Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2001/400 m der Männer

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8. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 400-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 55 Athleten aus 40 Ländern
Austragungsort Kanada Edmonton
Wettkampfort Commonwealth Stadium
Wettkampfphase 4. August (Vorläufe)
5. August (Halbfinale)
6. August (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Avard Moncur (Bahamas BAH)
Silbermedaille Ingo Schultz (Deutschland GER)
Bronzemedaille Gregory Haughton (Jamaika JAM)
Das Commonwealth Stadium von Edmonton im Jahr 2005

Der 400-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2001 wurde vom 4. bis 6. August 2001 im Commonwealth Stadium der kanadischen Stadt Edmonton ausgetragen.

Weltmeister wurde Avard Moncur von den Bahamas.
Silber gewann der Deutsche Ingo Schultz.
Wiederum mit Bronze belohnt wurde wie schon bei den Olympischen Spielen 1996 und 2000 sowie den Weltmeisterschaften 1995 der Jamaikaner Gregory Haughton, der außerdem bei den Panamerikanischen Spielen 1999 Gold gewonnen hatte. Mit der 4-mal-400-Meter-Staffel seines Landes hatte er darüber hinaus 1995 WM-Silber, 1999 WM-Bronze, 1996 und 2000 jeweils Olympiabronze sowie bei den Panamerikanischen Spielen 1999 Gold errungen. Hier in Edmonton gab es für ihn mit der 4-mal-400-Meter-Staffel am Schlusstag noch einmal Bronze.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord[1] 43,18 s Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Michael Johnson WM 1999 in Sevilla, Spanien 26. August 1999
WM-Rekord

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Es wurden drei Landesrekorde aufgestellt:

Dieser Wettbewerb war durch zwei Dopingfälle belastet.

  • Der zunächst viertplatzierte Antonio Pettigrew (USA) gestand, ab 1997 Dopingmittel von Angel Heredia, einem mexikanischen Händler, bezogen zu haben, darunter Erythropoetin, auch bekannt als EPO, sowie Wachstumshormone. Daraufhin wurden ihm einige Resultate aberkannt, darunter seine beiden Ergebnisse von diesen Weltmeisterschaften über 400 Meter und 4 × 400 m – er war Mitglied des zunächst siegreichen US-Teams.[2]
  • Der zunächst im Halbfinale ausgeschiedene US-Amerikaner Jerome Young hat eine längere Dopingvergangenheit aufzuweisen bis lange nach diesen Weltmeisterschaften. Nach mehreren Verstößen unter anderem mit Erythropoetin wurden ihm 2004 zahlreiche Medaillen und Resultate – darunter auch von diesen Weltmeisterschaften – aberkannt und er erhielt eine lebenslange Sperre. Auch er war Mitglied der disqualifizierten ursprünglich siegreichen US-Staffel.[3]

Betroffen von diesen Dopingvergehen waren mehrere Athleten:

  • Ein im Halbfinale ausgeschiedener Läufer hätte über die Zeitregel am Finale teilnehmen können. Aufgrund von Zeitgleichheit bis auf die Hundertstelsekunde kamen dafür zwei Starter infrage. Beide hatten im ersten bzw. dritten Halbfinalrennen 45,14 s erzielt. Hier hätten die Tausendstelsekunden oder evtl. auch ein Ausscheidungslauf entscheiden müssen. Die beiden Teilnehmer waren:
  • Ein im Vorlauf ausgeschiedener Läufer hätte über seine Platzierung als Dritter im vierten Vorlauf am Halbfinale teilnehmen können. Dies war:
  • Ein weiterer im Vorlauf ausgeschiedener Läufer wäre über die Zeitregel im Halbfinale startberechtigt gewesen. Aufgrund von Zeitgleichheit bis auf die Hundertstelsekunde kamen zwei Starter infrage. Beide hatten im ersten bzw. vierten Vorlauf 45,82 s erzielt. Hier hätten die Tausendstelsekunden oder evtl. auch ein Ausscheidungslauf entscheiden müssen. Die beiden Teilnehmer waren:

Die Vorrunde wurde in sieben Läufen durchgeführt. Die ersten drei Athleten pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus drei zeitschnellsten Läufer – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Anmerkung zur Frage der Berechtigung zur Halbfinalteilnahme:
Die wegen Dopingvergehen lange später disqualifizierten Antonio Pettigrew und Jerome Young versperrten zwei Läufern die Teilnahme am Finale. Über seine Platzierung als Dritter im vierten Vorlauf hätte der Jamaikaner Sanjay Ayre sich als einer dieser beiden direkt für das Halbfinale qualifiziert. Für die weitere eigentliche Berechtigung zur Halbfinalteilnahme kommen der Tscheche Karel Bláha sowie Ato Modibo aus Trinidad und Tobago infrage, die mit jeweils 45,82 s aus dem ersten bzw. vierten Vorlauf bis auf die Hundertstelsekunde zeitgleich waren. Hier hätten die Tausendstelsekunden oder evtl. auch ein Ausscheidungslauf entscheiden müssen.

4. August 2001, 9:45 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Avard Moncur Bahamas Bahamas 44,88
2 Marcus La Grange Sudafrika Südafrika 45,20
3 Robert Maćkowiak Polen Polen 45,27
4 Anderson dos Santos Brasilien Brasilien 45,47
5 Karel Bláha Tschechien Tschechien 45,82 evtl. berechtigt zur Halbfinalteilnahme
6 Tomas Coman Irland Irland 45,90
DSQ Jewhen Sjukow Ukraine Ukraine IAAF Rule 163.3 – Bahnübertreten[4]

4. August 2001, 9:51 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Alleyne Francique Grenada Grenada 45,66
2 Mark Richardson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 45,66
3 Piotr Rysiukiewicz Polen Polen 45,99
4 Ezra Sambu Kenia Kenia 46,18
5 Amin Badany Goma'a Agypten Ägypten 46,29
6 Alessandro Attene Italien Italien 46,56
7 Kenji Tabata Japan Japan 46,68
8 Carlton Fortune Suriname Suriname 52,69

4. August 2001, 9:57 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Hamdan al-Bishi Saudi-Arabien Saudi-Arabien 45,00
2 Michael McDonald Jamaika Jamaika 45,02
3 Sugath Thilakaratne Sri Lanka Sri Lanka 45,41
4 Ato Modibo Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 45,82 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
5 Takahiko Yamamura Japan Japan 47,22
6 Álvaro James Costa Rica Costa Rica 47,46
7 Yoube Ould H'meïde Mauretanien Mauretanien 47,87 NR
DOP Jerome Young Vereinigte Staaten USA für das Halbfinale zugelassen

4. August 2001, 10:03 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Éric Milazar Mauritius Mauritius 45,94
2 Piotr Długosielski Polen Polen 46,49
3 Sanjay Ayre Jamaika Jamaika 46,96 evtl. berechtigt zur Halbfinalteilnahme
4 Adriaan Botha Sudafrika Südafrika 47,32
5 Kenmore Hughes Antigua und Barbuda Antigua und Barbuda 48,18
6 Meshaal Saad al-Harbi Kuwait Kuwait 48,19
DNF Arnold Payne Simbabwe Simbabwe
DOP Antonio Pettigrew Vereinigte Staaten USA für das Halbfinale zugelassen
Als Vierter seines Vorlaufs verpasste Chris Brown die nächste Runde um einen Rang

4. August 2001, 10:09 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Gregory Haughton Jamaika Jamaika 45,54
2 David Canal Spanien Spanien 45,60
3 Iwan Thomas Vereinigtes Konigreich Großbritannien 45,92
4 Chris Brown Bahamas Bahamas 46,01
5 Sunday Bada Nigeria Nigeria 46,12
6 Flávio Godoy Brasilien Brasilien 46,13
7 Muhamad Zaiful Zainal Abidin Malaysia Malaysia 46,46
8 Kerth Gumbs Anguilla Anguilla 57,83

4. August 2001, 10:15 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Ingo Schultz Deutschland Deutschland 45,11
2 Leonard Byrd Vereinigte Staaten USA 45,35
3 Shane Niemi Kanada Kanada 45,41
4 Jimisola Laursen Schweden Schweden 45,54 NR
5 Rohan Pradeep Kumara Sri Lanka Sri Lanka 46,46
6 Sofiane Labidi Tunesien Tunesien 47,03
7 William Hernández Venezuela 1954 Venezuela 47,26
8 Bheki Malima Eswatini Swasiland 49,61

4. August 2001, 10:21 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Malik Louahla Algerien Algerien 45,13 NR
2 Hendrick Mokganyetsi Sudafrika Südafrika 45,15
3 Marc Raquil Frankreich Frankreich 45,55
4 Benjamin Youla Kongo Republik Republik Kongo 45,92
5 Jamie Baulch Vereinigtes Konigreich Großbritannien 46,15
6 Dmitri Golowastow Russland Russland 46,26
7 Jun Osakada Japan Japan 46,86
8 Emmanuel De Lorenzi Monaco Monaco 55,57

Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten beiden Athleten – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Läufer – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Anmerkung zur Frage der Berechtigung zur Finalteilnahme:
Der wegen Dopingvergehen lange später disqualifizierte Antonio Pettigrew versperrte einem Läufer die Teilnahme am Finale. Für die eigentliche Berechtigung zur Finalteilnahme kommen dabei der Brite Mark Richardson und der Algerier Malik Louahla infrage, die mit jeweils 45,14 s aus dem ersten bzw. dritten Halbfinalrennen bis auf die Hundertstelsekunde zeitgleich waren. Hier hätten die Tausendstelsekunden oder evtl. auch ein Ausscheidungslauf entscheiden müssen.

Halbfinallauf 1

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5. August 2001, 15:50 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Avard Moncur Bahamas Bahamas 44,89
2 Alleyne Francique Grenada Grenada 45,11
3 Mark Richardson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 45,14 evtl. berechtigt zur Finalteilnahme
4 Marc Raquil Frankreich Frankreich 45,22
5 David Canal Spanien Spanien 45,50
6 Anderson dos Santos Brasilien Brasilien 45,83
7 Piotr Rysiukiewicz Polen Polen 46,12
DOP Antonio Pettigrew Vereinigte Staaten USA für das Finale zugelassen

Halbfinallauf 2

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5. August 2001, 15:57 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Gregory Haughton Jamaika Jamaika 44,83
2 Éric Milazar Mauritius Mauritius 44,92
3 Hamdan al-Bishi Saudi-Arabien Saudi-Arabien 45,10
4 Leonard Byrd Vereinigte Staaten USA 45,39
5 Shane Niemi Kanada Kanada 45,91
6 Hendrick Mokganyetsi Sudafrika Südafrika 45,99
7 Piotr Długosielski Polen Polen 46,62
8 Iwan Thomas Vereinigtes Konigreich Großbritannien 46,72

Halbfinallauf 3

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5. August 2001, 16:04 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Ingo Schultz Deutschland Deutschland 44,66
2 Robert Maćkowiak Polen Polen 44,84
3 Malik Louahla Algerien Algerien 45,14 evtl. berechtigt zur Finalteilnahme
4 Marcus La Grange Sudafrika Südafrika 45,44
5 Jimisola Laursen Schweden Schweden 45,62
6 Sugath Thilakaratne Sri Lanka Sri Lanka 45,69
DOP Jerome Young Vereinigte Staaten USA
DNF Michael McDonald Jamaika Jamaika

6. August 2001, 18:25 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Avard Moncur Bahamas Bahamas 44,64
2 Ingo Schultz Deutschland Deutschland 44,87
3 Gregory Haughton Jamaika Jamaika 44,98
4 Éric Milazar Mauritius Mauritius 45,13
5 Hamdan al-Bishi Saudi-Arabien Saudi-Arabien 45,23
6 Alleyne Francique Grenada Grenada 46,23
DNF Robert Maćkowiak Polen Polen
DOP Antonio Pettigrew Vereinigte Staaten USA

Robert Maćkowiak erschien zwar am Start, konnte das Rennen aber wegen einer Verletzung nicht aufnehmen.

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Men), 400 m - Men, abgerufen am 1. Februar 2022
  2. US-Läufer Pettigrew erfährt harte Strafe, Focus Online auf focus.de, 19. November 2013, abgerufen am 5. August 2020
  3. IAAF strips Young of more medals auf espn.com 26. Februar 2009, abgerufen am 16. Juli 2020
  4. Wettkampfregeln der IAAF, Seite 91 (PDF; 7,0 MB), abgerufen am 7. August 2020