Lothar Blanvalet

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Grabstätte, Friedenstraße 8–10, in Berlin-Wannsee

Lothar Blanvalet (* 12. August 1910 in Berlin; † 17. Januar 1979 ebenda;[1] Pseudonym: Heino Willberg) war ein deutscher Verleger. 1935 gründete er den Blanvalet Verlag.

Blanvalet stammte aus einer Hugenotten-Familie, die seit dem 17. Jahrhundert in Berlin lebte.[2] Er wollte Schauspieler werden und wirkte als Jugendlicher an der Inszenierung einiger Stücke mit.[3][4] Auf Wunsch seiner Familie trat er stattdessen eine Lehrstelle in einem Berliner Verlag an. 1935 gründete er den nach ihm benannten „Buchwarte-Verlag Lothar Blanvalet“ mit Sitz in Berlin.[5] Zu den ersten Werken, die Blanvalet verlegte, zählten Titel zum Thema Fußball.[3]

Kommerziellen Erfolg verzeichnete Blanvalet in den 1950er Jahren mit der Romanreihe „Angélique“.[6] 1974 verkaufte Blanvalet sein Unternehmen aus Altersgründen an die Verlagsgruppe Bertelsmann,[7] um die „Fortführung seines verlegerischen Lebenswerks“ sicherzustellen.[8] Blanvalet war auch immer wieder politisch aktiv.[5] So organisierte er 1948 eine antikommunistische Demonstration in Berlin und veröffentlichte kritische Flugschriften anlässlich der Berlin-Blockade.[3]

Commons: Lothar Blanvalet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. In manchen Quellen wird statt 1979 das Jahr 1980 genannt.
  2. Bestes Stück. In: Der Spiegel. Nr. 49, 1967 (spiegel.de [abgerufen am 16. Januar 2015]).
  3. a b c Ein Schnellschuß. In: Der Spiegel. Nr. 30, 1954 (spiegel.de [abgerufen am 16. Januar 2015]).
  4. Wolfgang Goldhan: Studien zur Berliner Musikgeschichte: Eine Bestandsaufnahme. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, 1988, S. 187.
  5. a b Daniela Völker: Das Buch für die Massen. Taschenbücher und ihre Verlage. Hrsg.: Stefan Neuhaus. Tectum, Marburg 2014, ISBN 978-3-8288-3353-1, S. 196–197.
  6. Hartmut Panskus: Wer Angélique sagt, muss auch Blanvalet sagen. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Band 157, Teil 5, 1990, S. 709 ff.
  7. Jan Philip Holtmann: Pfadabhängigkeit strategischer Entscheidungen. Eine Fallstudie am Beispiel des Bertelsmann-Buchclubs Deutschland. Kölner Wissenschaftsverlag, Köln 2008, ISBN 978-3-937404-57-8, S. 129.
  8. Der Literat. Bände 17–18, 1975, S. 282.