Hasselberg (Radewege)

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Hasselberg

Der Hasselberg von Südosten

Höhe 58,8 m ü. NHN
Lage Brandenburg, Deutschland
Gebirge Nauener Platte
Koordinaten 52° 29′ 12″ N, 12° 35′ 29″ OKoordinaten: 52° 29′ 12″ N, 12° 35′ 29″ O
Hasselberg (Radewege) (Brandenburg)
Hasselberg (Radewege) (Brandenburg)
Typ Endmoräne

Der Hasselberg ist eine 58,8 m ü. NHN hohe, eiszeitlich geprägte Erhebung nahe dem Dorf Radewege in der Gemeinde Beetzsee im Norden des Landkreises Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Über den Osthang verläuft die Gemeindegrenze zu Beetzseeheide. Auf dem Hasselberg wurden mehrere bedeutende prähistorische Urnengräberfelder entdeckt.

Der Hasselberg entstand während der letzten, der Weichselkaltzeit. Von Nordosten nach Mitteleuropa vordringende Eismassen formten den Höhenzug der Nauener Platte. Teil dieser Hochfläche ist der Hasselberg, den das Inlandseis als Stauchmoränenkomplex aufwarf.[1] Der Hasselberg entstand an der Eisrandlage 2 der Brandenburg-Phase mit der Linie Schwarzer Berg – Hasselberg – WasenbergWeinbergGötzer Berg.[2]

Hängegefäß, Havelländischen Kultur, Museum für Vor- und Frühgeschichte

Der Hasselberg wurde in prähistorischer Zeit als Beerdigungsplatz genutzt. So fand man auf ihm einen der größten Urnengräberfriedhöfe des Elbe-Havelgebietes und der Gegend um die Stadt Brandenburg. Die Funde konnten in die späte römische Kaiserzeit bis zum Beginn der Zeit der Völkerwanderung datiert werden. Zumeist wurden schalenförmige Urnen ohne Beigaben gefunden. Ein Einzelfund war beispielsweise eine Fibel, die der Gegend um Niemberg zuzuschreiben ist und eine Gürtelschnalle. Die gemachten Funde wurden ins 3. bis ins 5. Jahrhundert datiert. Neben diesen Urnengräbern konnten am Hasselberg weitere Gräber aus der Steinzeit gesichert werden, die der Havelländischen Kultur zugeordnet wurden.[3] Die Fundstellen sind als Bodendenkmal ausgewiesen.[4]

Prähistorisch wurde der Hasselberg als Begräbnisplatz genutzt. In der Neuzeit wurden seine warmtrockenen Lagen eine Zeit lang für den Weinbau genutzt.[5] Seit einer Aufforstung ist der Hasselberg mit einem ausgedehnten Kiefernforst bewachsen. Weiterhin wird er wie der nahe Beetzsee von der Bevölkerung für Erholungszwecke genutzt. So gibt es zwischen Seeufer und Berg einen Campingplatz.[6] Am Südhang befindet sich die Grundschule Radewege „Am Beetzsee“.[7]

Die hüglige Erhebung des Hasselbergs liegt im Landschaftsschutzgebiet Westhavelland und im Naturpark Westhavelland. Daneben ist er Teil des SPA-Gebietes Mittlere Havelniederung.[8]

Einzelnachweise

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  1. Sebastian Kinder und Haik Thomas Porada (Hrsg.): Brandenburg an der Havel und Umgebung. 2006, S. 5, 7, 138, ISBN 978-3-412-09103-3.
  2. Sebastian Kinder und Haik Thomas Porada (Hrsg.): Brandenburg an der Havel und Umgebung. 2006, S. 298, Abb. 72, ISBN 978-3-412-09103-3.
  3. Sebastian Kinder und Haik Thomas Porada (Hrsg.): Brandenburg an der Havel und Umgebung. 2006, S. 140, ISBN 978-3-412-09103-3.
  4. Denkmalliste des Landes Brandenburg; Landkreis Potsdam-Mittelmark; Bodendenkmale (Memento des Originals vom 6. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bldam-brandenburg.de. Eingesehen am 7. Januar 2014
  5. Sebastian Kinder und Haik Thomas Porada (Hrsg.): Brandenburg an der Havel und Umgebung. 2006, S. 25, Abb. 9 (Entwurf H.-D. Krausch), ISBN 978-3-412-09103-3.
  6. Gemeinde Beetzseeheide; Campingplatz Butzow. Eingesehen am 29. Mai 2014.
  7. Grundschule "Am Beetzsee" in Radewege. Eingesehen am 29. Mai 2014.
  8. Teilblatt Nordwest Schutzgebiete. (PDF) In: Landkreis Potsdam-Mittelmark Landschaftsrahmenplan. Büro für Umwelt- und Landschaftsplanung, archiviert vom Original am 7. August 2011; abgerufen am 16. Oktober 2013.