Southern Manifesto

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Das Southern Manifesto war ein Protestschreiben gegen die Rassenintegration an den öffentlichen Einrichtungen in den Vereinigten Staaten.[1] Es wurde im Frühjahr 1956 von 96 Politikern aus den Südstaaten Alabama, Arkansas, Florida, Georgia, Louisiana, Mississippi, North Carolina, South Carolina, Tennessee, Texas und Virginia unterzeichnet.[2]

Das Dokument richtete sich größtenteils gegen das historische Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten, das sich mit der Rassentrennung an öffentlichen Schulen befasste (Brown v. Board of Education). Die erste Fassung stammte von Strom Thurmond, die endgültige Fassung von Richard B. Russell.[3] 19 Senatoren und 77 Mitglieder des Repräsentantenhauses unterzeichneten es, einschließlich der gesamten Kongressdelegation der Staaten Alabama, Arkansas, Georgia, Louisiana, Mississippi, South Carolina und Virginia. Bis auf zwei Ausnahmen, nämlich die Republikaner Joel Broyhill und Richard Harding Poff aus Virginia, waren alle Unterzeichner Südstaatendemokraten. Dies beruhte im Wesentlichen darauf, dass die Republikaner von 1953 bis 1961 unter Präsident Dwight D. Eisenhower die Regierung stellten.

Teile der weißen Bevölkerung der Südstaaten glaubten, dass die Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs ihren Traditionen verletze. Die Erklärung heizte den Widerstand dieser Bevölkerungsgruppe weiter an, der sich bis zu Lynchmorden steigerte. Anfang der 1960er Jahre wurden sogar afro-amerikanische Kirchen und Kinder Opfer von Anschlägen.[4]

Die School Segregation Laws gehörten zu den am meisten geduldeten und bekannten Jim-Crow-Gesetzen des amerikanischen Südens und einiger Nordstaaten.

Das Southern Manifesto beschuldigte den Obersten Gerichtshof des „deutlichen Missbrauchs der richterlichen Gewalt“ und kündigte an, dass „alle legitimen Mittel zu einer Aufhebung dieses Beschlusses erbracht würden, welcher einen Widerspruch zur Verfassung darstellte, und man den Einfluss nutzen werde, um seine Inkraftsetzung zu verhindern.“[5]

„Das unberechtigte Urteil des Supreme Court in den Fällen des öffentlichen Schulwesens endet im allemal bekannten Ergebnis, dass Männer mit unbegrenzter Macht das bestehende Recht ändern.“

„Die ursprüngliche Verfassung erwähnt keine Bildung. Weder der 14. Zusatz noch ein anderer tut es. Die vorigen Debatten zu Vorlage des 14. Zusatzes zeigen offensichtlich, dass keine Absicht bestand, dass das Bildungssystem, was durch die Staaten getragen wurde, beeinflusst werden sollte.“

„Diese unberechtigte Machtausübung des Gerichts, entgegen der Verfassung, verursacht Chaos und Verwirrung in den Staaten, die hauptsächlich davon betroffen sind. Es zerstört die freundschaftlichen Beziehungen zwischen der weißen und der schwarzen Rasse, die sich über 90 Jahre durch beharrliches Bemühen der Gutwilligen beider Rassen entwickelt haben. Das Gericht hat Hass und Misstrauen gesät, wo vorher Freundschaft und Verständnis war.“

Senat der Vereinigten Staaten

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Nicht-Unterzeichner:

Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten

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Alabama:


Arkansas:


Florida:

Nicht-Unterzeichner:


Georgia:


Louisiana:


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North Carolina:

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South Carolina:


Tennessee:

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Texas:

Nicht-Unterzeichner:


Virginia:

Wikisource: Southern Manifesto – Quellen und Volltexte (englisch)

Einzelnachweise

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  1. Tony Badger: Southerners Who Refused to Sign the Southern Manifesto. In: The Historical Journal. Band 42, Nr. 2, Juni 1999, ISSN 0018-246X, S. 517–534, doi:10.1017/S0018246X98008346, JSTOR:3020998 (englisch).
  2. The "Southern Manifesto" (Memento vom 16. Mai 2008 im Internet Archive) von Carl Vinson Institute of Government
  3. The Southern Manifesto. In: Time Magazine. 26. März 1956 (englisch, time.com).
  4. Weiße Herrschaft, schwarzer Kampf - Erfolg und Scheitern der US-Bürgerrechtsbewegung
  5. Grand Expectations The United States, 1945–1974 (1996), S. 398.