Georg August Grotefend

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Georg August Grotefend (* 2. März 1832 in Lingen (Ems); † 7. Dezember 1903 in Marburg) war ein deutscher Schriftsteller und Jurist.

Georg Arnold August Grotefend war das vierte von sieben Kindern des späteren Direktors am Göttinger Gymnasium, August Grotefend (1798–1836), und seiner Ehefrau Luise geb. Nöldeke (1802–1875). Nach dem frühen Tod des Vaters wuchs er bei seinem Onkel Carl Nöldeke (1800–1866) auf; er bestand sein Abitur 1850 am Gymnasium in Lingen, wo der Onkel damals Direktor war. Später zog er nach Bremen.

Zum Studium der Rechte ging er nach Göttingen zurück.[1] Während der Studienzeit lernte er weiter intensiv Latein, wodurch er sich einen großen Wortschatz aneignen konnte und diese Sprache später wie eine Muttersprache beherrschte. Nach Abschluss des Studiums[2] trat er als Jurist in den hannoverschen Verwaltungsdienst; er war Auditor im Amt Lehe[3], wird anschließend als Amts-Assessor in Alfeld[4] und 1862 in Hoya auch als Amts-Assessor genannt. Ab 1863 war er dann als Amts-Assessor in Sulingen tätig.[5]

Nach der preußischen Annexion Hannovers war er übernommen worden und fand unter anderem in Trier Verwendung, wo er am 21. Juni 1864 Lina Strippelmann heiratete, Tochter des Obergerichtsrats in Kassel und späteren Geh. Archivrats in Marburg Dr. jur. G. F. L. Strippelmann. Ab 1875 erscheint er als Regierungsrat in Düsseldorf, mal in der Abteilung I (Innere Verwaltung) zuletzt 1878 in der Abteilung II (Kirchen- und Schulwesen) beim Regierungspräsidenten, ab 1880 wird er beim Regierungspräsidenten in Trier, wieder in Abteilung I und dann hauptsächlich II bis 1899, zuletzt ab 1890 als „Geheimer Regierungsrat“ geführt. Mit dem Ruhestand 1890 nach Marburg gezogen.

Neben seiner amtlichen Tätigkeit wurde er seit den 1870er Jahren bekannt als Verfasser von Werken zum preußische Verwaltungsrecht und als Herausgeber einer halb-offiziellen Sammlung preußischer und deutscher Gesetze, Verordnungen und Erlasse, die – über seine Herausgeberschaft hinaus – bis 1919 erschien.

  • Die Vorfahren und Nachkommen von Johann Christian Grotefend († 1813). Für den Grotefendʼschen Familienverband zusammengestellt vom Familienarchivar [Hermann Grotefend]. Schwerin 1901. (PDF)
  • Wilhelm Rothert: Die sieben Grotefends. In: Allgemeine hannoversche Biographie, Band 2: Im alten Königreich Hannover 1814–1866. Hannover 1914, S. 186‒198 und 535f. (hier: S. 192.)
  • Gottfried Asselmann: Zur Erinnerung an G. A. Grotefend, Königlichen Geheimen Regierungsrat. Auf Grund von Aufzeichnungen aus seinem Nachlaß mit Porträt und Faksimile. Lübben 1904. (Bibliotheksnachweis)

Einzelnachweise

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  1. Eingeschrieben als „Georg Arnold August Grotefend“ am 15. April 1850 (Die Matrikel der Georg-August-Universität zu Göttingen 1837–1900. Hildesheim 1974, S. 138). Er bezog kurze Zeit ein Stipendium des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen (Fürstlich Schwarzb. Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 4. Mai 1850, S. 198).
  2. Letztmals im Verzeichniß der Studirenden im Wintersemester 1853/54, S. 15.
  3. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover auf das Jahr 1859, S. 548.
  4. Hof- und Staatshandbuch für Hannover 1860 und 1861
  5. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover auf das Jahr 1863, S. 557, 1865, S. 569; auch 1867.