U-Jagdboot Nr.1-Klasse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
U-Jagdboot Nr.1-Klasse
U-Jagdboot Nr.2, circa 1934
U-Jagdboot Nr.2, circa 1934
Schiffsdaten
Land Japan Japan
Schiffsart U-Jagdboot
Entwurf K3
Bauzeitraum 1933 bis 1934
Stapellauf des Typschiffes 23. Dezember 1933
Gebaute Einheiten 2
Dienstzeit 1934 bis 1945
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 65,30 m (Lüa)
64,00 m (KWL)
62,03 m (Lpp)
Breite 5,90 m
Tiefgang (max.) 1,52 m
Verdrängung Standard: 266 ts/ 270 t
Einsatz: 377 ts/ 383 t
 
Besatzung 45 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 Dieselmotoren
Maschinen­leistung 3.400 PS (2.501 kW)
Höchst­geschwindigkeit 21,1 kn (39 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Bei Indienststellung

Ab 1944

Die U-Jagdboot Nr.1-Klasse (japanisch 第一号型駆潜艇 Dai 1 Gō-gata Kusentei)[A 1] war eine Klasse von zwei U-Jagdbooten der Kaiserlich Japanischen Marine, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Entwicklungsgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kaiserlich Japanische Marine plante in den 1920er Jahren, dass die Abwehr von feindlichen U-Booten im Küstenvorfeld durch requirierte bzw. gecharterte Fischerboote erfolgen sollte. Deren Leistung erwies sich jedoch als nicht ausreichend, weshalb beschlossen wurde Fahrzeuge nur für die U-Bootabwehr (U-Jagdboote) zu bauen. Erste Entwürfe sahen ein 160-ts-Boot (Entwurf K1) und ein 100-ts-Boot (Entwurf K2) vor, aber keiner dieser beiden kam in Bau. Der Anschließende Entwurf mit der Bezeichnung K3, der sich am Leistungsvermögen der japanischen U-Boote des Typ Kaidai III orientierte, sah ein Boot mit 280 ts Verdrängung und einer Geschwindigkeit von 24 Knoten vor.

Im Rahmen des 1. Kreis-Bauprogramms (Maru 1 Keikaku) von 1931 wurden zwei Einheiten nach dem Entwurf K3 bei zwei privaten Werften geordert und im Juni 1933 auf Kiel gelegt. Die Indienststellung erfolgte im März 1934, wobei sich bei Erprobungen zeigte, dass die Boote topplastig waren. Da nach dem Tomozuru-Zwischenfall – bei diesem war das Torpedoboot Tomozuru am 12. März 1934 nur wenige Wochen nach seiner Indienststellung wegen Topplastigkeit unter Verlust eines Großteils der Besatzung gekentert – dies nicht mehr akzeptabel war, wurden beide Boote entsprechen umgebaut. Dabei wurde ein Ballastkiel angebracht und zusätzliches Gewicht im Rumpf untergebracht, wodurch sich die Verdrängung auf 377 ts erhöhte und die Geschwindigkeit auf 21,1 Knoten abfiel. Eine weitere im 2. Kreis-Bauprogramm (Maru 2 Keikaku) von 1934 georderte Einheit wurde nach verändertem Entwurf zwischen 1935 und 1936 gebaut, wobei dieses Boot (Dai-3-Gō Kusentei, Entwurf K4) manchmal als Unterklasse gesehen wird.

Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
Dai-1-Gō Kusentei
U-Jagdboot Nr. 1
Uraga Dock,
Yokosuka
13. Juni 1933 23. Dezember 1933 24. März 1934 Kriegsbeute Großbritannien August 1945; am 11. Juli 1946 durch die Royal Navy bei Singapur versenkt
Dai-2-Gō Kusentei
U-Jagdboot Nr. 2
Ishikawajima Zōsen,
Tokio
9. Juni 1933 20. Dezember 1933 25. März 1934 versenkt am 27. Juni 1945 durch amerik. U-Boot USS Blueback, nördlich von Lombok

Technische Beschreibung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rumpf und Antrieb

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rumpf der als Glattdecker ausgeführtder Boote war 65,3 Meter lang, 5,9 Meter breit und hatte bei einer Einsatzverdrängung von 383 Tonnen einen Tiefgang von 1,52 Metern.[1] Der Antrieb erfolgte durch zwei Dieselmotoren, mit denen eine Gesamtleistung von 3.400 PS (2.501 kW) erreicht wurde. Die Leistung wurde an zwei Wellen mit je einer Schraube abgegeben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 21,1 Knoten (39 km/h) und die maximale Fahrstrecke 1.500 Seemeilen (2778 km) bei 14 Knoten.[1]

Maschinengewehr Typ 92

Die Artilleriebewaffnung bestand aus zwei 4-cm-Maschinenkanonen Typ 91 in Doppellafette auf dem Vorschiff und zwei Typ 92-Maschinengewehren im Kaliber 7,7 mm.[1]

U-Jagdausrüstung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die U-Jagdbewaffnung bestand aus zwei Wasserbomben-Werfern auf dem Achterdeck für 36 Wasserbomben.[1][2]

Die Besatzung hatte eine Stärke von 45 Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften.[1]

  1. In vielen Quellen werden die Boote als CH-1 bzw. CH-2 bezeichnet, nach der englischen Bezeichnung für U-Jagdboot (Submarine Chaser), daher wird die Klasse auch als CH-1-Klasse bezeichnet.
  • Anthony J. Watts: Japanese Warships of the World War II. Ian Allan Publishing, Shepperton 1974, ISBN 0-7110-0215-0 (englisch).
  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X (englisch).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Titel=Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945., S. 214.
  2. Japanische Wasserbomben im 2.WK. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 9. Dezember 2021 (englisch).