Peace and Solidarity Committee

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Fahne des Peace and Solidarity Committee
Das Peace and Solidarity Committee sieht sich als Vertretung der Bergvölker im östlichen Shan-Staat. Im Bild Akha bei einer Beerdigung
Lahu-Mädchen
Mong La: Sitz des Peace and Solidarity Committee

Das Peace and Solidarity Committee kurz PSC ist eine politische Bewegung in Myanmar. Die PSC besitzt einen bewaffneten Arm, die National Democratic Alliance Army-Eastern Shan State kurz NDAA-ESS. Die PSC setzt sich für die Bevölkerung der multiethisch geprägten Region Mong La ein, welche sie seit 1989 faktisch regiert. Sie fordert und kämpft politisch für eine größere Autonomie von der Zentralregierung. Die PSC versucht sich aus der Politik um eine Zentralregierung und den Bürgerkrieg möglichst herauszuhalten. Ihr einziges Interesse ist die Verwaltung des Mong La Gebietes. Im Gegensatz zu anderen ethnischen Organisationen wurde der PSC keine spezielle administrative Region in der Verfassung von 2008 garantiert. Sie beruft sich weiterhin auf einen Waffenstillstand aus dem Jahre 1989 um ihre Legitimität zu begründen. Die PSC schaffte es in einer sehr strukturschwachen Region einen eigenen funktionierenden Mini-Staat mit zirka 8.000 Quadratkilometern und 100.000 Bewohnern aufzubauen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die PSC entstand genauso wie die NDAA-ESS nach einem Putsch innerhalb er kommunistischen Partei Burmas. Damals rebellierten die mehrheitlich von Bergvölkern wie den Shan, Akha und Lahu bestehenden Fußtruppen gegen die burmesisch geprägte Führung der Partei. Im selben Jahr schloss die PSC einen Waffenstillstand mit der Regierung in Yangon. Sie war die Letzte von mehreren sogenannten bewaffneten ethnischen Organisationen der kommunistischen Partei, die einen Waffenstillstand abschloss. Die Regierung zog sich aus dem Mong La Gebiet zurück, und die PSC konnte das Gebiet autonom verwalten. Der Waffenstillstand hält bis heute (Stand Mai 2024). Die PSC versuchte ihre Gebiete dem Tourismus zu öffnen, was ihr auch bis 2005 umfänglich gelang. Mong La verwandelte sich rasch in ein kleines Las Vegas mit Spielkasinos und Freizeitparks. Besonders bei Chinesen war Mong La als Urlaubsort beliebt. 2005 führten die Spielkasinos zu Verstimmungen mit China, welche die PSC zwang diese für ein Jahr zu schließen. Danach sorgten strikte Grenzkontrollen dazu, dass der ursprüngliche Besucherstrom nicht mehr dieselben Zahlen erreichte. Nach 2012 wurde Mong La beliebt unter Thai Besuchern da sowohl in China als auch in Thailand Glücksspiel verboten ist. Das PSC arbeitet aber weiterhin eng mit China zusammen. Kommunikation, Strom und andere wichtige Dienstleistungen werden aus China bezogen. Offizielle Währung im Gebiet ist der Yuan. Der PSC gelang es bis heute (Mai 2024) sich aus allen Kämpfen und Bürgerkriegen im Land herauszuhalten. Abgesehen von kleinen Gebietsstreitigkeiten mit dem benachbarten Wa-Staat gab es keine militärischen Auseinandersetzungen. Die PSC führt dies auf eine starke eigene Armee zurück. Es besteht eine Wehrpflicht im Gebiet und aus jeder Familie muss mindesten ein Kind einen 6-jährigen Militärdienst absolvieren. Wehrpflicht gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Die PSC unterschrieb das Nationale Waffenstillstandsabkommen der zivilen Regierung 2015 nicht. Dabei folgte sie dem Beispiel der United Wa State Army, welches das Abkommen auch nicht unterschrieb.[2] Das PSC führte aber Gespräche mit der 2021 an die Macht gekommene Militärregierung.[3]

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die PSC hat sich zum politischen Ziel gesetzt, eine föderale demokratische Union aufzubauen, die Demokratie, Menschenrechte und Selbstbestimmung garantiert. Die PSC kooperiert politisch und militärisch mit der United Wa State Party UWSP. Die PSC bzw. die NDAA-ESS ist außerdem Mitglied des Federal Political Negotiation and Consultative Committee FPNCC, das von der United Wa State Army UWSA geleitet wird.[4]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Irrawaddy What’s Next for NDAA and Its Border Boomtown of Mong La? ... When we signed the truce, the military government allowed us to retain the areas which we had taken control of through fighting, on condition that we stopped fighting. And they urged us to develop our own areas. At that time we had no schools. They asked us what we needed, and we told them we were lagging behind in the health and education sectors.
  2. The Irrawaddy What’s Next for NDAA and Its Border Boomtown of Mong La? There are 21 ethnic armed groups, and 10 groups have signed the NCA. I mean, if eight or nine remaining groups sign it, we will also sign. We have to take the views of other groups and the overall situation into consideration. So, it is difficult for us to sign it separately. It is up to the UWSA whether or not to sign it. We have to look at the other organizations.
  3. The Republic of Myanmar PSC (Mongla) peace delegation arrives in Nay Pyi Taw ... AS Chairman of the State Administration Council Prime Minister Senior General Min Aung Hlaing on 22 April called for peace talks with ethnic armed organizations-EAOs to achieve perpetual peace in the country and an end to the armed conflicts, a peace delegation led by Vice-Chairman of the Peace and Solidarity Committee (Mongla) U San Pae arrived in Nay Pyi Taw yesterday.
  4. burmalink Statement of MNTJP/MNDAA, PSLF/TNLA and ULA/AA on Myanmar Tatmadaw Leaders’ Principle of Renouncing Arms for Peace