Oscar Ichazo

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Oscar Ichazo

Óscar Ichazo (* 24. Juli 1931[1] in Roboré, Bolivien;[2]26. März 2020 Kīhei auf Hawaii[3]) war ein bolivianischer Philosoph, ein Urheber der modernen Fassung des Enneagramms der Persönlichkeitstypen und Gründer der Arica School.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ichazo – aus einer römisch-katholischen Familie stammend – wuchs in Bolivien und Peru auf. Er besuchte eine Jesuitenschule und studierte als Jugendlicher die Kabbala sowie die Werke von P. D. Ouspensky. Als Kind 1937 litt Ichazo kataleptischen Episoden. Ab 1943 assistierte Ichazo vorübergehend an einer medizinischen Fakultät in La Paz. Im Jahre 1948 bis 1950 studierte er an der Universität von La Paz und später auch in Peru. Nach seinem Studium wurde er im Jahre zum Direktor der bolivianischen Kongressbibliothek (Archivo y Biblioteca Nacional de Bolivia) ernannt. Schon 1940 lernte Ichazo in einem esoterischen Zirkel in Buenos Aires zusätzlich das System von Georges I. Gurdjieff kennen.[4][5] Dann von 1950 bis 1952 nahm Ichazo an einer Gruppe in Buenos Aires teil, die verschiedene esoterische Philosophien und Techniken zur Bewusstseinsbildung weiter zu studierte.

Ab Anfang der 1950iger Jahre reiste Ichazo in den Nahen und Fernen Osten er studierte u. a. Yoga, Buddhismus, indische und chinesische Philosophien, Kampfkünste und Sufismus. 1956 unternahm er ausgedehnte Reisen in den Orient sowie nach Pakistan, Afghanistan, Kaschmir und zum Pamir. Während dieser Studienreisen kam er in Kontakt zu Naqschbandi-Gemeinschaften, und nach seinen Aussagen fand er dabei die Quelle des Enneagramms.[4]

Dann ab 1960 schloss Ichazo seine Ausbildung ab und begann in Chile zu unterrichten, was als „Integrale Philosophie“ bekannt wurde. Zu seinen Lehren gehörten insbesondere seine Theorie der „Protoanalyse“, einschließlich des Enneagramms der Persönlichkeit, sowie seine Logik der „Trialektik“.[6] Ichazo gründete 1968 in Chile die Arica School, die auch den Namen Arica Institute trägt; ein Institut für Gnosiologie in Santiago de Chile. Benannt ist sie nach der chilenischen Stadt Arica. Innerhalb dieser Schule, die zum Konzept des Human Potential Movement gerechnet wird, erweiterte Ichazo das historische Enneagramm zu einem Enneagramm der Persönlichkeitstypen. Oscar Ichazo und Claudio Naranjo lernten sich im Frühjahr 1970 kennen. Naranjo hat dann zur weltweiten Bekanntheit des Enneagramms beigetragen.

Ichzo ist geschieden.[7]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arica Psycho-calisthenics. Simon and Schuster, 1976, ISBN 0671222376
  • Letters to the School. Oscar Ichazo Foundation, Kent (Connecticut) 1988, ISBN 0916554171
  • Lebenskraft aus der Mitte. Droemer Knaur, München 1998, ISBN 3426060086

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Bartels: Mitten in die Seele hinein. Das Enneagramm im Kontext religiöser Erwachsenenbildung. Dissertation an der Universität Münster 2003. Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-7282-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Obtuatories. Star Advertiser, Honolulu, auf staradvertiser.com [1]
  2. Newsletter aprile 2020, auf enneagrammaintegrale.it [2]
  3. Nachruf auf arica.org. Abgerufen am 31. März 2020.
  4. a b Johannes Bartels: Mitten in die Seele hinein. Das Enneagramm im Kontext religiöser Erwachsenenbildung. Dissertation an der Universität Münster 2003. Lit, Münster 2005, S. 31–32.
  5. Rodrigo U. Ichazo: Biography of Oscar Ichazo: The Beginning. Independently, 2020, ISBN 979-8-583-27151-1.
  6. Andrew J. Dell’Olio: Arica. 10. Januar 2021, WRSP, auf wrldrels.org [3]
  7. Andrew J. Dell’Olio: Arica. 10. Januar 2021, WRSP, auf wrldrels.org [4]