Generation“ als künstlerische Generation bzw. Generationen (vgl. die in Salzburg ausgelöste Diskussion) und
  • einen über die „Lost Generation“ als Element der Kategorie Erlebnisgeneration (die mehrere Geburtsgenerationen umfasst; vgl. Remarques engen Generationenbegriff).

Unabhängig davon muss geklärt werden, warum die „Lost Generation“ zur „Marke“ wurde (Merkmal: Verwendung nur im Singular + groß geschriebenes Attribut). Wollte Hemingway damit die „Einzigartigkeit“ seiner Generation betonen? Dass sie nicht einzigartig war, war spätesten 1939 zu erkennen, als sprachlich aus dem Weltkrieg der Erste Weltkrieg wurde und ihm der Zweite Weltkrieg hinzugesellt wurde.
Geklärt werden muss auch, worauf sich das „Verlorensein“ bezieht – Sind nur Opfer von Kriegen (Tote, Invaliden, „Lebensuntüchtige“) „verloren“? Hannah Arendt schließt an eine Generation von Kriegsopfern eine Generation in wirtschaftlicher Not und eine ideologisch verblendete Generation an – Ist ihr Verfahren unzulässig? --CorradoX (Diskussion) 12:05, 31. Okt. 2022 (CET) --CorradoX (Diskussion) 12:05, 31. Okt. 2022 (CET)Beantworten

Ich denke, das wird sich nicht so leicht klären lassen. Jeder, der dazu publiziert hat, nimmt einen Blickwinkel von "seinem nationalen Teller aus" ein. Aus dem Bauch heraus plädiere ich jedoch dafür, den Begriff vorrangig aus dem US-Blickwinkel zu betrachten, nicht zuletzt weil er aus der englischen Sprache ist. Dass man «Génération perdue» weitgehend, aber nicht 100%, vergleichen kann, kann ja angemerkt werden. Was den Begriff "lost" / "verloren" betrifft, so denke ich nicht, dass es um die "militärischen Verluste" geht, sondern darum, dass eine ganze Generation jegliche Aussicht auf friedliches Leben in ein bisschen Wohlstand (verglichen mit dem Aufschwung zwischen 1900 und 1914) verloren hat, und das - zusätzlich zu den traumatisierenden Kriegserfahrungen selbst - zu einer Generation abgebrühter, desillusionierter, perspektivenloser und zynischer Menschen geführt hat, während die GI-Generation einen friedlichen und motivierenden Aufschwung nach einer sicherlich ebenso oder noch mehr traumatisierenden Horror-Phase erleben durfte. Aber das ist jetzt meine eigene TF, ich habe die Literatur dazu nicht gelesen. --Kuhni74 (Diskussion) 14:29, 31. Okt. 2022 (CET)Beantworten
Gertrude Stein betont in ihrem berühmten Zitat die Gefährdung der „Lost Generation“ durch Alkoholismus. Ein Zusammenhang zwischen der Prohibition in den Vereinigten Staaten (1920 – 1933) und dem Leben von US-Amerikanern in Paris ist wahrscheinlich. Meine Behauptung, dass das so sei, ist allerdings TF pur und gehört nicht in den Artikeltext. „Verloren“ wären die ehemaligen Kriegsteilnehmer dadurch, dass sie (wie die Körperbehinderten in ihrer Generation) eine „Krücke“ brauchen, ohne die sie im Leben nicht mehr zurechtkommen. Ein weiteres Indiz für den behaupteten Zusammenhang ist die Rückkehr von US-Amerikanern in die USA nach der Aufhebung der Prohibition.
In der deutschen Fernsehserie Babylon Berlin ist Gereon Rath eine der Hauptfiguren. Der Kriminalkommissar ist Kriegszitterer und bekommt sein Zittern nur durch die regelmäßige Injektion von Morphium in den Griff.
Ob erfolgreiche Produzenten von Weltliteratur wie Ernest Hemingway und Erich-Maria Remarque zu ihren Leistungen ohne erheblichen Alkoholkonsum in der Lage gewesen wären, ist eine berechtigte Frage. Dieser müssten allerdings Wissenschaftler nachgehen, damit Antworten in diesem Artikel berücksichtigt werden können. --91.97.57.110 10:27, 1. Nov. 2022 (CET)Beantworten
„Tellerrand, Teil 3“: Die Niederländer bringen in ihrer WP-Version das „Kunststück“ fertig, in einem Artikel, der sich auf die Generation im engeren Wortsinn beschränkt, als Beispiel Erich Maria Remarque unterzubringen, obwohl dieser 1928 kein US-amerikanischer Schriftsteller war.
Apropos (Anlass: Thema Remarque und die USA) Weiterentwicklung: Im Spanischen Bürgerkrieg wurde Ernest Hemingway als erbittert kämpfender Gegner der Faschisten mehrfach verletzt. Von einer „Dekonstruktion des Heroischen“ konnte man mit Bezug auf seine Person eigentlich nie sprechen, trotz seiner Betonung von „Verlorenheit“ als „Generationsmerkmal“. Die negative Haltung zum Heldentum ist eher eine deutsche Spezialität und hat auch mit der Niederlage in zwei Weltkriegen zu tun. Vor allem die Meidung von Wörtern wie „Heldengedenktag“ ist typisch deutsch. --CorradoX (Diskussion) 10:03, 2. Nov. 2022 (CET)Beantworten

„Ernüchterung“

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„Ernüchternd“ war wohl in den 1930er Jahren der Erfolg des Faschismus und des Nationalsozialismus in einem europäischen Land nach dem anderen. Das zuletzt von mir eingefügte Zitat zeigte, was das für einen „Bohémien“ bedeuten musste. Dass in den USA die Prohibition aufgehoben wurde, hat mit dem Regierungsantritt Franklin D. Roosevelts zu tun, dessen „New Deal“ von Anfang an als Gegenmodell zur Politik der Nazis konzipiert war. Die neuen Verhältnisse in den USA machten eine Rückkehr der Expatriaten in die USA attraktiv, obwohl die Missstände, die sie zu einer Ausreise bewogen hatten, längst nicht alle behoben waren (es ging ihnen nie nur um die Bevormundung im Hinblick auf ihren Alkoholkonsum).
Übrigens hat es der angebliche „Antispießer“ Hemingway nie akzeptiert, dass Gertrude Stein mit ihrer Lebenspartnerin zusammenlebte. Die „Lost Generation“ war nie ein monolithischer Block Gleichgesinnter. --CorradoX (Diskussion) 11:05, 2. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Unverständlichkeit der Ausgangssituation

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Mit Hemingways Erzählung der Entstehung des Begriffs habe ich massive Probleme:
Der Patron beschwert sich über die Alltags- und Berufsuntauglichkeit kriegsgeschädigter junger französischer Arbeiter.
Indem Gertrude Stein Alkoholismus als wesentliches Merkmal der „lost generation“ benennt, zeigt sie, dass sie nicht von Arbeitern spricht (diese werden wohl kaum regelmäßig betrunken zum Dienst erscheinen), sondern Menschen wie Hemingway kritisieren will (= ein ganz anderes Milieu).
Vollends absurd ist Hemingways Reaktion: Der kontert, dass Alkoholkonsum auch am Vormittag inspirierend sei, und unterstellt unsinnigerweise dem Patron, dass dieser selbst alkoholisiert gewesen sei. Damit stellt er nicht nur seine von Stein kritisierte Respektlosigkeit unter Beweis, sondern zeigt auch, dass er eben wegen seiner Kreativität keineswegs „verloren“ ist, wie es auch Sylvia Beach in ihrer Interpretation feststellt. --CorradoX (Diskussion) 12:36, 3. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Jetzt habe ich ein Problem: Hemingway erweckt den Eindruck, dass er bei dem referierten Gespräch mit Gertrude Stein alkoholisiert war. Wie ernst aber kann man eine Aussage nehmen, die jemand „im Suff“ macht? Hielt Hemingway wirklich hohen Alkoholkonsum für unproblemastisch, womöglich für der Inspiration förderlich?
Der spielerische Umgang mit dem Begriff „Lost Generation“ gefällt mir nicht: Was hatte Hemingway ernsthaft Inhaltliches zu der Aussage beizutragen, dass Leute wie er (+ x, wie immer man die Gesamtmenge x definieren mag) aufgrund des Ersten Weltkriegs „verloren“ seien? --91.97.56.152 10:52, 4. Nov. 2022 (CET)Beantworten
Der Beginn des Artikels ist in einem so schlechten Stil geschrieben, dass mir glatt das Lesen vergangen ist (daher kann ich zur 2. Hälfte nichts sagen). Mir kommt es so vor als ob jemand das geschrieben hat, der gerne obskuren Vokablen nutzt und Links zu deren Artikel setzt. Der Artikel umreisst das Thema kaum und drückt sich weder klar noch prägnant aus (vielleicht ist das auch ein Witz, nach dem Motto: wer schreibt den schrägsten Artikel). In dem Geschwurbel ist keine stringente Linie zu finden. Nachdem ich den halben Artikel gelesen habe weiss ich immer noch nicht was gemeint ist und ob Gertude Stein Probleme mit einem mehr oder weniger betrunkenem Automechaniker hatte interessiert mich auch nicht. Es wäre allerdings sehr viel Arbeit, das in einen lesbaren Artikel zu giessen. Vielleicht erbarmt sich ja jemand. Gruss --Minoo (Diskussion) 14:50, 2. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Umgang mit dem Attribut „verloren“

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Ausgehend von dem Beitrag von Kuhni74 vom 25. Oktober, scheint Konsens darüber zu bestehen, dass das zentrale Merkmal eines Angehörigen der „Verlorenen Generation“ darin besteht, dass die Überlebenden des Ersten Weltkriegs für den Rest ihres Lebens kein „normales“ Leben mehr würden führen können bzw. geführt haben.
Nach dieser sehr engen Definition gehören Menschen, die genug Resilienz besaßen, um dennoch (wenn auch unter widrigen Umständen) ein erfolgreiches Leben führen zu können, eigentlich nicht zur „Verlorenen Generation“, so dass demnach die Methode der Etikettierung à la Williams / Howe als unzulässig bewertet werden müsste.
Auch Williams / Howe setzen voraus, dass es genau eine „verlorene Generation“ gebe, so dass die Etikettierung anderer Jahrgänge mit dem Namen „verlorene Generation“ nicht zulässig sei (auch nicht als „Zweite Verlorene Generation“ analog dem „Zweiten“ Weltkrieg).
Hannah Arendt wiederum weist (zu Recht!) darauf hin, dass der Verlust an Lebenschancen nach 1918 nicht nur Folge der chronischen, kriegsbedingten Lebensgefahr gewesen sei. (Nicht nur!) jungen Menschen wurde das Leben auch dadurch schwer gemacht, dass der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ jahrzehntelang weitere, kaum weniger gravierende Katastrophen folgten. Von daher stellt sich die Frage, ob die Konzentration dieses Artikels auf Langzeitfolgen der erlebten ständigen Gefährdung des eigenen Lebens im Krieg sinnvoll ist.
Mein Vorschlag: Es wäre tatsächlich sinnvoll, einen zweiten Artikel zu beginnen, dessen Schwerpunkt das Sprechen / Schreiben von „(potenziell) verlorenen“ Generationen im 21. Jahrhundert wäre. Bereits Hannah Arendts Rede von „verlorenen Generationen“ zeigt, dass die von ihr aufgezeigten Störungen einer „normalen Entwicklung“ von (nicht nur jungen!) Menschen keineswegs deshalb als „banal“ bewertet werden müssen, weil ihre Ursachen allenfalls noch vermittelt mit dem Ersten Weltkrieg zu tun hatten. Insofern greift der vorgeschlagene Lemmazusatz: „(Schlagwort)“ zu kurz. Übrigens fehlen in Hannah Arendts Aufzählung die Toten der „Spanischen Grippe“. Nicht nur die im Zusammenhang mit COVID-19 Gestorbenen und lange Zeit gesundheitlich Beeinträchtigten ab 2020 sind keine Kriegsopfer.
Fazit: Die These, dass an COVID-19 Gestorbene und durch die Krankheit massiv in ihrer „normalen“ Entwicklung Beeinträchtigte nichts mit den Ereignissen der Zeit ab 1914 zu tun hätten, wage ich inzwischen zu bezweifeln. Die neue Frage wäre demnach: Wo verläuft die Grenze zur Banalität? Ein Beispiel für einen banalisierenden Begriffsgebrauch: diese Warnung vor der Entstehung einer neuen „verlorenen Generation“ als Folge hoher Jugendarbeitslosigkeit, wobei die durch die Überschrift ausgelöste Angst durch den Text nicht einmal plausibel begründet wird: Ein „Scarring-Effekt“ (als Folge einer „Verletzung“ durch das Erlebnis der Arbeitslosigkeit) soll nach Jahren einen nicht einmal zehn Prozent geringeren Lohn im Vergleich zu „Unverletzten“ bewirken, und das sei bereits als „Verlorenheit“ zu bewerten.
Übrigens: Auch die Klage über „minderwertiges Humankapital“ als Folge einer umfassenden Katastrophe ist nicht neu: Das Zitat des französischen Patrons kann man durchaus auch in diesem Sinn interpretieren. --CorradoX (Diskussion) 11:13, 6. Nov. 2022 (CET)Beantworten