Julius Krusewitz

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Julius Krusewitz (* 6. Mai 1850 in Wulsbüttel; † 25. Mai 1923 in Gotha) war ein deutscher Architekt, Fachlehrer und Autor.

Grabstätte der Familie Krusewitz auf dem Hauptfriedhof in Gotha

Krusewitz wurde als Sohn eines Pastors in Wulsbüttel nahe Cuxhaven geboren und studierte nach Abschluss einer kaufmännischen Lehre in Zürich und Berlin Architektur. Danach vertiefte er seine beruflichen Kenntnisse in Zürich und Wien. Von 1876 bis 1883 lehrte er an der Baugewerkschule Buxtehude, während dieser Jahre wurde er ein Semester beurlaubt für eine Studienreise nach Italien, Frankreich und Großbritannien. Von 1883 bis 1920 war er Lehrer an der Herzoglichen Baugewerbe- und Handwerkerschule Gotha. Schwerpunkte seiner Lehrtätigkeit waren Technisches Zeichnen und Baukonstruktion. Für viele Bauten – u. a. in Gotha, Friedrichroda, Zella und Mehlis – schuf er die Entwürfe.[A 1] Charakteristisch für seine Bauten sind mit Säulen dekorierte Fassaden. Einige seiner Objekte schuf er zusammen mit seinem Lehrerkollegen Adolf Opderbecke. Krusewitz betätigte sich auch als autodidaktischer Maler, Bildhauer und Holzschnitzer und schrieb auch Fachbücher, z. T. mit seinem Kollegen Hans Issel, über den Fassadenbau im Altertum und in der Renaissance. Anlässlich der 100-Jahr-Feier der Gothaer Baugewerbe- und Handwerkerschule im Jahr 1905 wurde Krusewitz der Professoren-Titel verliehen.

Im Jahr 1920 wurde Krusewitz beim Kapp-Putsch als Unbeteiligter angeschossen. Er starb im Alter von 73 Jahren in Gotha und wurde in der Grabstätte seiner Familie auf dem Hauptfriedhof Gotha bestattet.

Krusewitz kam durch seine Arbeit zu einigem Wohlstand und vermachte der Stadt Gotha 300.000 Mark für gemeinnützige Zwecke. Heute erinnert eine Straße in Gotha-Sundhausen an ihn.

Bauten und Entwürfe

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Bild
Geo-Daten
Bezeichnung Adresse Datierung Anmerkungen

Standort
Ernststraße 11 1900 Seit 1904 wohnte hier der ehemalige Generaldirektor der Gothaer Waggonfabrik, Albert Kandt. 1908 wurde er Eigentümer des Hauses und wohnte hier bis zu seinem Tod im Jahre 1926.
(laut Auskunft des Stadtarchivs Gotha vom 27. Juli 2015)

Standort
Ernststraße 14 1900

Standort
Burgfreiheit 23 /
Walthershäuser Straße
Ende 19. Jhdt. Wohn- und Geschäftshaus mit Drogerie Orschel (heute Versicherungsbüro) im Erdgeschoss

Standort
Gaststätte „Gastmahl des Meeres Ekhofplatz / Schwabhäuser Straße Ende 19. Jhdt. Das Gebäude wurde für den Gastronom Wilhelm Blaase errichtet. Nach 1945 wurde der Betrieb verstaatlicht, Blaase fungierte als Geschäftsführer. Später hieß das Lokal HO-Gaststätte „Freundschaft“. In den 1970er-Jahren entstand die Fischgaststätte „Gastmahl des Meeres“. Nach der Wende fand sich ein Investor aus Gotha, der das Haus sanieren ließ und darin das Hotel „Sankt Gambrinus“ mit dem Restaurant „Fischerstube“ etablierte, doch in Insolvenz ging. Auch der Nachfolger konnte das stolze Haus nicht aus den roten Zahlen holen. Das Stadtplanungsamt teilt mit, dass sich das Gebäude in einem recht guten Zustand befinde und man suche einen Nutzer.(Thüringer Allgemeine, Ausgabe Gotha, vom 6. April 2013, S. 16)

Standort
Kaufhaus Feldmann Erfurter Straße 19 Ende 19. Jhdt. Neorenaissance, unter Denkmalschutz

Standort
Kaufhaus Feldmann Erfurter Straße 20 Ende 19. Jhdt. Wasserbettenhaus, Neorenaissance, unter Denkmalschutz

Standort
Hauptmarkt 2, Erdgeschoss 1885 dekoratives Erdgeschoss der Innungshalle am Hauptmarkt 2, von Krusewitz und Opderbecke 1885 umgestaltet, unter Denkmalschutz, Restaurant Bellini im Ratskeller

Standort
Villa Brand Oststraße 47

Standort
Querstraße 7 Ende 19. Jhdt. Merkur-Drogerie (heute Reisebüro); Merkur-Skulptur an der Fassade im 1. Obergeschoss

Standort
Siebleber Straße 12 1895? Umbau eines um 1780 errichteten Ackerbürgerhauses mit Erdgeschossfassade nach Entwurf von Julius Krusewitz; Obergeschoss und Dach mit Aufbauten in barockem Erscheinungsbild erhalten; 1866 Wohnung von Hofzahnarzt Dr. Meister, 1895 Möbelgeschäft von Schreinermeister Louis Lux, 1993 umfassende Sanierung

Standort
Reinhardsbrunner Straße 14 1898 Wohnhaus, unter Denkmalschutz, 2008 renoviert; Der Stil des reich dekorierten Baukörpers entspricht der italienischen Palazzo-Architektur. Besonders im Treppenhaus ist die bauzeitliche Raumausstattung erhalten. Der Massivbau mit Mezzanin befindet sich in straßenbildprägender Ecklage.

Standort
Herzog-Ernst-Schule Reinhardsbrunner Straße 19 1888 1888 mit Landes-Lehrerseminar, heute Kooperative Gesamtschule Herzog Ernst, unter Denkmalschutz

Standort
Anbau Ecke Marktstraße 17 / Lutherstraße 1 1902 Geschäftshaus der Papierhandlung J. F. Thomas Wwe., heute SparDaBank (linker Gebäudeteil)

Standort
Lutherstraße 4–6 1903 Wohn- und Geschäftshaus mit Sparkasse (ehemals Kreissparkasse Gotha)
Standort Waltershäuser Straße 1 1896 Wohn- und Bürogebäude des Fabrikanten Philipp Harjes; nicht erhalten

Standort
Waltershäuser Straße 8 Ende 19. Jhdt. Fassaden in den 1970er-Jahren durch rigorose Sanierungsmaßnahmen zerstört

Standort
Waltershäuser Straße 10 Bauzeit 1895–1898 Buchbinderei Spintler, jetzt Buchhandlung Euchler & Antiquariat, Fassaden in den 1970er-Jahren durch rigorose Sanierungsmaßnahmen zerstört

Standort
Waltershäuser Straße 24 Ende 19. Jhdt. Postamt III

Standort
„Villa Sylvia“ am Kienberg Luisenthal, Wölfiser Straße 4 1899 Villa für Minna Maelzer (1849–1922; aus Suhl), Witwe des Ohrdrufer Unternehmers August Maelzer (1844–1892) mit 745 m² Wohnfläche; später Kinderkurstätte, heute Privatwohnungen
  • Der Fassadenbau der deutschen Renaissance. Eine Sammlung der schönsten Motive des Fachwerks- und Steinbaues im 16. Jahrhundert und in unserer Zeit. Scholtze, Leipzig 1884. (Mappenwerk, gemeinsam mit Hans Issel)
  • Ornamentale Skizzenblätter. Halle an der Saale 1887.
  • Helmut Roob, Günter Scheffler: Krusewitz, Julius. In: Dies.: Gothaer Persönlichkeiten. Taschenlexikon. 2. Auflage. RhinoVerlag, Ilmenau 2006, ISBN 3-932081-37-4, S. 78f.

Weitere Quellen

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  • Unterlagen des Architekten Julius Krusewitz beim Museum für Regionalgeschichte und Volkskunde in Gotha, Inventar-Nr. 20599 (anscheinend eigenhändige Schriftstücke und Fotografien aus dem Nachlass)
  1. Recherchen des Autors in Friedrichroda und Zella-Mehlis brachten hierzu keine Bestätigung.