Rigibertus (Mainz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Rigibertus († 724), auch Richbert, Regebert(us) oder Rigibert, war von 708 bis 724 Bischof von Mainz.

Über Herkunft und Familie des Rigibertus ist nichts bekannt. Verschiedene Schriftzeugnisse erlauben allerdings eine relativ sichere Datierung seines Wirkens in den Anfang des 8. Jahrhunderts. So wird beispielsweise ein Regebertus in einer heute verlorengegangenen Weiheinschrift einer Kapelle im Dorf Nilkheim bei Aschaffenburg (und damit im Gebiet des Mainzer Sprengels) als Regebertus Pontifex Moguntiacensis und somit als Mainzer Bischof genannt. In der Fachliteratur wird diese Inschrift meistens in die Zeit zwischen 711 und 716 datiert und als authentisch angesehen.

Rigibertus taucht als Mainzer Bischof wiederholt in meist im 12. Jahrhundert gefälschten Urkunden auf, denen in Fachkreisen jedoch ein historisch korrekter Kern zugebilligt wird. So wird in einer gefälschten Urkunde zur Gründung des St. Peterskloster in Erfurt, deren Aussteller der merowingische Frankenkönig Dagobert III. gewesen sein soll, behauptet, dass diese im Beisein des Mainzer Bischofs Rigibertus ausgestellt wurde. Trotz der erwiesenen Fälschung der Urkunde im Mittelalter gilt die Verbindung eines Bischofs Rigibertus mit dem Erfurter Raum, der später zum Mainzer Bistum gehörte, als sicher.

Eine Urkunde des 12. Jahrhunderts[1] zur Gründung des Altmünsterklosters durch die heilige Bilhildis bezeichnet einen gewissen Rigiberto als Onkel der Klostergründerin, von dem sie das Grundstück erwarb. Indizien wie beispielsweise die Zeugenliste der Urkunde legen aber die Vermutung nahe, dass hier faktisch richtige Inhalte der Originalurkunde übernommen wurden.[2]

  • Hans Werner Nopper: Die vorbonifatianischen Mainzer Bischöfe. Eine kritische Untersuchung der Quellen zu den Anfängen des Bistums Mainz und zur Zuverlässigkeit der Bischofslisten. Books on Demand GmbH 2002, ISBN 3-83112-429-9
  • Mainz : Persönlichkeiten der Stadtgeschichte; Wolfgang Balzer; Verlag Kügler, Ingelheim 1985–1993
    • Band 1: Mainzer Ehrenbürger, Mainzer Kirchenfürsten, militärische Persönlichkeiten, Mainzer Bürgermeister ISBN 3-924124-01-9
  • Eugen Ewig: Die ältesten Mainzer Bischofsgräber, die Bischofsliste und die Theonestlegende. In: Ludwig Lenhart (Hrsg.): Universitas. Dienst an Wahrheit und Leben. Festschrift für Bischof Dr. Albert Stohr. Bd. 2, Mainz 1960, S. 19–27 [ND in: Spätantikes und Fränkisches Gallien, Bd. 2, 1979, S. 171–181].
  • Heinrich Wagner: Die Mainzer Bilihild-Urkunde vom 22. April 734 In: Mainzer Zeitschrift, Jahrgang 103, 2008, Verlag Phillip von Zabern, Mainz, S. 3–14.
  1. Brigitte Flug: Äußere Bindung und innere Ordnung. Das Altmünsterkloster in Mainz in seiner Geschichte und Verfassung von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts. Mit Urkundenbuch. Stuttgart 2012, S. 31–34.
  2. Brigitte Flug: Äußere Bindung und innere Ordnung. Das Altmünsterkloster in Mainz in seiner Geschichte und Verfassung von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts. Mit Urkundenbuch. Stuttgart 2012, S. 31 ff.
VorgängerAmtNachfolger
LaboaldusBischof von Mainz
708–724
Geroldus