Eva L’Arronge

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Eva L’Arronge auf einer Fotografie von Gregor Harlip

Eva Maximiliane Leopoldine[1] L’Arronge (* 12. April 1907 in Regensburg; † 17. August 1996 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin, Tänzerin und Hörspielsprecherin.

Eva L’Arronge stammte aus einer Künstlerfamilie. Ihr Großvater war der Schauspieler und Theaterdirektor Theodor L’Arronge (1812–1878), ihr Vater der Schauspieler Richard L’Arronge (1869–1942), von 1919 bis 1920 Leiter des Theaters Regensburg. Auch ihre Mutter Adeline Lorjé sowie die Tante Betty L’Arronge (1845–1936) arbeiteten als Schauspielerinnen. Eva L’Arronges Onkel war der bekannte Bühnenautor und Theaterkritiker Adolph L’Arronge.

Eva L’Arronge stand als Sängerin und Schauspielerin auf den Bühnen Berlins. Da sie in der Zeit des Nationalsozialismus den geforderten Ariernachweis nicht erbringen konnte, erhielt die Künstlerin zunächst eine gesonderte Arbeitserlaubnis. Später wurde ihr diese Genehmigung jedoch wieder entzogen.[2] Auch die in den 1930er Jahren begonnene Filmkarriere konnte nicht fortgeführt werden. Bis dahin hatte L’Arronge in Komödien wie Die Koffer des Herrn O.F. mit Peter Lorre und in Carl Froelichs Historienfilm Luise, Königin von Preußen mit Henny Porten und Gustaf Gründgens mitgewirkt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges blieb sie in diesem Medium ein seltener Gast. Einen letzten Filmauftritt absolvierte sie 1949 in Richard Eichbergs Die Reise nach Marrakesch.

Dagegen war L’Arronge seit den 1950er Jahren umfangreich als Hörspielsprecherin tätig, beispielsweise in der Arthur-Conan-Doyle-Adaption Silberstrahl mit Peter Pasetti als Meisterdetektiv Sherlock Holmes. In den Biene-Maja-Adaptionen Himmelsvolk das Plattenlabels Auditon sprach sie sogar gemeinsam mit ihrer Mutter Adeline Lorjé.

Später zog sich Eva L’Arronge ins Privatleben zurück. Sie starb 1996 in Berlin.[3]

Filmografie (Auswahl)

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(Quelle:[4])

  • Deutscher Bühnen-Verein und Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnen-Jahrbuch. F. A. Günther & Sohn, Berlin.
  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 2: Hed–Peis. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1960, DNB 451560744, S. 959.
  • Paul Stanley Ulrich: Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz und Musik. Band 1, Berlin-Verlag Arno Spitz, Berlin 1997, S. 1039.

Einzelnachweise

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  1. Stadtarchiv Regensburg, Geburtsregister Standesamt Regensburg, Nr. 361/1907.
  2. Lilian Karina, Marion Kant: Hitler's Dancers. German Modern Dance and the Third Reich. Berghahn Books, New York 2004, S. 305.
  3. Stadt Berlin, Sterberegister Standesamt Tiergarten von Berlin, Nr. 976/1996, zitiert nach dem amtlichen Vermerk im Geburtsregister.
  4. ARD-Hörspieldatenbank. ARD, abgerufen am 24. Juni 2020.