Schloss Großsachsenheim

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Schloss Großsachsenheim
Quadratischer Innenhof
Schlosspark
Luftaufnahme: Schloss Sachsenheim (heute Stadtverwaltung) aus Richtung Südwest

Das Schloss Großsachsenheim ist ein ehemaliges Wasserschloss in Sachsenheim im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg.

Anstelle einer vom Landesdenkmalamt belegten Vorgängerburg aus dem 11. Jahrhundert[1] wurde hier im 13. Jahrhundert eine Burg mit nachweisbarem Bergfried am Südflügel[2] als Stammsitz der Herren von Sachsenheim erstellt. Umgebaut zum Schloss bildet die Anlage inzwischen ein fast regelmäßiges Zwölfeck mit einem quadratischen Innenhof und außen einem ehemaligen Wassergraben.[3] Große Teile der heutigen Anlage wurden 1544 nach einem Brand im Jahr 1542[4] unter Einbezug alter Gebäudeteile von Reinhard von Sachsenheim errichtet.[5] Mit ihm starb dieses Adelsgeschlecht 1560 aus. Das Schloss fiel mit der Herrschaft Sachsenheim an das Haus Württemberg.

Für den Brand von 1542 soll nach alter Sage das im Sachsenheimer Schloss ansässige Klopferle verantwortlich sein. Dieses sitzt als gotisches Steinmännlein an der Brücke. Über dem Rundbogeneingang mit dem alten und neuen Sachsenheimer Wappen wird der Neubau mit der Zahl 1544 dokumentiert.

Im Jahr 1823 brannte der Südflügel des Schlosses ab.[2] 1828 verkaufte Württemberg das Schloss an den General von Misani, der es 1846 an den Freiherrn von Röder weiterverkaufte.[6] Nach mehreren Besitzerwechseln gelangte das Schloss 1938 in den Besitz des Reichsbunds für Leibesübungen.[7] In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nutzte die französische Armee das Schloss als Kasino, Stabsquartier und Gefängnis.[7] Seit 1952 wird das Schloss als Rathaus genutzt.

Innerhalb des Wassergrabens befindet sich der Äußere Schlosshof. Hier finden sich Überreste der Vorburg, frühere Ökonomiegebäude des Schlosses wie der im 17. Jahrhundert erbaute Fruchtkasten, die Neue Meierei von 1714, die Alte Meierei, ca. 1600 erbaut, sowie das ehemalige Vogtshaus von 1493, das heute Pfarrhaus ist.[8] Weiterhin stand dort die Zehntscheuer, die allerdings 1903 abbrannte.[7] Im etwa zwei Hektar großen Schlosspark befindet sich das sogenannte Teehaus von 1629.

  • Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Herausgegeben von dem Königlichen statistisch-topographischen Bureau. Hallberger, Stuttgart 1856. S. 145ff. Wikisource.
  • Sachsenheim, Tor zum Stromberg. Herausgegeben von der Stadt Sachsenheim. Sachsenheim 1975.
Commons: Schloss Großsachsenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Befund des Landesdenkmalamts zur Ruine Altsachsenheim
  2. a b Dagmar Zimdars [Bearb.]: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Baden-Württemberg I. Deutscher Kunstverlag, Berlin und München 1993, ISBN 3-422-03024-7, S. 277.
  3. Ulrich Gräf: Kunst-. und Kulturdenkmale im Landkreis Ludwigsburg, Stuttgart 1986, S. 255
  4. Großsachsenheim. leo-bw.de, abgerufen am 30. Januar 2014.
  5. Ulrich Hartmann [Hrsg.]: Der Kreis Ludwigsburg. Theiss, Stuttgart und Aalen 1977, ISBN 3-8062-0168-4, S. 174.
  6. Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Herausgegeben von dem Königlich statistisch-topographischen Bureau; unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1856, Bissiger, Magstadt 1974, ISBN 3-7644-0036-6, S. 147.
  7. a b c Stadt Sachsenheim [Hrsg.]: Sachsenheim. Tor zum Stromberg Eigenverlag, Sachsenheim 1975, S. 99f.
  8. Ulrich Hartmann [Hrsg.]: Der Kreis Ludwigsburg. 2. Auflage, Theiss, Stuttgart 1994, ISBN 3-8062-1055-1, S. 217f.

Koordinaten: 48° 57′ 37,3″ N, 9° 3′ 59,2″ O