Diskussion:Prosagedicht

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Tschionatulander
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In dem Artikel herrscht meiner Meinung nach ein heilloses Begriffs-Durcheinander, das wohl darauf zurückzuführen ist, dass man beide Termini, "poème en prose" und "poème en vers libre" mit "Prosagedicht" übersetzen kann, aber ganz unterschiedliche Dinge sind! Gaspard de la nuit, Chants de Maldoror und Petits poèmes en prose, Une saison en enfer, etc. sind Gedichte in Prosa, d.h. Prosatexte die aber einen (für andere Prosatexte ungewöhnlichen) poetischen Effekt erzielen wollen. Was Erich Fried, Günter Grass u.a. geschrieben haben, wäre mit dem vers libre zu beschreiben, aber nicht mit poème en prose! -- Sans-Avoir (Diskussion) 22:21, 28. Sep. 2013 (CEST)Beantworten

Ich kann dem nur - fast 10 Jahre nach dem ursprünglichen Eintrag von Sans-Avoir - zustimmen; der Artikel müsste unbedingt vollständig überarbeitet werden. Wobei ich "poème en vers libre" eben nicht mit "Prosagedicht übersetzen würde, sondern mit "Gedicht in freien Versen" s.u.. Hölderlins "Hyperion" ist ganz bewusst ein (Brief-)Roman (auch wenn Suzette Gontard es als "Gedicht" bezeichnet), der natürlich Poesie vom Feinsten ist und viele poetische Elemente der Lyrik enthält (nicht umsonst wurden neben dem lyrischen "Schicksalslied" Prosa-Elemente daraus von Karl Marx 1952 vertont "Und endet doch alles mit Frieden"). Das ist bei Novalis "Hymnen an die Nacht", die sicher das frühe Beispiel von "Prosagedicht" im Deutschen sind (gut 50 Jahre vor den frz. Beispielen im Artikel), ganz anders; hier beginnt die romantische Auflösung der poetischer Grenzen. Schon vom Titel her und auch mit Blick auf die beiden Versionen kann man hier sehr gut exemplifizieren, was unter "Prosagedicht" - auch in Abgrenzung zu "freien Versen" - verstanden werden kann. Und wo Lilienkron in seinen "Adjudantenritten" Prosagedichte geschrieben haben soll, erhellt sich mir überhaupt nicht.
Gebundene Sprache, die eindeutig Verse absetzt, mögen sie noch so frei erscheinen, ist keine Prosa und repoduziert keine Prosagedichte sondern Gedichte in freien Versen! Auch bei Grass und anderen im Artikel Genannten nicht.
Also bitte NEU SCHREIBEN! So kann der Artikel nicht in einer Enzyklopädie stehen bleiben.
Man könnte mir entgegnen: "Dann schreib doch!" - wenn das in diesem Fall so einfach wäre... --Tschionatulander (Diskussion) 14:32, 9. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Prosagedicht. Man darf die herkömmliche Version des Ursprungs des Prosagedichts nicht kritiklos hinnehmen. Die deutsche Romantik hat eigentlich in dieser hybriden Gattung seit der Romantik vorgearbeitet: Hölderlins 'Hyperion' und Novalis' 'Hymnen an die Nacht' sind als Modelle für die spätere Entwicklung in der sog. 'Neuromantik' anzusehen. Nietzsches 'Also sprach Zarathustra' weist zeitgleich zu Lilienkron frühe Versuche in dieser Gattung auf. Noch früher dichtet Heine in seinen einflussreichen 'Reisebildern' (Die Nordsee, Ideen.Das Buch Le Grand) einzelne Kapitel als Prosagedichte. Weiterhin dürfen wir bei Stifter (Der Nachsommer) wiederholt Passagen von erhöhter dichterischer Qualität als Prosagedichte auffassen. Die Namen Stefan George, Rilke und Hugo von Hofmannsthal dürfen bei keiner Aussage über diese Form fehlen. (nicht signierter Beitrag von 95.89.87.0 (Diskussion | Beiträge) 18:06, 20. Dez. 2009 (CET)) Beantworten

Als neuere deutsche Vertreter des Prosagedichts traten mit ihren lyrischen Werken vor allem Erich Fried, Günter Grass und Hans Magnus Enzensberger, aber auch Günter Bruno Fuchs auf. Ihre Werke wurden weltweit rezipiert und insbesondere Erich Fried, Günter Grass und Hans Magnus Enzensberger wurden mit Literaturpreisen ausgezeichnet. --Mha1213 04:31, 18. Jul. 2011 (CEST)Beantworten