Max Viessmann

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Maximilian Viessmann (* 10. Februar 1989[1] in Frankenberg[2]) ist ein deutscher Erbe, Unternehmer und Investor.

Herkunft und Studium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Max Viessmann ist der Sohn von Martin Viessmann.

Viessmann absolvierte von 2009 bis 2013 ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU Darmstadt, der Tongji University (China) und am Karlsruher Institut für Technologie. Sein Studium mit den Schwerpunkten Energietechnik und Unternehmensführung schloss er mit einem Master of Science ab.[3]

Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2013 bis 2015 war Viessmann bei der Boston Consulting Group beschäftigt.[3]

2016 wurde er Chief Digital Officer der Viessmann-Gruppe, im Jahr darauf neben Joachim Janssen Geschäftsführer des Familienunternehmens.[4] Seit 2021 ist Viessmann alleiniger Geschäftsführer.[5] 2023 verkaufte er das Unternehmen an die Carrier-Gruppe und kündigte 2024 an, aus den Erlösen – rund zwölf Milliarden Euro – Investitionen in Unternehmen zu tätigen, die sich dem Klimaschutz verschrieben haben.[6] Viessmann rekrutierte dafür Investment-Experten, unter anderem Scukanec Hopinski von Unicredit Deutschland[7] und Achim Berg von General Atlantic.[8]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viessmann ist verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Kinder.[9]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laura Eßlinger kritisierte in Capital und Stern,[10] dass Familie Viessmann (Martin Viessmann und seine Kinder Max und Anna Katharina) nach dem Verkauf der Klimasparte kaum Steuern zahlen müsse. Experten rechneten mit einem Steuersatz von 1,5 Prozent des Verkaufserlöses. Möglich sei das durch die Steuerreform der rot-grünen Bundesregierung im Jahr 2000. Diese begünstige es deutlich, wenn Anteile nicht direkt selbst, sondern über eigens zu diesem Zweck gegründete Kapitalgesellschaften gehalten werden. Für Gerhard Schick vom Verein Bürgerbewegung Finanzwende ist Viessmann ein krasser Fall der steuerlichen Privilegierung Weniger.[11][12]

Das Handelsblatt kommentierte die Entscheidung Viessmanns im Hinblick auf Familienunternehmen. Der Verkauf der Klimasparte sei „ein mittelschweres Beben in der Republik“ gewesen. Viessmann habe ein Tabu unter den Familienunternehmen gebrochen. Während die amtierende Generation der Familienunternehmer zunächst in eine Art Schockstarre verfallen sei und in ihm zunächst eine Art „Vaterlandsverräter“ gesehen habe, habe sein Handeln der nächsten Unternehmergeneration neue Horizonte eröffnet. Im Hintergrund gelte: Die Familienunternehmer seien oft entnervt von der Politik, aber auch „erschöpft von den eigenen Versäumnissen in der Energiewende und enttäuscht von der Gesellschaft, die Unternehmertum ihrer Meinung nach nicht genügend wertschätzt.“[13]

Die Börsen-Zeitung vergab ihren Corporate Finance Award in der Kategorie M & A 2024 an Max Viessmann. Der Verkauf der Klimasparte sei zum richtigen Zeitpunkt und zudem an einen starken Partner erfolgt.[14]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Veränderungsmitteilung der Maschinenraum GmbH, publiziert am 8. September 2017 in Bundesanzeiger.
  2. Literarischer Frühling 2023 – Heimat der Gebrüder Grimm. In: literarischer-fruehling.de. Abgerufen am 13. Mai 2024 (Programmheft, S. 45).
  3. a b Viessmann, Maximilian - RWTH AACHEN UNIVERSITY TIME Research Area - Deutsch. Abgerufen am 10. Mai 2024.
  4. Wer noch auffiel: umtriebige nächste Generation. In: Handelsblatt, 15.–17. Dezember 2017
  5. Anja Müller: Max Viessmann ist nun alleiniger Firmenchef der Gruppe. In: Handelsblatt. 13. Dezember 2021, abgerufen am 15. Mai 2024.
  6. Anja Müller, Catiana Krapp: Max Viessmann kündigt ein Dutzend Zukäufe an. In: Handelsblatt. 1. Mai 2024, abgerufen am 15. Mai 2024.
  7. Das ist der neue COO der Viessmann Group. In: Handelsblatt, 1. Februar 2024.
  8. Angela Maier: Viessmann : Der neue Herr über die Wärmepumpenmilliarden. 2. Februar 2024, abgerufen am 10. Mai 2024.
  9. „Die Perspektive ist eine deutlich bessere“, Abschnitt „Zur Person“. In: Oberhessische Presse, 29. April 2023.
  10. Laura Eßlinger: Warum muss Familie Viessmann kaum Steuern zahlen? In: Stern, 17. Mai 2023
  11. Laura Eßlinger: Viessmann zahlt auf Milliarden-Deal nur 1,5 Prozent Steuern. In: Capital. 9. Mai 2023, abgerufen am 15. Mai 2024.
  12. Laura Eßlinger: Warum muss Familie Viessmann kaum Steuern zahlen? In: Stern, 17. Mai 2023
  13. Anja Müller: Warum der Viessmann-Deal den Wirtschaftsstandort Deutschland verändert. In: Handelsblatt. 26. April 2024, abgerufen am 15. Mai 2024 (Kommentar).
  14. Viessmann macht zum perfekten Zeitpunkt Kasse. Auszeichnung in der Kategorie M & A geht für Verkauf der Heizungssparte an den Familienkonzern. In: Börsen-Zeitung, 24. April 2024.