Thorium(IV)-sulfid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Thoriumsulfid
_ Th4+ 0 _ S2−
Allgemeines
Name Thorium(IV)-sulfid
Andere Namen

Thoriumdisulfid

Verhältnisformel ThS2
Kurzbeschreibung

lilabrauner bis purpurfarbener Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12138-07-7
EG-Nummer 235-242-8
ECHA-InfoCard 100.032.026
PubChem 82937
Wikidata Q735059
Eigenschaften
Molare Masse 296,17 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

7,36 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

1905 ± 30 °C[1]

Löslichkeit
  • nahezu unlöslich in Wasser[2]
  • löslich in Säuren[2]
Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Thorium(IV)-sulfid ist eine anorganische chemische Verbindung des Thoriums aus der Gruppe der Sulfide. Neben diesem sind mit dem schwarzen Thorium(II)-sulfid ThS, dem braunen Thorium(III)-sulfid Th2S3, dem schwarzen Th7S12 (ThS1,71-ThS1,76), dem tiefroten Polysulfid Th3S7 und dem Oxidsulfid ThOS mehrere weitere Thoriumsulfide bekannt.[1]

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thorium(IV)-sulfid kann (wie auch die anderen Thoriumsulfide) durch Reaktion von Thorium mit Schwefel gewonnen werden.[1]

Es kann auch durch Reaktion von Thorium(IV)-hydrid oder Thorium(IV)-oxid mit Schwefelwasserstoff bei 1500 °C dargestellt werden.[1]

Thorium(IV)-sulfid ist ein lilabrauner bis purpurfarbener Feststoff. Er besitzt eine Kristallstruktur vom Blei(II)-chlorid-Typ (a = 426,8 pm, b = 726,4 pm, c = 861,7 pm). Er zersetzt sich bei etwa 1905 °C unter Abgabe von Schwefel.[1] Thorium(IV)-sulfid ist wie alle Thoriumverbindungen radioaktiv.

Thorium(IV)-sulfid kann als festes Schmiermittel verwendet werden.[2]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g h Georg Brauer (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearb. Auflage. Band II. Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1148.
  2. a b c Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. CRC Press, 2011, S. 489 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieser Stoff entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.