Selenoxidchlorid

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Strukturformel
Strukturformel von Selenoxidchlorid
Allgemeines
Name Selenoxidchlorid
Andere Namen
  • Selenoxychlorid
  • Seleninyldichlorid
  • Selenoxiddichlorid
  • Selendichloridoxid
  • Selenylchlorid
Summenformel SeOCl2
Kurzbeschreibung

gelbe Flüssigkeit[1] mit chlorartigem Geruch[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7791-23-3
EG-Nummer 232-244-0
ECHA-InfoCard 100.029.313
PubChem 24647
Wikidata Q2991005
Eigenschaften
Molare Masse 165,87 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

2,42 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

8,5 °C[1]

Siedepunkt

176,4 °C[1]

Dampfdruck

0,4 mbar (20 °C)[2]

Löslichkeit

heftige Zersetzung in Wasser[1]

Brechungsindex

1,651 (20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​331​‐​314​‐​373​‐​410
EUH: 029
P: 260​‐​273​‐​280​‐​301+330+331​‐​310​‐​302+352​‐​304+340​‐​402+404[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Selenoxidchlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Selens aus der Gruppe der Oxidchloride. Es ist das Chlorid der Selenigen Säure (H2SeO3).

Gewinnung und Darstellung

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Selenoxidchlorid kann durch eine zweistufige Reaktion von Selendioxid mit Chlorwasserstoff gewonnen werden.[4]

Alternativ kann Selendioxid auch mit Thionylchlorid bei 50 °C zu Selenoxidchlorid umgesetzt werden.[4]

Selenoxidchlorid ist eine nicht brennbare, wenig flüchtige,[2] strohgelbe hygroskopische, an feuchter Luft rauchende Flüssigkeit, die sich in Wasser unter Bildung von Chlorwasserstoff und Seleniger Säure zersetzt und unbegrenzt mischbar mit Tetrachlorkohlenstoff, Trichlormethan, Kohlenstoffdisulfid, Benzol und Toluol ist.[4] Sie bildet bei Temperaturen unter 8 °C farblose Kristalle.[2]

Selenoxidchlorid wird wegen seines Lösungsvermögens für nahezu alle Substanzen gelegentlich als Lösungsmittel verwendet.[4]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Datenblatt Selenium dichloride oxide, 99% (metals basis) bei Alfa Aesar, abgerufen am 30. November 2013 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. a b c d e f Eintrag zu Selenoxychlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Selenverbindungen mit Ausnahme von Cadmiumsulfoselenid, soweit in diesem Anhang nicht gesondert aufgeführt im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 10. Januar 2023. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 423.