Gefäll

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gefäll
Koordinaten: 50° 18′ N, 9° 59′ OKoordinaten: 50° 18′ 17″ N, 9° 59′ 14″ O
Höhe: 376 m
Fläche: 5,89 km²
Einwohner: 567 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 96 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 97705
Vorwahl: 09701
Gefäll (Bayern)
Gefäll (Bayern)

Lage von Gefäll in Bayern

Dorflinde

Gefäll ist ein Ortsteil des Marktes Burkardroth im Landkreis Bad Kissingen in Bayern, Regierungsbezirk Unterfranken. Das Dorf hat ca. 600 Einwohner. Zu der bis 1971 selbständigen Gemeinde und heutigen Gemarkung gehörten auch die Einzelanwesen Hartmühle und Metzenmühle. Sie lagen am linken Ufer der Kleinen Steinach, die den Ort im Süden umfließt und die die Gemarkungsgrenze (frühere Gemeindegrenze) im Süden bildet.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf Gefäll liegt nördlich von Burkardroth hinter Stangenroth, dem zweitgrößten Ortsteil von Burkardroth.

Durch Gefäll führt, von Stangenroth kommend, die KG 19 und mündet in der St 2267, die zum einen in die St 2290 mündet und zum anderen nach Premich führt. Südlich von Gefäll verläuft die B 286 zwischen Bad Kissingen und Bad Brückenau.

Der genaue Beginn der Besiedlung Gefälls ist unklar. Erstmals erwähnt wurde es 1574 bei der Erbhuldigung Julius Echters.

Im Jahr 1806 wurde ein erstes Schulgebäude errichtet, das ein Jahrhundert später neu gebaut wurde.

Im Deutschen Krieg von 1866 zwischen Preußen und Österreich logierte ein Bataillon der mit Österreich verbündeten bayerischen Truppen vom 8. bis 10. Juli in Gefäll. Am 10. Juli nahmen diese Truppen an der Schlacht bei Kissingen teil, in der sie der preußischen Armee unterlagen.[2]

1937 erhielt der Ort einen Kindergarten (zeitweise geschlossen), benannt nach dem Schutzpatron der Ortschaft, Sankt Antonius, und 1960 den Sportplatz an der Feuerbergstraße.

Am 1. Januar 1972 wurde Gefäll in den Markt Burkardroth eingegliedert.[3] Im Oktober 1971 hatten hierzu Befragungen und Abstimmungen in den nach Burkardroth eingemeindeten Dörfern stattgefunden; von den 160 abgegebenen Stimmen in Gefäll sprachen sich 113 zugunsten der Eingemeindung aus. Gefälls letzter Bürgermeister vor der Eingemeindung war Franz Bühner.

Bauwerke und Anlagen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St.-Antonius-Kirche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gefäller St. Antonius-Kirche entstand von 1853 bis 1862. Im Jahr 1862 spendete die Pariserin Victoire-Félicie Bailliot Gräfin von Béhague die Kirchbestuhlung. Der heutige Hochaltar und vermutlich auch die beiden Seitenaltäre der Kirche stammen vom Würzburger Bildhauer Heinz Schiestl. In den Jahren 1977/78 wurde die Kirche um zwei Seitenschiffe ergänzt. Am 12. Oktober 1998 verursachte ein Blitzeinschlag im Kirchturm Beschädigungen; die Reparaturen dauerten sechs Wochen.

Im Jahr 1908 wurden die Marienkapelle und die dazugehörige Lourdesgrotte gestiftet. Zu der Anlage gehören noch ein Kreuzdachbildstock von 1629 und ein Kruzifix von 1823.

Siehe: Liste der Baudenkmäler in Gefäll

Im Ort hält die Buslinie 8142 Premich–Bad Kissingen. Das internationale Fertighaus-Unternehmen WolfHaus hat seinen Sitz in der Ortschaft. Der Fußballverein DJK Gefäll spielt in der B-Klasse 3 des Kreises Rhön. Weitere Vereine sind die Freiwillige Feuerwehr Gefäll und der Gesangverein Harmonie.

Die Dorflinde an der Kreuzung Feuerbergstraße-Köhlerstraße ist in der Liste der Naturdenkmäler im Landkreis Bad Kissingen enthalten.

  • Josef Wabra: Führer durch die Kissinger Rhön. (= Landeskundliche Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Rhön/Saale. Heft 10). Landkreis Bad Kissingen, Bad Kissingen 1968, DNB 720289777, S. 211–215.
Commons: Gefäll – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Einwohnerzahlen in Burkardroth. In: Burkardroth.de. 31. Dezember 2023, abgerufen am 1. März 2024.
  2. Josef Rindfleisch (Hg.), Geschichte des königlich bayerischen 15. Infanterie-Regiments, Neuburg 1867, S. 18
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 426.