Franz Ulrich Göttlicher

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Begründung: Keine Relevanz als Maler erkennbar. die Ausstellungen sind nicht relevanzstiftend, die Kataloge/Literatur auch nicht. Und sonst ist da auch nicht viel, was Relevanz stiften könnte. --Kurator71 (D) 12:27, 18. Mai 2024 (CEST)

Franz Ulrich Göttlicher im Gespräch mit Christoph Paulus 2022

Franz Ulrich Göttlicher (* 2. Mai 1977 in Kassel) ist ein deutscher Maler.

Während seiner Studienzeit an der Kunstakademie Münster erlangte er Bekanntheit durch seine Bilder der „Gefühlserbschaften“, die sich mit der transgenerationalen Weitergabe von Traumata aus Kriegs- und Nazizeit beschäftigen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Ulrich Göttlicher entstammt einer Familie, die das Sudetenland nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen musste. Die Kriegs- und Fluchterlebnisse der Großeltern und Eltern prägten seine Kindheit. Von 1998 bis 1999 lebte er in Jerusalem, wo er mit dem israelisch-palästinensische Konflikt in Berührung kam. 1999 begann er ein Studium an der Freien Kunstakademie Rhein/Ruhr in Essen. 2000 wurde er an der Kunstakademie Münster angenommen und studierte ab 2001 bei Hermann-Josef Kuhna, der ihn 2004 zum Meisterschüler ernannte. Parallel zu seinem Kunststudium studierte er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Geschichte. 2006 schloss er ein Studium mit der ersten Staatsprüfung ab. 2007 hatte er seine Abschlussprüfung im Studiengang Freie Kunst. Für sein zweites Staatsexamen ging er nach Berlin und arbeitete dort als Lehrer. Seit 2015 ist Franz Ulrich Göttlicher freischaffender Künstler.

Sein Zwillingsbruder ist der CDU-Landtagsabgeordnete in Hessen Hans Christian Göttlicher.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Ulrich Göttlicher zeichnete als Kind Bilder von Schlachten und gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Die Eindrücke in Israel waren der Ausgangspunkt für sein Bild Pfadfinder, mit dem seine Werkreihe der Gefühlserbschaften begann. Diese verursachte an der Kunstakademie Münster starke Kontroversen: „Über die Bilder von Göttlicher gab es an der Kunstakademie heftigen Streit. Einzelne missverstanden sie, ohne ihre Ironie und Brüche zu sehen, als bedenkliche Annäherung an nationalsozialistische Muster. Andere erkannten dahinter die alte künstlerische Strategie der Kritik durch Affirmation und wiesen auf Anselm Kiefer und Syberberg hin. Bazon Brock fand darin einen schmalen Weg, auch heute noch Historienbilder zu malen.“[1]

Hermann-Josef Kuhna beschreibt die Bilder: „Es gelingt Göttlicher durch eine Malweise, die sich zwischen dumpfer Mulmigkeit und zwielichtiger Helligkeit und flackerndem Leuchten bewegt, eine bitter-gemeine Bildwirkung zu erzielen. (…) Mir ist kein deutscher Nachkriegskünstler bekannt, der so direkt, so gradlinig präzise und ätzend in der Malerei mit derselben der Naziära und deren Verherrlichungen abgerechnet hat.“[2]

Seit 2015 interessiert ihn vermehrt das Tiermotiv, insbesondere Singvögel.[3] 2024 experimentierte Franz Ulrich Göttlicher verstärkt mit abstrakter Malerei.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002 Heimat, Heimatmuseum Jesteburg
  • 2003 Krieg, 3 x gesehen, Kunstverein Region Dahlenburg[4]
  • 2005 Plain-Air Görzow Wlkp. 2005, Polen
  • 2009 Götter, Mythen und Titanen, Lüdinghausen
  • 2017 Von Helden & Mäusen, Berliner Zimmer
  • 2019 Die unerträgliche Farbigkeit des Seins, Burg Lüdinghausen

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Ulrich Göttlicher: Die unerträgliche Farbigkeit des Seins. 2019
  • Erbschaften – Franz Ulrich Göttlicher: Arbeiten 2002–2004. Eigenverlag, Berlin 2022

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manfred Schneckenburger: Patina und Propagandaklischees. In: WGZ-Bank Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank eG (Hrsg.): Klasse! Malerei von Meisterschülern der Klasse Kuhna / Kunstakademie Münster. Düsseldorf 2004, S. 22.
  2. Hermann-Josef Kuhna: Gutachten zum Vorschlag der Kunstakademie Münster für die Studienstiftung des Deutschen Volkes. In: Göttlicher, F. U. (Hrsg.): Erbschaften - Franz Ulrich Göttlicher: Arbeiten 2002-2004. 2., überarbeitete Auflage. Berlin 2022, S. 6.
  3. Manfred Schneckenburger: Rede anlässlich der Ausstellung Auch BAD BOYS haben Haustiere in der Galerie Hoffmann. In: Göttlicher, F. U. (Hrsg.): von Helden & Mäusen. Berlin 2017, S. 8.
  4. Kunstverein Region Dahlenburg e.V., Programm 2003