Universitätskasten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Universitätskasten bezeichnet in der Frühen Neuzeit einen Vorratsspeicher für Getreide[1] für die Universität. Es bezeichnet einen Teil der universitären Vermögensverwaltung.

Die Universitätskastenverwalter- oder knechte, die für die Vorratshaltung verantwortlich gewesen waren, gehörten zumeist nicht akademischen Berufen an, sondern dem Handwerkerstand und waren dementsprechend in der Regel Bäckermeister, die folglich dem Nahrungsmittelgewerbe zuzurechnen sind und zugleich über kaufmännische Kenntnisse verfügten.[2] Hier wurden diesbezügliche An- und Verkäufe getätigt. Diese Einrichtung gab es den Quellen zufolge vorrangig in Süddeutschland bis in das beginnende 19. Jahrhundert. Nachweisbar ist diese Einrichtung u. a. in München-Landshut[3][4], Ingolstadt[5] oder Tübingen[6] bzw. den zu Aichach[7]. In Ingolstadt gibt es, wie in anderen Städten auch, außerdem den Herzogskasten, der aber nichts mit dem Ingolstädter Universitätskasten zu tun hat und auch nicht immer nur zur Vorratsspeicherung gedient hatte.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. In Grimms Wörterbuch bedeutet "Kasten" u. a. Speicherraum für Vorräte. [1]
  2. Festschrift für Erich Angermann zum 65. Geburtstag ... ,S. 29.
  3. Kurpfalzbaierische Staatszeitung von München: 1805
  4. [2] Clara Wallenreiter: Die Vermögensverwaltung der Universität Landshut-München. Ein Beitrag zur Geschichte des Bairischen Hochschultyps vom 18. bis 20. Jahrhundert, Berlin 1971, S. 77 f.
  5. https://www.in-kb.de/media/custom/465_1006_1.PDF
  6. Hans-Ulrich Schwarz:Die Universitätspflege Feuerbach (1477-1825): Studien zur Besitz: Studien zur Besitz-, Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Tübingen, Tübingen 1981, S. 170 Anm. 577.
  7. Hubertus von Schrottenberg: Wissenschaftsfinanzierung (Professorenbesoldung) und das Problem der Vermögensselbstverwaltung an der Universität Ingolstadt (1472-1676), Diss. München 1978, S. 669–703.