Georg Schulze (Lehrer)

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August Edmund Paul Georg Schulze (* 31. Mai 1846 in Berlin; † 1932) war ein deutscher Lehrer und Schulleiter, Philologe, Germanist und Sanskritforscher.

Georg Schulze war als Angehöriger des Garde-Füsilier-Regiments im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 in den Gefechten bei St. Privat und Sedan sowie bei der Belagerung von Paris eingesetzt.[1]

Er promovierte 1867 an der Universität Göttingen mit einer Ludwig Weiland gewidmeten Arbeit zum Thema Über das Verhältniss des Ζ zu den entsprechenden Lauten der verwandten Sprachen. Auf seine darin enthaltenen Einwendungen gegen Georg Curtius’ Darstellung unterzog dieser im zweiten Band seiner Studien zur griechischen und lateinischen Grammatik von 1869 einer eingehenden Prüfung.[2][3] Schulze disputierte öffentlich am 7. August 1867 zum Thema Ueber den dentalen Vorschlag des Jod.[4]

Im Sommer 1876 wurde er am Französischen Gymnasium als Hilfslehrer beschäftigt und am 29. September 1876 am Berliner Leibniz-Gymnasium angestellt. 1881 wurde er zum Oberlehrer befördert, 1884 zum Rektor der I. Städtischen Höheren Bürgerschule in Berlin-Charlottenburg ernannt.[5] Sein Schwerpunkt dort war es, das „praktische Können der Schüler zu pflegen und zu fördern, ohne auch nur im geringsten das notwendige Maß des Theoretisch-Wissenschaftlichen im Sprachunterrichte zu beeinträchtigen.“[6] Ab Ostern 1888[5][7] bis zu seiner Zurruhesetzung am 1. April 1912 war er Direktor des Französischen Gymnasium zu Berlin.[1] Nach ihm wurde Albert Gottschick provisorisch zum Direktor ernannt, der selbst kein Französisch konnte, und man strich das Französische als Unterrichtssprache.[8]

Georg Schulze war seit 1878 verheiratet mit Olga Schulze, geborene Tirpitz, eine Schwester Alfred von Tirpitz’. Aus der Ehe des gemeinsamen Sohnes Erich Edgar Schulze mit Marie Luise Boysen ging der Widerstandskämpfer Harro Schulze-Boysen hervor.[9] Ein weiterer Sohn war Werner Schulze.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. a b Hans Coppi: Harro Schulze-Boysen – Wege in den Widerstand. Koblenz 1995 [2. Aufl.], S. 19. ISBN 3-923532-28-8.
  2. Ueber Zeta und Delta als Vertreter eines ursprünglichen Jod im Griechischen. In: Georg Curtius: Studien zur griechischen und lateinischen Grammatik. Zweiter Band. S. Hirzel, Leipzig, 1869, S. 181.
  3. Georg Curtius: Grundzüge der griechischen Etymologie. Dritte Auflage. B. G. Teubner, Leipzig 1869, S. 570, Fußn.
  4. Nachrichten von der K. Gesellschaft der Wissenschaften und der Georg-Augusts-Universität zu Göttingen aus dem Jahre 1868. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Göttingen 1868, S. 296.
  5. a b I: Direktor. In: Festschrift zur Feier des 200 Jährigen Bestehens. Festschrift, Französisches Gymnasium Berlin, A, Haack, NW., Berlin 1890, S. 122. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  6. Pädagogischer Jahresbericht. 46 (1894), S. 656.
  7. Jahresberichte über das Höhere Schulwesen. 2 (1887), R. Gaertner, Berlin 1888, S. 98.
  8. Festschrift zur Feier des 260jährigen Bestehens des Französischen Gymnasiums. Collège français, fondé en 1689. Französisches Gymnasium, Berlin 1949, S. 93.
  9. F. W. Euler: Alfred v. Tirpitz und seine Ahnen. In: Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete. 55. Jg. 1989, S. 83.
  10. ddb
  11. Zentralblatt für die gesamte Unterrichts-Verwaltung in Preußen. Jahrg. 1906, Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten, S. 668.
  12. Literarisches Zentralblatt fűr Deutschland. Bd. 61 (1910), Edward Avenarius.
  13. Deutsches Philologen-Blatt. 20 (1912), Quelle & Meyer
  14. Literarisches Zentralblatt fűr Deutschland. Bd. 63 (1912), Edward Avenarius.