Ophion (Gigant)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ophion (altgriechisch Ὀφίων Ophíōn), auch Ophioneus (Ὀφιονεύς Ophioneús), ist ein Gigant der griechischen Mythologie.

In einem Scholion zu Homers Ilias nahm Ophion an dem Kampf der Giganten gegen den Gott Zeus in Tartessos teil. Zeus besiegte Ophion, indem er ihn mit einem Berg erschlug, der nach ihm Ophionion genannt wurde.[1] Mit dem Berg könnte die vor der iberischen Küste gelegene Insel Formentera gemeint sein,[2] die der antike Schriftsteller Strabon in seinem Werk über die Geographie des Mittelmeerraumes Ophiussa nennt.[3]

Gelegentlich wird der Gigant Ophion als identisch mit dem ersten Weltherrscher Ophion behandelt.[2] Unklar ist auch, ob er mit einem dritten Ophion identisch ist, dem Vater des Kentauren Amykos, der bei Ovid den Beinamen Ophionides trägt.[4][5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Scholion zu Homer, Ilias 2,8,479
  2. a b John Pairman Brown: Cosmological Myth and the Tuna of Gibraltar. In: Transactions and Proceedings of the American Philological Association. Band 99, 1968, S. 53.
  3. Strabon, Geographika 3,5,1
  4. Ovid, Metamorphosen 12,245
  5. Otto Höfer: Ophion 3. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 925 (Digitalisat).