LaVal-Haftscheibenfledermaus

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LaVal-Haftscheibenfledermaus
Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Hasenmaulartige (Noctilionoidea)
Familie: Thyropteridae
Gattung: Amerikanische Haftscheibenfledermäuse (Thyroptera)
Art: LaVal-Haftscheibenfledermaus
Wissenschaftlicher Name
Thyroptera lavali
Pine, 1993
Verbreitungsgebiet
Skizze des möglichen Verbreitungsgebiets

Die LaVal-Haftscheibenfledermaus (Thyroptera lavali) ist eine im Norden Südamerikas verbreitete Fledermaus in der Familie der Amerikanischen Haftscheibenfledermäuse. Das Typexemplar stammt aus der Region Loreto im Norden Perus.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist verglichen mit anderen Gattungsvertretern größer und kräftiger. Zusätzlich hat sie ein kürzeres Fell.[2] Die Gesamtlänge mit Schwanz beträgt 74 bis 87 mm, wobei der Schwanz 23 bis 31 mm einnimmt. Die LaVal-Haftscheibenfledermaus hat 4 bis 7 mm lange Hinterfüße sowie 8 bis 12 mm lange Ohren. Die kennzeichnenden Haftschalen am Daumen haben eine ovale Form. Auf der Unterseite besitzen die Haare zwei verschiedene Farbabschnitte.[3]

Die Unterarme sind 37 bis 41 mm lang sowie behaart und das Gewicht beträgt 4 bis 6 g. Das wollige Fell hat oberseits eine zimtbraune Farbe und auf der Unterseite kommt gelbbraunes Fell vor. Der Schwanz ragt etwas aus der Schwanzflughaut heraus. Am Fersensporn (Calcar) befinden sich oft kleine Hautlappen.[4]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der LaVal-Haftscheibenfledermaus sind Einzelfunde aus Venezuela, Ecuador, Peru und aus dem nordwestlichen Brasilien bekannt. Sie lebt im Hügelland zwischen 110 und 700 Meter Höhe. In Kolumbien waren bis zum Jahr 2016 nur Fossile dokumentiert. Diese Fledermaus lebt in tropischen immergrünen Wäldern mit spärlicher Untervegetation aus Büschen. Ein Fund in Ecuador erfolgte in einem Sumpf mit Palmen der Gattung Mauritia.[5]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Exemplare jagen in der Luft nach Insekten.[5] Ein Individuum ruhte in einer Palme. Funde von trächtigen Weibchen stammen aus dem Oktober und Weibchen mit milchführenden Zitzen sind von Januar und Februar bekannt. Am Amazonas werden die Nachkommen zu Beginn der Regenzeit geboren.[4]

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Möglicherweise wirken sich Landschaftsveränderungen in Teilen des Verbreitungsgebiets negativ aus. Die IUCN listet die Art mit ungenügende Datenlage (data deficient).[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Thyroptera lavali).
  2. Alfred L. Gardner (Hrsg.): Mammals of South America. Band I. University of Chicago Press, ISBN 0-226-28240-6, S. 394 (Thyroptera lavali).
  3. Velazco et al.: Extraordinary Local Diversity of Disk-winged Bats. (PDF-Download) In: AMERICAN MUSEUM NOVITATES. 2014, abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
  4. a b Wilson, Lacher Jr. & Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. 9 - Bats. Lynx Edicions, 2019, ISBN 978-84-16728-19-0, S. 422–423 (englisch).
  5. a b c Thyroptera lavali in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: Solari, S. & Velazco, P., 2016. Abgerufen am 29. Januar 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]