Korpsabteilung

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Als Korpsabteilung wurden provisorische Großverbände der deutschen Wehrmacht in Divisionsgröße bezeichnet, die in den Jahren 1943 und 1944 aufgestellt wurden.

Während des Deutsch-Sowjetischen Krieges erlitten die Verbände der deutschen Wehrmacht im Verlauf des Jahres 1943 große Verluste. Dies betraf vor allem die deutschen Infanteriedivisionen, die dem vermehrten Artillerie- und Panzereinsatz der Roten Armee zunehmend hilflos gegenüberstanden. Die Verluste konnten bei vielen Divisionen nicht mehr durch neue Soldaten ersetzt werden, sodass deren Einsatzstärken und Kampfkraft drastisch absanken.[1]

Mit Wirkung vom 2. November 1943 wurden deshalb erstmals jeweils drei dezimierte Divisionen zu Korpsabteilungen zusammengelegt. Diese Korpsabteilungen waren als „Infanterie-Division neuer Art“ gegliedert, wobei die Regimenter als Divisions-Gruppen bezeichnet wurden. Sie führten jedoch zur Feindtäuschung die Kommandozeichen von Korps.[1] Um die Tradition zu wahren und eine eventuelle Wiederaufstellung zu erleichtern, führten die drei Divisions-Gruppen die Nummer und die Ersatztruppenteile der Division aus der sie hervorgegangen waren. Das Artillerieregiment und die anderen Divisionstruppen führten die Nummer und Tradition der ersten der drei Ausgangsdivisionen fort, welche auch den Stab der Korpsabteilung bildete. Infolge der sich weiter verschlechternden Kriegslage wurde eine Wiederaufstellung der Divisionen utopisch. Sämtliche noch existierenden Korpsabteilungen wurden später in Infanterie-Divisionen umbenannt und die Nummern und Traditionen der jeweils 2. und 3. Ursprungsdivision erloschen.

Bei der Heeresgruppe Süd wurden die Korpsabteilungen "A", "B" und "C", bei der Heeresgruppe Mitte die Korpsabteilungen "D" und "E" aufgestellt. Im März 1944 wurde bei der Heeresgruppe Südukraine die Korpsabteilung "F" gebildet. Letztmals wurden Korpsabteilungen "G" und "H" nach der katastrophalen Niederlage der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944 gebildet. (→Operation Bagration)

Liste der Korpsabteilungen

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  • Veit Scherzer (Hrsg.): Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg. Band 1: Formationsgeschichte des Heeres und des Ersatzheeres 1939 bis 1945. Scherzers Militär-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-11-0.
  • Rolf Hinze: Ostfrontdrama 1944. Rückzugskämpfe Heeresgruppe Mitte. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01138-7.
  • Wolfgang Lange: Korpsabteilung C vom Dnjeper bis nach Polen, (November 1943 – Juli 1944). Kampf einer Infanterie-Division auf breiter Front gegen große Übermacht. Kampf im Kessel und Ausbruch. Verlag Vowinckel, Neckargemünd 1961 (Die Wehrmacht im Kampf 28).

Einzelnachweise

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  1. a b Scherzer: Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg, S. 277
  2. a b c Scherzer: Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg, S. 278
  3. a b Scherzer: Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg, S. 280
  4. Scherzer: Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg, S. 290
  5. a b Scherzer: Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg, S. 306
  6. Hinze: Ostfrontdrama 1944, S. 434 ff.